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Bei Entrecôte, Zander auf gedünsteter Haut und Gratin kommen in Wohnungsnot befindliche Menschen mit Landespolitikern ins Gespräch. Möglich macht das der Neujahrsempfang des Landtages in Neumünster.
In dem festlich geschmückten Festsaal der Stadthalle Neumünster hat Landtagspräsident Klaus Schlie am Donnerstagsabend rund 120 Gäste zum Neujahrsempfang für obdachlose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen begrüßt. Nach einem reichhaltigen Buffet mit Entrecôte, Zander auf gedünsteter Haut, Gemüserollen Kartoffelgratin und Obst auf Eis kündigte Schlie an, der Landtag werde nach und nach überall in Schleswig-Holstein Menschen ohne oder mit unsicherer Bleibe einladen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Bereits im Vorjahr hatte es Empfänge des Landtages in Kiel gegeben.
Schlie nannte es „einen Skandal“, dass in einem Land wie Deutschland Menschen oft nur schwer aus dem Kreislauf der Obdachlosigkeit herauskämen. Hier müsse die Politik noch aktiver werden, mehr bezahlbaren Wohnraum sowie bessere Arbeits- und Betreuungsmöglichkeiten schaffen. Zudem zeigte sich der Landtagspräsident verärgert, dass eine Wirtschaftsauskunftei wie die Schufa großen Einfluss habe und zum Beispiel dafür sorgen könne, dass Konten gesperrt werden. „Da müssen wir etwas unternehmen“, sagte Schlie und regte einen Fonds an, aus dem in Einzelfällen Mietrückstände übernommen werden könnten.
Eine neue Frisur
Die Wahl der Örtlichkeit des Empfangs in Neumünster kam auf Initiative von Landtagsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber und des Rentners Harry Gutschmidt, ehemaliger Gewerkschaftsfunktionär, zustande. Das festliche Abendessen war begleitet von einem musikalischen Rahmenprogramm. Wer wollte, konnte sich zudem kostenlos die Haare bei Friseurin Birgit Dohrn und ihrem Team aus Neumünster schneiden lassen. Zahlreiche Parlamentarier aus den Landtagsfraktionen führten Gespräche mit den Männern und Frauen.
Laut Landespastor Heiko Naß sind in Schleswig-Holstein rund 10.000 Menschen in einer prekären Wohnsituation, Tendenz steigend. Rund 1150 von ihnen leben in Neumünster. Dabei bilde die Gruppe der unter 25-Jährigen und der über 60-Jährigen einen zunehmenden Anteil der Betroffenen.