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Lars Harms: Frontalopposition der CDU statt gemeinsamer Beratungen
Presseinformation Kiel, den 21. Mai 2015Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 5+26+59 Nachtrag für das Haushaltsjahr 2015 und Bericht über das öffentliche Rechnungswesen Drs. 18/2908, 18/2955, 18/2909, 18/1935 (neu), 18/2859 „Wir hätten in Bezug auf den Nachtrags gerne Alternativen diskutiert. Aber dazu fehlte der CDU der Mut.“Heute befassen wir uns also mit dem Nachtrag für das aktuelle Haushaltsjahr, wie ihn die CDUjetzt vorgelegt hat. Das ist vor allem parlamentarisch bedauerlich, da die Union es abgelehnthat diesen gemeinsam den jetzt von der Finanzministerin vorgelegten Nachtragshaushalt imAusschuss beraten zu wollen. Wir hätten beide Vorschläge gerne gemeinsam beraten, aberdurch die Frontalopposition der CDU ist es nicht mehr möglich Honig aus beidenNachtragshaushalten saugen zu können. Das ist meiner Meinung nach sehr schade und auchin gewissen Maßen unverständlich. Unverständlich, dass man es plötzlich doch sehr eilig hatund das nur, damit dieser Sachverhalt alleinstehend auf die Tagesordnung der Landtagssitzungkommt. Vor allem dient es nicht den Vorschlägen, die die CDU gemacht hat. Eine Sternstundedes Parlamentarismus ist das jedenfalls nicht. 2Zudem wäre da noch der Antrag auf eine Reformierung des Haushaltswesens auf einekaufmännisch orientierte Haushaltsführung – so der Wunsch der CDU. Ein System, mit Vor-und Nachteilen. Vorteile können vor allem daraus entstehen, wenn es darum geht,festzustellen, welche Vermögenswerte das Land hat und welche Schulden dem entgegenstehen. Doch eine Tatsache liegt uns als SSW dabei schwer im Magen. Viele Politikfelder, vorallem die aus dem kulturellen, sozialen sowie den Bildungsbereich rechnen sich nichtkaufmännisch. Unterm Strich werden nie schwarze Zahlen zu sehen sein. Jedenfalls nicht ineinem System, wie wir es heute kennen und schätzen. Die Notwenigkeit einer Einführung eineskaufmännischen Rechnungswesens, nach klassischem Vorbild, sehe ich im Moment nicht.Zur Debatte in Bezug auf das so-genannte kaufmännische Rechnungswesen sei noch gesagt,dass ein Benchmarking durchaus Sinn machen kann. Diesbezüglich müssten jedoch nocheinige Informationen, beziehungsweise Details eingeholt werden, wie so etwas grundsätzlichfunktionieren könnte.Einige nähere Informationen liefert der aktuell vorgelegte Bericht aus dem Finanzministeriumzum Sachstand in Bezug auf die Harmonisierung der europäischen Standards für dasöffentliche Rechnungswesen. Im Bericht werden die Vorgaben für Schleswig-Holstein genauaufgezeigt. Die Inhalte werden strukturiert und leicht zugänglich präsentiert, von daher schonmal vielen Dank dafür. Genauso wichtig wie die technischen Voraussetzungen, sind die Inhalte– sprich, was man eigentlich mit einer bestimmten Haushaltsführung bezwecken will.Der Bericht gibt sämtliche Vor- sowie Nachteile wieder. Vor allem macht der Bericht aber einsdeutlich, wie schwer es tatsächlich ist, ein einheitliches Rechnungssystem für alleMitgliedsstaaten einzurichten. Ein solches Großprojekt würde mindestens ein Jahrzehnt inAnspruch nehmen, wobei man am Ende immer noch nicht weiß, ob unterm Strich wirklich dasdabei herauskommt, was man sich gewünscht hat. Die ganze Maßnahme bleibt in Bezug aufEffektivität also in der Schwebe. Schlussendlich kann kein noch so tolles Rechnungssystem ander aktuellen Finanzlage etwas verbessern. Das wäre auch wirklich zu schön, um wahr zu sein. 3Was bleibt ist, dass man im Vergleich anerkennen muss, dass das Controlling derLandesregierung effektiv und leistungsfähig ist. Weniger effektiv ist da leider die CDUvorgegangen, die mit ihrem für heute eingereichten Antrag, einzig und allein einen fixenTagesordnungspunkt erreichen wollte. Sofern dies das Kernziel sein sollte, kann man dasnatürlich auch als effektiv betrachten. Wir hätten uns in Bezug auf den Nachtrag gernepolitische Alternativen diskutiert. Aber dazu fehlte der CDU der Mut.