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4. März 2025 – Bundestagswahl

Vom Landtag in den Bundestag

Unter den 630 Mitgliedern des neuen Parlaments in Berlin sind auch vier ehemalige Abgeordnete aus dem Schleswig-Holsteinischen Landtag.

Blick in den Plenarsaal des Bundestages. Foto: dpa, Fabian Sommer

Luise Amtsberg (Grüne), Kiel

Die Spitzenkandidatin der Grünen hat sich im Wahlkreis Kiel mit 26 Prozent der Erststimmen durchgesetzt. Die 40-Jährige sitzt seit 2013 im Bundestag und hat sich dort für Menschenrechte eingesetzt. Als Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung äußerte sich Amtsberg zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, besuchte Aktivisten in Mittelamerika und forderte mehr humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza. Sie möchte Themen aus der Landeshauptstadt einbringen wie Bauen und Wohnen, soziale Gerechtigkeit, aber auch Klimaschutz und Meeresschutz.

Luise Amtsberg hat Islamwissenschaften in Kiel studiert, sie war von 2009 bis 2012 Abgeordnete für die Grünen im Landtag und beendete anschließend ihr Studium. 2013 zog die in Ostberlin aufgewachsene Amtsberg in den Bundestag ein.

Luise Amtsberg (Grüne) Foto: dpa, Michael Kappeler

Robert Habeck (Grüne), Flensburg

Im Jahr 2021 hatte der Flensburger als erster Grüner in Schleswig-Holstein ein Direktmandat errungen, dieses Mal reichte es nicht zum Sieg im Wahlkreis. Robert Habeck zieht nun über die Landesliste ein. Als Vizekanzler hat Habeck drei Jahre lang die Politik der Ampel-Koalition geprägt. Als Bundeswirtschaftsminister kümmerte er sich um den Ausbau von Wind- und Solarenergie. Der 55-Jährige tritt für höhere Verteidigungsausgaben und den beschleunigten Bau von LNG-Terminals unter anderem in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) sowie für den Import von Flüssigerdgas ein. Starken Gegenwind gab es für den Plan, den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen schrittweise zu verbieten. Als Kanzlerkandidat warb er dafür, Investitionen zu fördern und die Schuldenbremse zu reformieren.

Trotz der Aufgaben in Berlin versuchte Habeck bisher, alle zwei bis drei Wochen im Wahlkreis präsent zu sein. So unterstützte er die Rettung der Flensburger Werft und besuchte zahlreiche Betriebe. In der Region lebt er seit 2001. Damals zog Habeck mit seiner Familie nach Großenwiehe (Kreis Schleswig-Flensburg), später nach Flensburg. Habeck zog 2009 erstmals in den Landtag ein und wurde dort Fraktionsvorsitzender. Bei der vorgezogenen Neuwahl 2012 und bei der Landtagswahl 2017 trat er als Zweiter auf der Landesliste seiner Partei an. Von 2012 bis 2018 amtierte er als stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Natur (ab 2017 auch für Digitalisierung) im Kabinett Albig sowie im Kabinett Günther I.

Robert Habeck (Grüne) Foto: dpa, Michael Kappeler

Ralf Stegner (SPD), Bordesholm

Ralf Stegner ist seit 1982 SPD-Mitglied. Vor seiner ersten Wahl in den Bundestag 2021 war er unter anderem Finanz- und Innenminister in Schleswig-Holstein. Nach dem Gewinn des Direktmandats bei der Bundestagswahl 2021 verlor er bei der jetzigen Bundestagswahl in seinem Wahlkreis 007 Pinneberg. Auf den 65-Jährigen fielen 25 Prozent der Stimmen, 6,8 Prozent weniger als auf Daniel Kölbl (CDU). Geboren ist der 65-Jährige in Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz. Von 1998 bis 2002 war er der stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD Rendsburg-Eckernförde, dort wohnt er auch in Bordesholm. Zwischen 2003 und 2005 war er Finanzminister und von 2005 bis 2008 Innenminister von Schleswig-Holstein. Er war von 2005 bis 2021 Mitglied des Landtags und von 2008 bis 2021 Vorsitzender der SPD-Fraktion, wodurch er von 2009 bis 2012 und von 2017 bis 2021 Oppositionsführer war. 

Ralf Stegner setzt sich ein für Chancengleichheit, unabhängig von der sozialen Herkunft. Er betont, dass jeder die Möglichkeit haben soll, selbst sein Leben zu bestimmen. Außenpolitisch plädiert er für eine gerechtere Verteilung der Ressourcen. Globale Probleme wie Hungersnöte und Naturkatastrophen könnten nur so gelöst werden. Bewaffnete Konflikte zu beenden, ohne dabei ihren Auslösern in die Karten zu spielen, betrachtet Stegner als herausragende Aufgabe der Politik.

Ralf Stegner (SPD) Foto: dpa, Jonathan Penschek

Johann Wadephul (CDU), Molfsee

Johann Wadephul hat sich im Wahlkreis Rendsburg-Eckernförde durchsetzen können: Er zieht für die CDU in den Bundestag ein. Es ist für den 62-Jährigen die fünfte Legislaturperiode. Der Verteidigungsexperte Johann Wadephul (CDU) holte im Wahlkreis Rendsburg-Eckernförde 32,8 Prozent der Stimmen. Damit sitzt der 62-Jährige erneut im Bundestag und setzt sich unter anderem für Verkehrsthemen wie dem Ausbau von Straße und Schiene ein. Mit höheren Rüstungsausgaben will er die Bundeswehr stärken.

Seit 1992 hat Wadephul verschiedene politische Ämter inne. Von 2000 bis 2009 war Wadephul Mitglied des Landtages. Hier wurde er sogleich Mitglied des CDU-Fraktionsvorstandes. Am 17. März 2005 wurde er zunächst zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt und nach dem 27. April 2005 wurde er schließlich Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Seit 2009 sitzt er im Bundestag. Seine politischen Anfänge liegen in Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde): Nach seinem Abitur war Wadephul von 1982 bis 1986 Zeitsoldat in der Stadt. Mittlerweile lebt er in Molfsee bei Kiel.

Johann Wadephul (CDU) Foto: dpa, Bernd von Jutrczenka

25 Abgeordnete für Schleswig-Holstein im Bundestag

Insgesamt ziehen 25 Abgeordnete aus dem nördlichsten Bundesland in den Bundestag ein. Die CDU stellt dabei acht Sitze, AfD und SPD fünf, die Grünen vier und die Linken haben zwei Sitze, wie die Bundeswahlleitung im Internet mitteilte. Ebenfalls erhält der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) einen Sitz. Somit ziehen damit drei Abgeordnete weniger ins Parlament als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2021. Damals war Schleswig-Holstein mit insgesamt 28 Abgeordneten im Bundestag vertreten. Damals kam die SPD auf acht Sitze, die CDU und Grünen jeweils sechs Sitze, die FDP vier Sitze, die AfD zwei Sitze und die Linke und der SSW auf jeweils einen Sitz.