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Lars Harms: Neue Wege für die Jugendfeuerwehren schaffen
Presseinformation Kiel, den 20. März 2014Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 9 Änderung des Gesetzes über den Brandschutz und die Hilfeleistungen der Feuerwehren Drs. 18/1665 „Neue Wege für die Jugendfeuerwehren schaffen“Mit dem Vorliegenden Gesetzentwurf, meint die CDU-Fraktion die ultimative Lösungdes Nachwuchsproblems der Freiwilligen Feuerwehren im Land gefunden zu haben. Andieser Stelle bezweifele ich doch stark, dass das Nachwuchsproblem einzig und alleinauf die Eintrittsaltersbegrenzung zurückzuführen ist. So ist es zu mindestens in derBegründung dargestellt.Die Altersbegrenzung für den Eintritt in eine Kinder- und Jugendwehr gestaltet sich imbundesweiten Vergleich durchaus unterschiedlich. In Thüringen liegt das Mindestalterzum Eintritt in eine Jugendfeuerwehr bei sechs Jahren. Das Saarland hat einMindestalter von acht Jahren festgelegt. Einige Bundesländer haben schon langjährige 2Erfragungen mit Kindern im Einschulalter, andere fangen gerade erst damit an.Darüber hinaus gibt es Modelle, die es den Entscheidungsträgern vor Ort überlassen,die Altersgrenze für die Aufnahme in einer Kinder- oder Jugendfeuerwehr festzulegen.Die Varianten für eine Öffnung für ein Mehr an jungen Menschen in den Wehren istalso groß. Bevor eine Neuausrichtung des Mindesteintrittsalters gesetzt werden kann,muss natürlich noch einiges geklärt werden, wie etwa die Umsetzungsmöglichkeiten.Auch muss geklärt werden, was die Strukturen derzeit hergeben.Neben dem Aspekt des Mindestalters gibt es mit Sicherheit noch andere Punkte, dieeiner Gesetzesänderung und Modernisierung bedürfen. Eine Frage stellt sich dannunmittelbar: Warum man im Zuge einer Gesetzänderung nicht gleich mehrere Aspektemit rein nimmt, anstatt sich nur auf einen Teilaspekt zu konzentrieren? Warum alsodiesen Ansatz nicht in einer umfassenden Reform des Brandschutzgesetzes miteinbringen? Darüber sollten wir an dieser Stelle einmal gründlich nachdenken.Was jedoch fest steht ist, dass die Freiwilligen Feuerwehren in unserem Land einemerheblichen Nachwuchsmangel gegenüber stehen. In den kommenden Jahren wirdsich die Ausgangssituation zudem verändern und das nicht unbedingt zum Positiven.So werden etwa in den nächsten zehn Jahren zwischen 30 und 40 Prozent derEinsatzkräfte aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Am Status quo kann an dieser Stellealso erst einmal nicht festgehalten werden. Eine andere Frage ist, wie oder ob man denStatus quo in Zukunft wieder erreichen kann. Wie kann die Zukunft der FreiwilligenFeuerwehren also aussehen? Wo liegt das Ziel? Was ist realistisch?Die zusätzlichen Mittel aus den Glücksspieleinnahmen für die Nachwuchsgewinnungder Wehren, können vielleicht helfen, diese Fragen zu klären. 3Des Weiteren könnte man einmal erörtern, wie die Resonanz aus der Kooperation mitden örtlichen Schulen verläuft und wie sich diese in Zukunft gestalten soll. Ein Beispielaus dem Sportbereich zeigt wie es gehen kann. So hat der Landessportverbandzusammen mit der Landesregierung und anderen Partnern, Schulsport-Arbeitsgemeinschaften errichtet, die zusätzlich zum schulischen Unterrichtstattfinden. Die Liste der teilnehmenden Schulen und Vereine ist lang. Was schon fürsich spricht. Es lohnt sich also, über neue Verbindungswege nachzudenken. Schließlichsetzt auch die Vereinsarbeit der Feuerwehr dem Bewegungsmangel der Kinder undJugendlichen etwas Entgegen.Die Möglichkeiten sind also vielfältig. Näheres zur Altersbegrenzung sollte deshalb imzuständigen Ausschuss beraten werden. Zudem würden wir vom SSW es sehrbegrüßen, wenn man dabei schon jetzt mögliche Kooperationen berücksichtigenwürde; um eine umfassende Lösung für eine moderne, vitale und offene Feuerwehr inSchleswig-Holstein herbeizuführen.