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Flemming Meyer: Wir schützen Anwohner und Umwelt vor Belastungen durch große Schweinehaltungsanlagen
Presseinformation Kiel, den 20.03.2014Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 18 Keine weiteren existenzgefährdenden Vorschriften für die Landwirtschaft Drs. 18/1653Immer wieder werde ich von Gemeinderatsmitgliedern oder Bürgern angesprochen, weil sie vonmir wissen wollen, was sie gegen den Bau von großen Schweinehaltungsanlagen in ihrerGemeinde oder Region unternehmen können. Dabei geht es ihnen nicht darum, dem Landwirtwirtschaftlichen Schaden zuzufügen. Vielmehr geht es den Menschen darum, möglichstSchaden von sich und der Umwelt abzuwenden – und zwar von schädlichen Emissionen.Schadstoffe die aus Stallungen austreten, können die Nachbarschaft und die Umwelt erheblichbelasten. Pilze, Bakterien und Viren die aus Ställen die in die Luft gelangen können dieGesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner sogar beeinträchtigen.Die Menschen fühlen sich massiv gestört und in ihrer Gesundheit gefährdet durch Gerüche,Stäube und Bioaerosole die aus Ställen herausströmen – und je größer der Stall, desto größersind die Mengen die herausströmen.Bei dem Filtererlass geht es darum, vorsorglich die Anwohner und die Umwelt vor solchenBelastungen zu schützen. Es ist wichtig, die Beeinträchtigungen mit entsprechenden 2Filteranlagen zu reduzieren. Angesichts der eingangs angesprochenen Problematik, glaube ich,dass ein solcher Erlass auch dazu beitragen kann, dass in manchen Gemeinden wieder Ruheeinkehren wird, wo der geplante Bau von großen Ställen Unfrieden hervorgerufen hat. Ich seheden Filtererlass daher unter dem Aspekt, die Bevölkerung besser vor den negativenAuswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden zu schützen. Wenn die FDP nunfordert, den Erlassentwurf unverzüglich zurückzuziehen und gänzlich auf einen Erlass dieser Artzu verzichten, bedeutet dies, gänzlich auf den Gesundheitsschutz der Menschen zu verzichten.Das wollen wir nicht.Um es deutlich zu machen, es geht hier nicht um die Gängelung kleiner bäuerlicher Betriebe. Esgeht hier um große Schweinehaltungsanlagen, die nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetzdurch ein Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung zu genehmigen sind. Also für Anlagen mit2000 oder mehr Mastschweineplätzen, 750 oder mehr Sauenplätzen oder 6000 oder mehrFerkelplätzen. Es sind die großen Ställe, die wir mit dem Erlass erreichen.Richtig ist, dass der Einsatz der Filteranlagen kosten wird. Die Preise sind je nach Anlage undBedarf unterschiedlich. Es ist davon auszugehen, dass die durchschnittlichen Kosten die eineFilteranlage verursacht, sich auf 5 bis 6 Euro pro Mastschwein belaufen. Angesichts der aktuellenPreissituation sind derartige Verluste schwer aufzufangen. Der eigentliche Preiskampf um dasKilo Fleisch wird aber an den Discounter-Theken geführt.Aber je weiter die Landwirtschaft in die Industrialisierung abdriftet – und das tut sie bereits seitJahrzehnten – werden wir immer wieder die Diskussion um billig und schnell produziertesFleisch haben. Deshalb sterben die bäuerlichen Betriebe aus.Maßnahmen gegen Agrarfabriken und große Mastanlagen können die ruinöse Überproduktionstoppen und wieder zu existenzsichernden Erzeugerpreisen führen. Das nützt den meistenLandwirten. 3Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben bereits entsprechende Filtererlasse undSchleswig-Holstein wird folgen. Das darf aber nicht das Ende der Fahnenstange sein. Wirbrauchen auf Bundes- und EU-Ebene einheitliche Regelungen bezüglich solcher Filteranlagen.Diese müssen stetig fortgeschrieben werden und sich am Stand der Technik und der neuenErkenntnisse orientieren. Nur so erreichen wir, dass Anwohner nicht durch schädlicheEmissionen übermäßig belästigt oder gefährdet werden.