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Lars Harms: Soziale Gerechtigkeit, Bildung für alle und Zukunftsinvestitionen statt sozialer Kälte
Presseinformation Kiel, den 25. September 2013 Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 8, 9, 16, 17, 18, 52 Haushaltsberatungen 2014 Drs. 18/941, 18/942, 18/1155, 18/1156, 18/115718/1106„Unsere Politik schafft die Sparpolitik unserer Vorgänger ab und setzt auf soziale Gerechtigkeit, Bildung für alle und Zukunftsinvestitionen statt sozialer Kälte“Nach anderthalb Jahren in der Regierung wird jetzt immer deutlicher, wie sich dasRegierungshandeln in den letzten Monaten geändert hat. Die rot-grün-blaue Koalition setzt inallen Politikfeldern auf Kommunikation und Dialog und das wird natürlich auch imHaushaltsentwurf für das kommende Jahr deutlich. In diesem Jahr haben wir die schlimmstenFehler der alten Regierung korrigiert und auf eine soziale und nachhaltige Politik umgesteuert.Und jetzt wird diese soziale und nachhaltige Politik in weiteren Schritten umgesetzt. UnserePolitik schafft die kalte Sparpolitik unserer Vorgänger ab und setzt auf soziale Gerechtigkeit, 2Bildung für alle und Zukunftsinvestitionen statt sozialer Kälte. Und das ist gut für dieMenschen in unserem Land!Der heute Ihnen vorgelegte Haushaltsentwurf macht deutlich, dass die soziale Schräglage derletzten Jahre der Vergangenheit angehört. Wir investieren wieder mehr in die Sucht- undSchuldnerberatung. Außerdem setzen wir darauf, dass die soziale Infrastruktur wiederangemessen gefördert werden muss, damit negative Auswirkungen auf die Gesellschaftvermindert werden können. Gerade das ist eine Investition in die Zukunft und führt auchlangfristig zu Einsparungen an anderer Stelle. Soziale Krisensituationen dürfen sich nichtverselbständigen oder gar verfestigen. Das ist der Anspruch, den die Bürgerinnen und Bürgermit Recht an die Politik stellen. Und dieser Verantwortung stellen wir uns.Deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir die Struktur der Frauenhäuser und dieFrauenberatungsstellen wieder stärken. Hier steht nicht die Frage im Vordergrund, ob wir unsmit Hamburg über ein gemeinsames Konzept für die Unterstützung für Frauen in Not einigenkönnen. Das wird natürlich angestrebt und ist auch sinnvoll. Aber ungeachtet dessen ist eszwingend notwendig, losgelöst von gemeinsamen Projekten, die vorhandene Infrastruktur zustärken, damit Frauen in Not im wahrsten Sinne des Wortes nicht vor verschlossenen Türenstehen. Für uns sind Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen nicht „nice to have“, sondernein unabdingbarer Teil der sozialen Infrastruktur.Gleiches gilt für den Bereich der Kindergärten. Auf der einen Seite wollen wir mit einervernünftigen Sozialstaffelregel dafür sorgen, dass auch sozial Schwache die Chance auf einenKindergartenplatz und damit auf mehr Bildung für ihre Kinder erhalten. Andererseits steckenwir aber gerade auch viele Mittel in den Ausbau der Kindertagesstätten. Insbesondere dieBetreuung der unter 3-jährigen liegt uns hier am Herzen. Hier stecken wir viel Geld in denAusbau der Kindertagesstätten und wir sehen dieses natürlich als eine Maßnahme, die dazuführt, dass beide Elternteile weiter die Chance haben, einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Aber 3auch hier ist es wichtig, die soziale Dimension dieser Maßnahme deutlich zu machen. Wennwir wollen, dass bildungsferne Schichten mehr Chancen im Leben erhalten, dann müssen wirauch dafür Sorge tragen, dass die Kinder hier erste Schritte im Bildungssystem im Kindergartenmachen können. Deshalb müssen so viele Kindergartenplätze wie möglich angeboten werdenund genau das fördern wir!Das