Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags
Springe direkt zu:
Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Die Kicker von Holstein Kiel wären im Mai beinahe in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Nun will das Land Millionen in das veraltete Kieler Stadion investieren. Aber auch dem Breitensport wird geholfen.
Um den Fußballstandort Kiel langfristig zu sichern, hat das Land bereits im vergangenen Jahr sieben Millionen Euro für den Ausbau des Holstein-Stadions bereitgestellt. Nun könnten weitere zehn Millionen Euro folgen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat diesen Betrag in Aussicht gestellt, die Fraktionen von Union, Grünen, FDP und SSW greifen den Vorschlag nun auf. Allerdings: Die Summe soll nur fließen, wenn sich die Stadt Kiel und die Sponsoren der KSV Holstein mindestens mit der gleichen Summe beteiligen.
Hintergrund: Fußball-Zweitligist Holstein Kiel hat in der abgelaufenen Saison positiv überrascht. Beinahe wären die „Störche“ in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Das in die Jahre gekommene Holstein-Stadion hat mit der rasanten sportlichen Entwicklung jedoch nicht Schritt gehalten. Der Verein spielt derzeit mit einer Ausnahmegenehmigung des Profi-Verbandes Deutsche Fußballliga (DFL) in der zweithöchsten Spielklasse. Bei einem Aufstieg ins Oberhaus war sogar ein Zwangsumzug in eine andere Stadt im Gespräch. Ein Manko: Das Stadion muss nach DFL-Vorgaben mindestens 15.000 Zuschauern Platz bieten, darunter sollen 8000 Sitzplätze sein. Derzeit hat die Arena eine Kapazität von 11.000, darunter 2500 Sitzplätze.
Auch der Breitensport soll von einer neuen Finanzspritze seitens des Landes profitieren. Ebenfalls zehn Millionen Euro will die Politik in Bolzplätze, Schwimmbäder und Turnhallen stecken. Damit würde das Land sein Engagement in diesem Bereich weiter ausbauen. Bereits im Frühjahr flossen sechs Millionen Euro in 41 Breitensportprojekte im Lande. 79 Millionen Euro beträgt insgesamt der Sanierungsstau der etwa 3500 öffentlichen Sportstätten im Lande. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der CDU aus dem Jahr 2014 hervor.
Unterdessen sind im Kieler Holstein-Stadion die Bagger angerückt. Die beauftragten Baufirmen haben Anfang Juni mit dem Abriss der alten Ostkurve begonnen, an deren Stelle ein Neubau mit knapp 5000 Plätzen entstehen soll. Der Stadionumbau war bereits seit einem Jahr geplant, hatte sich aber aufgrund europaweiter Ausschreibungen immer wieder verzögert.
Vorherige Debatte zum Thema:
Juli 2017
Das Land will weitere 20 Millionen Euro für den Ausbau von Sportstätten bereitstellen. Das Geld soll je zur Hälfte in das veraltete Stadion des Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel und in den Breitensport fließen. Die von Jamaika angekündigte Finanzspritze stieß auch bei der Opposition auf Zustimmung.
Hintergrund: Das Holstein-Stadion hat mit der rasanten sportlichen Entwicklung nicht Schritt gehalten. Der Verein spielt derzeit mit einer Ausnahmegenehmigung des Profi-Verbandes Deutsche Fußballliga (DFL) in der zweithöchsten Spielklasse. Bei einem Aufstieg ins Oberhaus, den die „Störche“ nur knapp verpassten, hätte sogar ein Zwangsumzug in eine andere Stadt gedroht.
Allerdings: Die Summe soll nur fließen, wenn sich die Stadt und die Sponsoren der KSV Holstein mindestens mit der gleichen Summe beteiligen. „Alles, was jetzt noch fehlt, ist die Zusage der Stadt Kiel“, mahnte CDU-Fraktionschef Tobias Koch und forderte „umgehende Entscheidungen“ und „Klarheit“ von der Kieler Kommunalpolitik. Um den Fußballstandort Kiel zu sichern, hatte das Land bereits im vergangenen Jahr sieben Millionen Euro für den Stadionausbau bereitgestellt.
Christopher Vogt (FDP) kritisierte die DFL, die eine „Posse“ um einen möglichen Umzug losgetreten habe. Er betonte, dass das Land die Kieler Profis nicht dauerhaft bezuschussen werde und unterstrich: „Auch bei anderen Vereinen würden wir uns so verhalten.“ Kleineren aber erfolgreichen Vereinen dürfe nicht die Chance auf den Aufstieg verwehrt werden, nur „weil das Stadion nicht chic genug ist“, sagte Eka von Kalben (Grüne). Die Arena muss nach DFL-Vorgaben mindestens 15.000 Zuschauern Platz bieten, darunter sollen 8.000 Sitzplätze sein. Derzeit sind es 11.000 Plätze, darunter 2.500 Sitzplätze.
Kathrin Wagner-Bockey (SPD) pochte darauf, dass die Landeszuschüsse an den Profiverein an Bedingungen geknüpft sein müssten, etwa die „Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen im Sport“. Sie spielte darauf an, dass Holstein zwischenzeitlich erwogen hatte, seine Fußballfrauen aus Kostengründen auszugliedern.
Solche Vorgaben hielt Frank Brodehl (AfD) für „ideologisch- floskelhaftes Geplänkel“. Die KSV Holstein sei bereits sozial stark engagiert und biete Livereportagen für Sehgeschädigte oder ein Sozialprojekt für junge Fans.
Lars Harms (SSW) erinnerte daran: „Wir haben auch andere Vereine, die ebenso eine regionale und manchmal auch überregionale Vorbildfunktion ausüben.“ Dies seien etwa die viertklassigen Fußballer des SC Weiche Flensburg 08 und des VfB Lübeck sowie die mehr als 2.000 kleinen Clubs. „Wir brauchen eine Verstetigung der Mittel für die Sportstättenförderung – sei es für den professionellen Bereich als auch für den Breitensport“, so Harms.
Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) berichtete, dass die für dieses Jahr bewilligten acht Millionen Euro für kommunale Sportstätten bereits im April um drei Millionen Euro „überzeichnet“ waren. Mit dem neuen Zehn-Millionen-Zuschuss werde sich sein Ministerium aber bemühen, „alle Anträge positiv zu bescheiden“.
Das Holstein-Stadion bundesligatauglich machen und die Kommunen bei der Sanierung von Sportstätten verstärkt unterstützen
Antrag der Fraktionen der CDU, von Bündnis 90/Die Grünen, der FDP und der Abgeordneten des SSW – Drucksache 19/759
Fraktion der SPD – Drucksache 19/789
Fraktion der AfD – Drucksache 19/788