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24.01.17
16:34 Uhr
Landtag

Landtagspräsident Schlie zur neuen Ausstellung im Landesarchiv: Preußen veränderte Schleswig-Holstein

Nr. 14 / 24. Januar 2017 Sperrfrist: Heute, 18 Uhr

Landtagspräsident Schlie zur neuen Ausstellung im Landesarchiv: Preußen veränderte Schleswig-Holstein

Vor 150 Jahren wurde Schleswig-Holstein preußische Provinz. Heute (Dienstag) hat das Landesarchiv Schleswig-Holstein eine einjährige Ausstellung anlässlich der Vereinigung der Herzogtümer Schleswig und Holstein eröffnet. Landtagspräsident Klaus Schlie erinnerte an den anfänglichen Unwillen im Norden, zu Preußen zu gehören – und die Verdienste, die das mit sich brachte.
„So ungeliebt die Preußen auch waren, sie führten ihre neue Provinz mit großen Schritten in die Moderne“, sagte der Landtagspräsident bei der Vernissage im Schleswiger Prinzenpalais. Das zeigten die Ausstellung des Landesarchives und insbesondere die begleitenden Vorträge der kommenden Monate deutlich. Die preußische Verwaltung, Justiz, Militär und vor allem der Nord- Ostsee-Kanal als sichtbarstes Zeichen der neuen Zeit hätten Schleswig-Holstein nachhaltig ge- prägt. „So nachhaltig, dass die preußische Landkreiseinteilung hier bis 1970 Bestand hatte und der Aufbau unsere Verwaltung und Justiz mit unwesentlichen Veränderungen auch heute noch gültig ist.“
Dadurch, dass die die Nationalsozialisten preußische Tugenden umgedeutet und ihrer Ideologie angepasst hätten, bleibe Preußen und seine Zeit für viele Deutsche heute ein doppelgesichtiges Erbe, so Schlie. Doch das Erbe sei vielschichtig. „Preußen war zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein sehr moderner Staat. Jeder konnte hier nach ‚nach seiner Facon‘ selig werden, wie es schon Friedrich der Große versprochen und gehalten hatte.“ Was bis heute geblieben sei, seien keine Relikte, unterstrich der Parlamentspräsident, sondern Errungenschaften, „die uns prägen und vor allem nützen“. Licht und Schatten der preußischen Zeit herauszuarbeiten sei Aufgabe der Histori- ker. Daher empfinde er es als ein großes Glück, dass die Ausstellung im Landesarchiv erarbeitet und gezeigt werde, einem Ort der historischen Kenntnis, der Kompetenz und der Unparteilichkeit des wissenschaftlichen Urteils, betonte Schlie.