ist dann auch wieder ein Unterschied zu schwarz-gelb. Sie wollten es in ihrerRegierungszeit auf einen Rechtsstreit mit den Kommunen ankommen lassen. Wenn manehrlich ist, dann ging es Ihnen auch in der Frage des Ausbaus der Kindertagesstätten eher umdie Frage, wie viel Geld Sie hier sparen können, als um soziale oder gesellschaftliche Fragen.Und das ist eben der Kern des Unterschieds. Wir reduzieren Maßnahmen nicht auf ihrenSpareffekt, sondern betrachten natürlich auch die Auswirkungen auf die Gesellschaft und aufdie Nachhaltigkeit einer Maßnahme. Man kann dann eben nicht über die Integration vonMigrantinnen und Migranten fabulieren, wenn man gleichzeitig den Kindern dieser Gruppennicht genügend Kindergartenplätze zur Verfügung stellt. Wir wollen dafür werben, dass geradeauch viele Kinder aus Migrantenfamilien das Angebot der Kindertagesstätten nutzen. Unddeshalb ist ein Betreuungsgeld auch der falsche Ansatz, sondern wir müssen auch vonBundesseite mehr Geld in die Kindertagesstätten stecken. Wir tun als rot-grün-blaue Koalitiongenau das und hoffen, dass sich diese Erkenntnis auch auf Bundesebene jetzt durchsetzt!Wenn wir jetzt schon beim Thema Bildung sind, dann wird durch diesen Haushalt deutlich,dass die Küstenkoalition auch im Schulbereich die richtigen Schwerpunkte setzt. Mit neuenSchulgesetzänderungen schaffen wir neue Strukturen auf der einen Seite und mehrUnterstützung für freie Schulen auf der anderen Seite. Betrachten wir erst einmal dieöffentlichen Schulen. Wir merken alle, wie schwierig es ist, die Ansprüche zu erfüllen, die durchdie Eltern, die Schüler und auch die Lehrerschaft an uns gestellt werden. Das war auch frühernicht anders und man kann sicherlich immer etwas besser machen, wenn die Ressourcenhierfür da sind. Nur die finanziellen Mittel sind so, wie sie jetzt sind – nämlich begrenzt. Das 4spiegelt auch der Haushalt für 2014 wieder. Wir werden zwar mehr Lehrerstellen schaffen wienoch bei der alten Regierung geplant. Aber es werden kurzfristig nicht so viel mehr sein, wiewir es uns gewünscht haben. Trotzdem muss hier das Augenmerk insbesondere auf dieTendenz gelegt werden. Über einen längeren Zeitraum bis 2020 werden wir mehr Lehrer imSystem lassen, als bisher geplant und deshalb können wir mit Fug und Recht sagen, dass es mituns in der Bildungspolitik aufwärts geht!Dies zeigt aber auch gerade die Tatsache, dass wir auch in der Struktur handeln. In Zukunftwird es nur noch zwei weiterführende Schulformen geben, nämlich die Gemeinschaftsschuleund das Gymnasium, die auch vielfältig miteinander kooperieren können. DieseStrukturänderung wird auch mittel- und langfristig Ressourcen freispülen, die in die Qualitätund manchmal auch in die Quantität des Unterrichts einfließen können. Dies ist allerdings nurdie, wenn man so will, ökonomische Seite dieser Maßnahme.Viel wichtiger ist uns auch hier die soziale und bildungspolitische Dimension dieserMaßnahme. Ziel ist es, mehr Schülerinnen und Schüler an einen höheren Bildungsabschlussheranzuführen als bisher und nicht Schulsysteme gegeneinander auszuspielen. Wir reden alsonicht nur über Abiturienten, sondern eben gerade auch über alle anderen Schulabschlüsse. Undwir reden auch hier von besseren Bildungschancen von sozial Schwachen und von Menschenmit Migrationshintergrund. Wir wollen allen Menschen eine bessere Bildung ermöglichen unddafür werden wir noch einiges über das bisher Erreichte hinaus tun!Bildungspolitische Maßnahmen aber auf das öffentliche Schulsystem zu begrenzen, wäre derfalsche Weg. Die freien Schulen bilden ein weiteres Element der Bildungslandschaft in unseremLand. Natürlich bilden die freien Schulen erst einmal nur bildungspolitische