Bürgerbeauftragte zum Weltkindertag: Kinderrechte sind keine kleinen Rechte
Nr. 142 / 19. September 2018Bürgerbeauftragte zum Weltkindertag: Kinderrechte sind keine kleinen RechteAnlässlich des morgigen Weltkindertages (20. September) macht die Bürgerbeauftragte für soziale Angelegenheiten Samiah El Samadoni darauf aufmerksam, dass die Rechte und Belange von Kindern in allen Bereichen zu achten und zu berücksichtigen sind. „Wir als Gesellschaft müssen uns verstärkt dafür einsetzen, dass Kinder an Entscheidungs- prozessen mehr beteiligt werden – sei es in ihren eigenen Verfahren in der Kinder- und Jugendhilfe oder in anderen Bereichen der Verwaltung, wie beispielsweise der Kommunalplanung“, mahnte El Samadoni.Sie begrüße ausdrücklich das diesjährige Motto des Weltkindertages „Kinder brauchen Freiräume“. „Um Kindern Freiräume in unserer Gesellschaft zu eröffnen, ist es entscheidend, was Kinder brauchen, um sich entfalten zu können“, betonte die Bürgerbeauftragte. Hier stellten sich Fragen, die von den Kindern selbst beantwortet werden sollten, nicht stellvertretend von den handelnden Erwachsenen. Dafür brauche es Instrumente, mit denen die Kinder sich beteiligen könnten und die sicherstellten, dass sie am Ende auch mitentscheiden könnten, erläuterte El Samadoni. „Für alle Menschen in der Gesellschaft ist es wichtig, sich als wirksamer, selbstbestimmter Teil dieser zu erleben. Das gilt ganz besonders für Kinder und Jugendliche, die leider oft genug die Erfahrung machen, für sie entscheidende Dinge nicht mitbestimmen zu dürfen.“Auch die Themen gingen weit darüber hinaus, Kinder lediglich bei einer Neugestaltung eines Spielplatzes nach ihrer Meinung zu fragen, unterstrich die Bürgerbeauftragte. „Neben der Kinder- und Jugendhilfe, der Gestaltung öffentlicher Räume oder des sozialen Miteinanders geht es auch darum, ob sie bestehende Freiräume nutzen können oder ob sie ihnen aufgrund von Armut verschlossen bleiben.“El Samadoni wies außerdem darauf hin, dass es das Demokratieverständnis der Kinder präge, inwieweit ihre Rechte geachtet würden und ob sie das gesellschaftliche Miteinander mitgestalten könnten. „Gerade in meiner Funktion als Ombudsperson in der Kinder- und Jugendhilfe begegnen mir oft Fälle, in denen mit den betroffenen Kindern entweder gar nicht erst gesprochen wird oder aber ihre Wünsche und Vorstellungen einer Abwägung mit anderen Interessen unterliegen“, sagte 2die Beauftragte. „Ich plädiere an alle maßgeblichen Akteure, die gesetzlich verankerten Rechte der Kinder zu beachten.“