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Etwa 1100 Schäfer gibt es derzeit im Lande. Das sind rund 100 weniger als 2011. Das geht aus einem Bericht des Landwirtschaftsministeriums zum Thema „Situation der Schaf- und Ziegenhalter in Schleswig-Holstein“ hervor, den das Plenum ohne Aussprache an den Umwelt- und Agrarausschuss zur abschließenden Beratung überwies.
Die allermeisten betreiben laut dem Bericht die Schäferei im Nebenerwerb oder als Hobby. Lediglich 100 Schäfer sind hauptberuflich tätig. Die Vollerwerbshirten leiden besonders unter hohen Pachtgebühren, niedrigen Marktpreisen und der in den vergangenen Jahren gesunkenen EU-Agrarförderung. „Die wirtschaftliche Situation der Schafhalter ist angespannt“, heißt es in dem Papier.
Ein Hintergrund der finanziellen Probleme ist laut Regierungsbericht die Abschaffung der sogenannten „gekoppelten Weideprämie“ durch die EU im Jahr 2007. Schäfer werden seitdem nicht mehr entsprechend ihrer Produktion an Wolle, Milch und Fleisch bezuschusst. Sie haben nur noch Anspruch auf eine Flächenprämie von 300 Euro je Hektar, wie andere Landwirte auch. Viele Schäfer haben aber kein eigenes Land, und die Pachtpreise stiegen seit Jahren.
Etwa 1100 Schäfer gibt es derzeit im Lande. Das sind rund 100 weniger als 2011. Das geht aus einem Bericht des Landwirtschaftsministeriums zum Thema „Situation der Schaf- und Ziegenhalter in Schleswig-Holstein“ hervor. Die allermeisten betreiben die Schäferei im Nebenerwerb oder als Hobby. Lediglich 100 Schäfer sind hauptberuflich tätig. Die Vollerwerbshirten leiden besonders unter hohen Pachtgebühren, niedrigen Marktpreisen und der in den vergangenen Jahren gesunkenen EU-Agrarförderung. „Die wirtschaftliche Situation der Schafhalter ist angespannt“, heißt es in dem Bericht.
Ein Hintergrund der finanziellen Probleme ist laut Regierungsbericht die Abschaffung der sogenannten „gekoppelten Weideprämie“ durch die EU im Jahr 2007. Schäfer werden seitdem nicht mehr entsprechend ihrer Produktion an Wolle, Milch und Fleisch bezuschusst. Sie haben nur noch Anspruch auf eine Flächenprämie von 300 Euro je Hektar, wie andere Landwirte auch. Viele Schäfer haben aber kein eigenes Land, und die Pachtpreise stiegen seit Jahren. Schäfer können oft nicht mitbieten, wenn sie bei der Suche nach Flächen mit Getreidebauern oder Rinderzüchtern konkurrieren müssen.
Hinzu kommt: Der Markt für Schafprodukte ist klein. Der Konsum von Lammfleisch „spielt auf dem deutschen Markt nur zu Ostern und zu Weihnachten eine nennenswerte Rolle“. Demgegenüber erzeugen die britischen Schafhalter fast zehn Mal so viel Lamm- und Ziegenfleisch wie ihre deutschen Kollegen und importieren ihre Ware auch auf den Kontinent. Die Folge: ein „Preisdruck durch Importe vor allem aus Großbritannien“.
Während die Zahl der Schäfer rückläufig ist, stieg laut dem Bericht die Zahl der Schafe in den vergangenen sieben Jahren um 6000 auf 202.000 Tiere. Bezogen auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche hat Schleswig-Holstein (nach dem Stadtstaat Berlin) die größte Schafdichte in Deutschland, gefolgt von Thüringen, Baden-Württemberg und Hessen. Mehr als 70 Prozent der Nord-Schafe leben an der Westküste.
Dort erfüllen sie einen wichtigen „Nebenjob“: „Schafe halten die Grasnarbe kurz und treten die Deichkörper fest. Dadurch erhält dieser seine Stabilität, um Sturmfluten standhalten zu können.“ Die Wanderschafhaltung sei außerdem für die natürliche Pflege weniger fruchtbarer Gebiete, für die Bewahrung der Artenvielfalt sowie im Kampf gegen Erosion und Überschwemmungen von Bedeutung, heißt es im Regierungsbericht.
(Stand: 3. September 2018)
Vorherige Meldung zum Thema:
April 2018
Situation der Schaf- und Ziegenhalter in Schleswig-Holstein
Federführend ist das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung – Drucksache 19/819