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20.02.14 , 13:07 Uhr
B 90/Grüne

Marlies Fritzen zur Förderung der Wiederaufforstung

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Es gilt das gesprochene Wort! Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 TOP 13 – Förderung der Wiederaufforstung 24105 Kiel
Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Dazu sagt die umweltpolitische Sprecherin Mobil: 0172 / 541 83 53 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Marlies Fritzen: Nr. 069.14 / 20.02.2014

Sturmschäden zeigen: Waldumbau ist erforderlich Sehr geehrter Herr Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
am 28. Oktober letzten Jahres habe ich gemeinsam mit der „Stiftung Klimawald“ in der ge- ografischen Mitte Schleswig-Holstein, in Nortorf, eine Stieleiche gepflanzt. Besser gesagt, wir haben es versucht. Denn kaum stand der Baum in seinem Pflanzloch, konnten selbst starke Mitarbeiter des örtlichen Bauhofes ihn nicht halten. Unser „Klimabaum“ wurde ein Opfer von Sturm „Christian“.
Eine solche Baumpflanzung ist immer ein symbolischer Akt. Durch die Pflanzung eines ein- zigen Baumes kann der Klimawandel natürlich nicht aufgehalten werden. Dennoch finde ich es wichtig, mit solchen Aktionen ein Zeichen zu setzen und Bewusstsein zu schaffen für die wichtige Funktion, die Wälder für den Schutz des Klimas haben, neben ihrer Bedeutung als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Erholungsraum und als Holzlieferant.
Als ich dann nach der Pflanzung weiter Richtung Kiel zum Landtag fuhr, ging es richtig los mit dem Sturm und ich zählte auf der Strecke knapp 20 umgestürzte, zum Teil stattliche Bäume. Unsere Stieleiche wurde einige Tage später wieder eingesetzt.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, das war also in der Tat eine höchst symbolische Aktion, aber mit anderem Gehalt, als ur- sprünglich gedacht.
Man könnte es deuten als Symbol für die Vergeblichkeit unserer Bemühungen, die ange- sichts des bereits einsetzenden Klimawandels viel zu spät und viel zu zaghaft sind. Man kann es sehen als Ironie des Schicksals, so wie es vielleicht auch als Ironie des Schicksals zu sehen ist, dass besonders die Flächen, bei denen man vor einigen Jahren mit dem Um- bau von Fichtenwaldbeständen zu Mischwäldern begonnen hat, von den Sturmschäden mit am meisten betroffen sind.
Seite 1 von 2 Diese Flächen waren besonders anfällig gegen den Sturm, weil die stärksten Fichten be- reits herausgehauen worden waren. Hinzu kommt, dass der Sturm besonders heftig im nördlichen Landesteil gewütet hat und dort gibt es noch sehr hohe Nadelwaldanteile in den Wäldern, vor allem auf den leichteren Böden.
Es sind wirklich verheerende Schäden, die „Christian“ angerichtet hat. Und wir müssen uns klar darüber sein, solche Stürme werden in den nächsten Jahren an Intensität und Stärke zunehmen. Das sagen uns die Klimaforscher schon seit langem voraus. Es sind die Anzei- chen eines vom Menschen verursachten Klimawandels, die uns mahnen, mit dem Klima- schutz endlich ernst zu machen.
Und sie mahnen uns auch, da ja schon absehbar ist, dass eine Erderwärmung von bis zu 2 Grad gar nicht mehr abzuwenden ist, endlich Vorsorge zu treffen und Maßnahmen zur An- passung an den nicht mehr vermeidbaren Klimawandel zu ergreifen.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Unsere Wälder im Land sind vieler Orts noch nicht in der Lage, stärkeren Sturmereignissen Stand zu halten. Deshalb ist der Umbau der Wälder zu standortgerechten Laubmischbe- ständen zwingend. Forstwissenschaftler und Waldökologen sind sich einig, dass diejenigen Wälder am Widerstandsfähigsten gegen den Klimawandel sind, die mit standortheimischen Bäumen begründet werden.
Deswegen muss eine Aufforstung der Sturmschadensflächen unbedingt standortgerecht und unter Berücksichtigung der Ziele einer ökologischen Waldwirtschaft erfolgen.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, die Anpassung der Wälder an den Klimawandel ist eine wichtige Aufgabe. Eine Aufgabe, der sich angesichts der vielfältigen Funktionen für Klimaschutz, Biodiversität, Erholung die unsere Wälder für das Allgemeinwohl haben, neben den Waldbesitzern und Waldbewirt- schaftern auch die öffentliche Hand stellen muss.
Dem CDU-Antrag auf zusätzliche ELER-Mittel zur Wiederaufforstung hat das MELUR mit der geplanten EU-Mittelverteilung für die neue Förderperiode bereits entsprochen. Die Mit- tel für Waldumbau werden um 2,7 auf insgesamt 5 Millionen Euro aufgestockt. Ich begrüße dies und lade die CDU ein, unserem Änderungsantrag deshalb zuzustimmen.



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