Wünsche vonbestimmten Gruppen ab. Deshalb ist es nicht Aufgabe des Staates, jedes Bildungsideal voneinzelnen Gruppen vollständig zu finanzieren. Aber es ist schon staatliche Aufgabe, hier füreine Grundfinanzierung zu sorgen, die die Möglichkeit von alternativen Schulangeboten 5unterstützt. Und wer sich das neue Schulgesetz und den vorgelegten Haushalt ansieht, derwird erkennen, dass genau dieser Ansatz jetzt umgesetzt wird.Die freien Schulen erhalten eine Transparente und nachvollziehbare Berechnungsgrundlage fürihre zukünftige Finanzierung und sie erhalten dadurch Planungssicherheit. Das beides wäre ansich schon ein Erfolg, aber mir ist es natürlich auch wichtig zu erwähnen, dass dieseUmstellung auf eine neue Finanzierung auch dazu führt, dass die freien Schulen schon in 2014mehr als 5 Millionen Euro mehr an Zuschuss bekommen werden. Das sind fast 9 % mehrZuschüsse und damit ein unheimlicher finanzieller Kraftakt. Aber für uns ist es eineSelbstverständlichkeit auch hier etwas zu tun!Die neue Finanzierung für Schulen in freier Trägerschaft hat aber auch eineminderheitenpolitische Dimension. Wir sind in diesem Jahr glücklicherweise wieder zu einergerechten Finanzierung für die dänischen Schulen zurückgekehrt und stellen diese gerechteFinanzierung jetzt auf die gleichen Beine wie die Finanzierung der freien Schulen. Für dieFinanzierung der dänischen Schulen hat das Land eine besondere Verantwortung. Diedänischen Schulen fungieren nämlich als Regelschulen für die dänische Minderheit. Derdänische Schulverein erfüllt einen Gewährleistungsauftrag, der sonst durch das öffentlicheSchulsystem erfüllt werden müsste.Gäbe es die dänischen Schulen nicht, müsste die Beschulung der Kinder der dänischenMinderheit mit Unterricht in dänischer Sprache im öffentlichen Schulsystem erfolgen. Ähnlich,wie es in Sachsen und Brandenburg öffentliche sorbischsprachige Schulen für die sorbischeMinderheit tun. Diese Gewährleistungspflicht ergibt sich nicht nur aus unsererLandesverfassung, sondern insbesondere auch aus der europäischen Charta der Regional- undMinderheitensprachen. In dieser Charta hat sich das Land verpflichtet, für die Kinder derdänischen Minderheit Schulunterricht auf Dänisch oder zumindest in einem ausreichendenAnteil in dänischer Sprache zu gewährleisten. Und genau diesen bundesgesetzlichen Ansprucherfüllt das Land dadurch, dass der dänische Schulverein diese Schulen betreibt. Und genaudeshalb ist eine 100%-Förderung nicht nur sinnvoll, sondern eben auch rechtlich geboten. Eine 6Gleichstellung der dänischen Schulen mit den öffentlichen Schulen ist somit der einziganwendbare Maßstab, rechtlich geboten und natürlich auch gerecht. Und wir machen das!Erlauben Sie mir hier noch einen weiteren Hinweis auf die Minderheitenpolitik. Für uns alsKüstenkoalition ist es ganz wichtig, dass Minderheitenpolitik bei allen Initiativen mit gedachtwird. Für uns ist die Minderheitenpolitik eine Querschnittsaufgabe und bei allen Initiativenmuss betrachtet werden, ob minderheitenpolitische Aspekte mit einbezogen werden können.Deshalb wird die friesische Kulturarbeit auch zusätzlich aus Glücksspielmitteln finanziert unddeshalb werden alle drei Minderheiten bei zukünftigen Planungen des Landes mit angehört.Auch werden die drei Mindereheiten in Zukunft einen Sitz im Landesplanungsrat haben. Dieszeigt, dass wir die Minderheiten nicht als eine finanzielle Belastung, sondern als einegesellschaftliche Bereicherung sehen, die eben auch mit ihren speziellen Sichtweisen eineBereicherung für die Mehrheit sein können. Dies muss sich in der Gesetzgebung ausdrückenund dies muss sich auch in der Gestaltung des Haushaltes ausdrücken. Deshalb haben wir alleKürzungen der alten Regierung in diesem Bereich zurück genommen und deshalb ist es einefortwährende Aufgabe, die vorhandenen Strukturen bei den Minderheiten zu erhalten und zustärken!