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Schleswig-Holstein kann in vielen Bereichen den Verkehr umweltschonender gestalten. Darüber herrscht weitgehende Einigkeit im Landtag. Nur die AfD betrachtet die neue Landesstrategie als Luftnummer.
Mit einer Landesstrategie für Elektro-Mobilität soll der Verkehr in Schleswig-Holstein umweltfreundlicher werden. Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) kündigte Investitionen von zehn Millionen Euro an. Das Geld soll zum Beispiel in den Feldversuch „eHighway“ fließen, ein Stromleitungssystem für Oberleitungs-Lkw auf der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck. Das Netz von zurzeit 900 Ladestellen für E-Autos soll ausgebaut werden. Es sei „ein ambitioniertes Programm“, so Albrecht, um „das Energiewendeland Schleswig-Holstein fit für die Zukunft zu machen“.
Weitere Punkte: Das Projekt „Dörpsmobil“ aus Klixbüll soll auf das ganze Land ausgeweitet werden. In der nordfriesischen Gemeinde hat eine Gruppe von Einwohnern ein E-Auto zur gemeinsamen Nutzung angeschafft. Zudem kündigte der Minister Investitionen in Oberleitungsbusse, in den Schienengüterverkehr und in Car-Sharing-Unternehmen mit E-Autos an. Die Redner der Jamaika-Koalition stellten sich hinter das Konzept des Ministers.
Grundsätzliche Zustimmung kam auch von SPD und SSW. „Sie profitieren auch hier von der guten Arbeit der Küstenkoalition“, erinnerte der Sozialdemokrat Thomas Hölck mit Blick auf die Regierungsbank an die ehemalige Landesregierung. Er rief die Koalition auf, sich mutigere Ziele zu setzen. So warb er für die „Kraftanstrengung“, bis 2030 alle Omnibusse im Lande emissionsfrei umzurüsten.
Für Jörg Nobis (AfD) ist die Landesstrategie „nur heiße Luft“. Um den gesamten Verkehr in Deutschland mit erneuerbarer Energie am Laufen zu halten, seien 150.000 zusätzliche Windräder nötig. Statt auf die „Nische“ E-Mobilität zu setzen, warb Nobis für das „Top-Produkt aus Deutschland“ – den Diesel-Motor.
Der Wirtschaftsausschuss berät den Regierungsbericht abschließend.
Weitere Redner:
Andreas Hein (CDU), Bernd Voß (Grüne), Kay Richert (FDP), Flemming Meyer (SSW)
Laut einem 26-seitigen Bericht zur Landesstrategie E-Mobilität ist die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte zu Beginn des Jahres 2018 auf mehr als 900 und die Anzahl der rein batterieelektrischen Pkw auf mehr als 1850 angestiegen. Vergleichszahlen mit den Vorjahren werden allerdings nicht genannt.
Hinzu kommen mehrere hundert Plugin-Hybridfahrzeuge, Elektro- und Hybridbusse, sonstige Nutzfahrzeuge sowie elektrisch betriebene Fahrräder. Darüber hinaus ist in diesem Sommer die Bauphase des „Feldversuchs eHighway“, ein Stromleitungssystem für Oberleitungs-Lkw an der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck, gestartet, so dass auch im Bereich des straßengebundenen Güterverkehrs Strom aus erneuerbaren Energiequellen zum Einsatz kommt.
Bezogen auf die Anzahl der Elektroautos bei den Neuzulassungen steht Schleswig-Holstein laut dem Bericht im Bundesvergleich zurzeit auf einem der Spitzenplätze. Allerdings ist das Niveau im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotoren niedrig: Auf 1000 Neuzulassungen kommen 4,11 Elektroautos.
Elektrisch betriebene Busse werden laut dem Bericht mittlerweile deutschlandweit eingesetzt: Die Kommune Hamburg hat beispielsweise beschlossen, den Busverkehr zukünftig vollständig umzustellen und geht dabei mit großen Schritten voran. Durch verkehrliche Verflechtungen innerhalb des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) betrifft dies auch die vier in der Nachbarschaft der Hansestadt befindlichen Kreise im Süden Schleswig-Holsteins. Als Pioniervorhaben in Schleswig-Holstein listet der Bericht den Einsatz von E-Bussen im regulären Linienbetrieb von Lübeck und Sylt auf.
(Stand: 24. September 2018)
Vorherige Debatte zum Thema:
Januar 2018
Fortschreibung der Landesstrategie Elektromobilität – Elektromobilität technologieoffen voranbringen
Bericht der Landesregierung – Drucksache 19/852 (neu)