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Die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses zeigen sich weiterhin enttäuscht über das Management der Bahn bei deren Bemühungen, den Schienenverkehr in Schleswig-Holstein in Schwung zu bringen.
Insbesondere die anhaltenden Probleme auf der Marschbahn-Strecke nach Sylt standen erneut im Fokus der fast zweistündigen Erörterung des Themas im Ausschuss. Im Schulterschluss kritisierten Regierungsfraktionen und Opposition, dass die Bahn ein detailliertes Sanierungskonzept für die Strecke erst jetzt dem Ministerpräsidenten versprochen habe – obwohl die Mängel in den vergangenen Monaten mehrmals im Ausschuss des Parlaments diskutiert worden waren.
Ob immer erst der Ministerpräsident eingreifen müsse, fragten Lukas Kilian (CDU) und Kai Vogel (SPD) fast wortgleich. Geschlossen forderte der Ausschuss die Bahn auf, den vor zwei Tagen von Bahn-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla für Mitte Juli in Aussicht gestellten Maßnahmenplan auch dem Ausschuss vorzulegen. Ein Kernthema des Konzepts, das Pofalla Regierungschef Daniel Günther (CDU) zugesagt hat, bestätigte der für den Norden zuständige Leiter der DB Netz, Michael Körber, den Ausschussmitgliedern: So plane die Bahn mehr im Norden zu investieren und für spätere Jahre vorgesehene Investitionen vorzuziehen.
Im Kreuzfeuer der heutigen Ausschusssitzung stand neben Körber der Leiter der DB Regio Nord, Torsten Reh. Die beiden Bahn-Verantwortlichen für die Infrastruktur und den Betrieb in Schleswig-Holstein verteidigten ihre jeweils eingeleiteten Maßnahmen und bedauerten, dass einiges noch nicht wie gewünscht laufe. Das heißt: Die Bahn ist weiterhin weit von der zwischen Bahn und Land vereinbarten Pünktlichkeitsmarke von 93 Prozent entfernt. Trotz der jüngsten Zusagen der Bahn beim „Bahn-Gipfel“ vor zwei Wochen in Berlin, mehr Personal zur Verfügung zu stellen, seien zuletzt fünf Züge auf der Marschbahn allein wegen Personalmangels ausgefallen, räumte Reh ein.
So stellten die Ausschussmitglieder einhellig fest, dass zum Leidwesen der Pendler und Touristen weiterhin weder die Infrastruktur noch der Betrieb stimme. Der Grüne Rasmus Andresen nannte die wiederholten Ankündigungen der Bahn inzwischen „unerträglich“: „Ich bin es leid, immer wieder Ihre Aussagen zu hören, ohne dass sich etwas Wesentliches ändert“, so Andresen. Der SPD-Abgeordnete Vogel zeigte sich sogar „inzwischen erbost“ über das Verhalten der Bahn und die schleppende Behebung der Mängel.
Am Ende der Sitzung, in der zahlreiche Problemgebiete im gesamten Schienenverkehr in Schleswig-Holstein angesprochen wurden, forderte der Ausschussvorsitzende Andreas Tietze die Bahnvertreter unmissverständlich auf, endlich effektiv zu handeln, so „dass sich endlich was ändert“. Tietze: „Sie sind in Gefahr, hier im Land vollends das Vertrauen zu verlieren.“
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