„Erhalten und stärken“ sind auch die Stichworte, wenn es um unsere eigenen Liegenschaftengeht. Es kann nicht sein, dass wir das, was dem Land gehört, nach und nach verfallen lassen.Bestes Beispiel, was dann passiert, sind die Straßen. Wir fordern schon seit Jahren sehrdeutlich, dass gerade auch der Bund seiner Verantwortung hier nachkommen muss. Wenn wirheute sehen, wie marode die Rader Hochbrücke ist und dass schon im Rendsburger Tunnel dieTeerdecke dem Lastverkehr nach wenigen Wochen nicht mehr standhalten kann, dann kannman erahnen, dass dem Erhalt der Straßeninfrastruktur eine gewichtige Rolle zukommen wird.Vor diesem Hintergrund investieren wir genau in diesem Bereich und versuchen hierInvestitionen in unser Landesstraßennetz vorzuziehen. Ähnliches sehen wir aber auch schon 7bei der Hafeninfrastruktur, wo es dann nicht nur um den Erhalt, sondern auch um den Ausbauder Infrastruktur geht. Auch hier werden wir investieren müssen!Wesentliche Infrastrukturmaßnahmen betreffen aber insbesondere unseren Gebäudebestand.Mit dem Programm „Profi“ tragen wir dazu bei, dass große Teile unseres Gebäudebestandesenergetisch saniert werden können und so die Unterhaltungsausgaben für kommende Jahrereduziert werden. Wir investieren hier also in die Zukunft und sparen langfristig Geld in denkommenden Haushalten. Dieses mag als Beweis dafür dienen, dass nicht jede Investition nurals Ausgabe gesehen werden muss, sondern eben auch als eine Grundlage dafür, zukünftigeKosten zu minimieren.Deswegen gehen wir auch den Sanierungsstau in den Hochschulen konkret an. Auch hierfürhaben wir ein Sondervermögen angelegt, das dazu beitragen wird, den Sanierungsstauabzubauen und natürlich auch Basis dafür ist, dass Forschung und Lehre an den Hochschulenbessere Bedingungen bekommen. So gesehen, investieren wir hier ganz konkret und sichtbarin die Bildungsinfrastruktur und zeigen damit, dass wir in allen Bereichen der Bildung – derfrühkindlichen Bildung, der Schulbildung und der Hochschulausbildung - vorankommenwollen.Verantwortung für das Land drückt sich aber nicht nur direkt haushaltspolitisch aus, sondernauch indirekt. Natürlich spielen hierbei auch weitere Rahmenbedingungen eine Rolle. So habenwir bewusst das Sparkassengesetz dergestalt geändert, dass keine Gefahr besteht, dass sichprivate Banken in die Sparkassen einklagen können. Und der Erfolg gibt uns Recht. Die Welt istnicht untergegangen nachdem wir der möglichen Privatisierung einen Riegel vorgeschobenhaben. Die öffentlich-rechtlichen Sparkassen gehen untereinander Kooperationen ein undniemand muss die Sorge haben, dass extreme Renditeerwartungen dazu führen, dass dieSparkassen sich aus der Fläche verabschieden. Genau das wäre aber die Gefahr gewesen. Aussozialpolitischer Sicht wäre dies ein Super-Gau gewesen, weil dann eben wieder in Frage 8gestellt gewesen wäre, ob man auf dem flachen Land noch eine vernünftige Versorgung mitBankdienstleistungen hätte haben müssen.Und weiter wäre dieses auch finanzpolitisch höchst fragwürdig gewesen, weil wir alle wissen,dass die Sparkassen und die Genossenschaftsbanken das Rückgrat für die kleinen undmittelständischen Unternehmen sind. Wer ihnen dieses Rückgrat bricht, der sorgt dafür, dassdiese Unternehmen in der Fläche eine ungewisse Zukunft gehabt hätten. Genau das wolltenwir nicht. Durch unser Sparkassengesetz stärken wir auch und gerade die kleinen und mittlerenUnternehmen. Und nebenbei bemerkt führt der Erhalt dieser Unternehmen auch dazu, dasssich die Einnahmesituation