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Svenja Goltermann liest im Landeshaus aus ihrem hochaktuellen Essay über ein großes Menschheitsthema. Wer gilt wann und warum als Opfer von Krieg und Gewalt? Die Historikerin Svenja Goltermann schaltet sich in eine aktuelle Debatte ein und gibt in einem fulminanten Durchgang durch zwei Jahrhunderte neue Antworten auf die Frage, warum es für die Menschen in der Moderne zunehmend plausibel wurde, sich selbst oder andere als passives Opfer zu beschreiben. Die Weltkriege mit ihrer immens hohen Zahl an Toten und Verletzten waren für diese Entwicklung maßgeblich, aber nicht allein ausschlaggebend.
So hat neues Wissen in der Medizin und im Recht die Wahrnehmung und Deutung von Tod und Leiden, von legitimer und illegitimer Gewalt verändert. Erst das Konzept vom psychischen Trauma machte allerdings die Rede vom Opfer im ausgehenden 20. Jahrhundert populär. Doch gilt nach wie vor: Wer als Opfer überhaupt benannt und anerkannt wird, ist eine Frage von Hierarchien und Macht – und damit eine eminent politische.
Prof. Dr. Svenja Goltermann ist Professorin für Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich. Ihre Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem renommierten Historikerpreis.
Sie ist Mitbegründerin des Online-Magazins geschichtedergegenwart.ch.