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Andreas Tietze zur Fehmarnbeltquerung
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 065.16 / 11.02.2016Schönrechnerei funktioniert nichtZur Bekanntgabe der neuen Kostenanalyse für die Fehmarnbeltquerung durch die dänische Regierung sagt der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Andreas Tietze:Großprojekte scheitern immer wieder an unrealistischen Kosten-Nutzen-Rechnungen. Am Ende werden sie immer teurer und nicht billiger. Ob Flughafen, Tunnelbahnhof oder Kon- zertsaal. 1999 sollte der Fehmarntunnel noch 5 Mrd. € und unsere Hinterlandanbindung nur 0,8 Mrd. € kosten. Heute summiert sich beides auf fast 10 Mrd. €.Solange die Unterstützer in Dänemark das Geld noch nicht ausgeben mussten, hielten sie treu die Stange. Als es zum Schwur kam und die Kosten auf 7,2 Mrd. € gestiegen sind, sprangen vier von sieben ab. Die erneute Kritik kam aus den Befürworterreihen und zwei Tage danach soll das Projekt nun doch kostengünstiger werden. Das ist mehr als durch- sichtig. Die Kosten immer munter rauf und runter zu setzen, bringt kein Vertrauen bei den BürgerInnen.Angeblich soll der Preis sinken, weil man langsamer baut. Doch jeder weiß, je länger man braucht, desto mehr Zinslasten fallen über Jahre hinweg nicht genutzte Investitionen an. Es bleiben die grundsätzlichen Zweifel an der Wirtschaftlichkeit. Zu groß ist die Schwankungs- breite der Kostenschätzungen und Einnahmeprognosen.Schönrechnerei funktioniert nicht. Es ist immer wieder verwunderlich, mit welcher Blauäu- gigkeit die Kosten und Haftung vom Tisch gewischt werden. Das Vertrauen in die Fehmarnbeltquerung schwindet. Die Mogelpackung Kostensenkung widerspricht allen Er- fahrungen bei Großprojekten.Auf deutscher Seite können wir nicht Geld für Planungen in die Hand nehmen, wenn keine Einigkeit über die Realisierungschancen bestehen. Es ist ungeheuerlich, dass an der Fehmarnbeltquerung munter rumgedoktert wird, ohne dass eine realistische Kostenanalyse auf dem Tisch liegt. Soviel Ignoranz schafft kein Vertrauen in die Politik. Seite 1 von 2 Die Planungsverzögerungen einfach der deutschen Seite in die Schuhe zu schieben, geht am Problem vorbei. Europäische Standards im Umweltrecht haben ihren Grund und sind einzuhalten. Wenn der Widerstand in Deutschland größer ist, dann liegt das auch an der größeren Betroffenheit vor Ort und dem mangelnden Nutzen für die Region. Dagegen zu klagen ist gutes Recht. Das scheint man in Dänemark nicht zu berücksichtigen. Gründlich- keit geht vor Schnelligkeit. *** 2