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Eine breite Mehrheit aus CDU, Grünen, FDP, AfD und SSW will, dass Schleswig-Holstein bei der Begabtenförderung neue Wege beschreitet. Die Fraktionen votierten für einen entsprechenden Vorstoß der Jamaika-Koalition.
Zwei Prozent der Schüler im Lande gelten als hochbegabt, weitere 20 Prozent als besonders leistungsstark. Zusammen sind das etwa 60.000 der knapp 300.000 schleswig-holsteinischen Schüler. Diese Talente nehmen die Koalitionsfraktionen nun in den Blick. Die Landesregierung soll bis Herbst nächsten Jahres ein Konzept erarbeiten, um schlaue Schüler besser zu fördern, die Schulen noch mehr zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unis auszubauen.
Im Norden tut sich bereits einiges in Sachen Begabtenförderung. Darauf hat die alte SPD/Grünen/SSW-Regierung im Februar verwiesen. Demnach stellt das Land seit 2011 jährlich 400 .000 Euro bereit und darüber hinaus sieben Lehrerplanstellen. Kompetenzzentren an 17 Schulen wirken als Multiplikatoren in der Fläche. 48 Schulen haben Begabtenförderung als Markenzeichen. Zehn sogenannte Enrichment-Verbünde bieten in Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Hochschulen oder Wirtschaft fast 300 Kurse außerhalb des Unterrichts für 2. 500 Schüler mit besonderen Begabungen an. 140 Pädagogen haben Zertifikate als Beratungslehrer für Begabtenförderung erworben. Besonders Begabte können sich an speziellen Wettbewerben beteiligen, ganze Jahrgangsstufen überspringen oder aber für einzelne Fächer den Jahrgang wechseln. Ein Juniorstudium ist auch drin.
Das neue Jamaika-Bündnis setzt nun zusätzlich auf die Bund-Länder-Initiative zur „Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler“. Die Ende 2016 aufgelegte Förderstrategie empfiehlt, die Maßnahmen im Bereich der Diagnostik und der Förderung zu verstetigen. In allen Phasen der Lehrerbildung bedürfe es erhöhter Anstrengungen, um die Kenntnisse von Lehrkräften zur Förderung von leistungsstarken Schülern auszubauen, betont die Kulturministerkonferenz. Die begabungsgerechte Förderung müsse die gesamte Lernbiographie eines Kindes umfassen. Für das geplante Programm mit einer Laufzeit von zehn Jahren stellen Bund und Länder zu gleichen Teilen insgesamt 125 Millionen Euro zur Verfügung.
(Stand: 13. November 2017)
Eine breite Mehrheit aus CDU, Grünen, FDP, AfD und SSW will, dass Schleswig-Holstein bei der Begabtenförderung neue Wege beschreitet. Die Fraktionen votierten für einen entsprechenden, von der Jamaika-Koalition vorgelegten Vorstoß.
Dieser sieht vor, dass die Landesregierung bis Herbst 2018 ein Konzept vorlegen muss, wie leistungsstarke Schüler besser gefördert werden können. Gleichzeitig bauen die Jamaika-Koalitionäre auf die Bund-Länder-Initiative „Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler“. Diese empfiehlt, die laufenden Maßnahmen im Bereich der Diagnostik und der Förderung zu verstetigen. Derzeit gelten rund 60.000 der 300.000 schleswig-holsteinischen Schüler als hochbegabt beziehungsweise als besonders leistungsstark.
Prien will sämtliche Schularten in den Blick nehmen
In der Debatte betonten die CDU, Grüne, FDP, AfD und SSW unisono, dass es Nachholbedarf bei der Förderung begabter Kinder gebe. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) begrüßte den Vorstoß: Die leistungsstärkeren Schüler seien zuletzt zu kurz gekommen, schloss sie sich der Argumentation im Plenum an. Um das zu ändern, müssten sämtliche Schularten wie auch die Hochschulen in den Blick genommen werden.
Kritik kam von der SPD, die sich bei der Abstimmung enthielt: Martin Habersaat, Bildungsexperte der Sozialdemokraten, warnte davor, die Diskussion über die Begabtenförderung dafür zu missbrauchen, mehr Schüler von den Gemeinschaftsschulen an die Gymnasien zu schicken.
Die AfD, die dem Jamaika-Vorstoß zustimmte, scheiterte mit einem eigenen Antrag. Darin hatte die Oppositionsfraktion unter anderem den Bau einer Hochbegabtenschule gefordert.
Weitere Hauptredner:
Tobias Loose (CDU), Ines Strehlau (Grüne), Anita Klahn (FDP), Frank Brodehl (AfD), Jette Waldinger-Thiering (SSW)