bei Land und Kommunen verbessert und weiter Steuern hier beiuns gezahlt werden!Und das führt mich natürlich zwangsläufig zu unserem Gesetzespaket aus Tariftreuegesetz,Mindestlohngesetz und Korruptionsregistergesetz. Wir werden diese Gesetze ja noch einmalan anderer Stelle debattieren. Aber schon jetzt sei darauf hingewiesen, dass wir es sind, dieunsere heimischen Unternehmen vor unlauterer Dumpinglohnkonkurrenz schützen. Und dasist gut so!Durch unser Maßnahmenpaket tragen wir dazu bei, dass es überhaupt noch möglich bleibt,dass öffentliche Aufträge durch unsere Unternehmen hier vor Ort ergattert werden können.Wer nur den Dumpinglöhnen das Wort redet, der nimmt billigend in Kauf, dass unsereheimischen Unternehmen von der Landkarte verschwinden. Wir wollen das nicht!Wir wollen, dass unsere Unternehmen eine faire Chance haben und wir wollen dass dieArbeitsplätze hier vor Ort erhalten bleiben und gut bezahlt werden. KonkurrenzfähigeUnternehmen und vernünftig bezahlte Arbeitnehmer sind nämlich der eigentliche Garantdafür, dass auch wirklich hier bei uns Steuern gezahlt werden. Deshalb wollen wir eben nicht,dass nur wenige alles bekommen, sondern dass viele genügend bekommen. Und das fängtdann eben auch in der Gesetzgebung an. Wer sich nur auf Großkonzerne fokussiert und aufSteuererleichterungen für Reiche setzt, der regiert am Volk vorbei und bekommt dannirgendwann auch einmal die Quittung dafür! 9Meine Damen und Herren, wir setzen darauf, dass wir etwas für die Menschen vor Ort tun undwir setzen darauf, die Lebenswirklichkeit der Menschen positiv zu beeinflussen.Haushaltspolitik ist somit für uns nicht nur eine Rechenaufgabe oder eine Frage vonbuchhalterischer Kleinkrämerei. Für uns bedeutet Haushaltspolitik, wirklich etwas für dieMenschen zum Positiven zu verändern. Deswegen stellen wir Mittel für einen Demenzplan ein,um für die Herausforderungen des demografischen Wandels vorbereitet zu sein undBetroffenen wie Angehörigen zur Seite zu stehen. Und deshalb investieren wir in die Strukturder Theater in Schleswig-Holstein. Wir brauchen ein Landestheater und wir brauchen dannauch eine Spielstätte in Schleswig. Und hier hat unsere Kulturministerin ein hervorragendesAngebot gemacht, dass die kulturelle Infrastruktur auf dem flachen Land stärken wird.Ähnlich sieht es auch mit der Gedenkstättenarbeit aus. Trotz aller Haushaltszwänge wollenwir, dass die Gedenkstättenarbeit weiter ausgebaut wird. Wir brauchen dieseErinnerungsstätten, damit auch junge Leute sehen können, was Intoleranz,Menschenfeindlichkeit gleich welcher Art und Radikalismus anrichten können. Deshalb ist esauch richtig, darüber nachzudenken, wie man Schülerinnen und Schüler an die eigeneGeschichte heranführen kann. Für uns ist jedenfalls auch diese Art der Arbeit eine Investition indie Zukunft – wenn man so will, eine Investition in eine bessere Zukunft!Wie ich am Anfang meiner Rede deutlich gemacht habe, ist Sparen kein Selbstzweck, sondern –wenn überhaupt – Mittel zum Zweck. Nämlich Mittel dazu, wieder finanzielle Spielräume inder Zukunft zu haben. Deshalb werden wir die Schuldenbremse, die wir in der Verfassungverankert haben, einhalten. Dieses ist Verfassungsauftrag und unser ureigenstes Anliegenzugleich. Wir haben uns als SSW seinerzeit sehr bewusst dafür eingesetzt, dass dieSchuldenbremse in der Verfassung verankert wird. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass dieSchuldenbremse und die Einhaltung der Kriterien, die uns durch den Stabilitätsrat aufgegebenworden sind, auch nicht zur Debatte stehen. Diese Rahmenbedingungen sind das Korsett indem sich unser Haushalt bewegt. Das schließt aber trotzdem nicht aus, dass man sozial 1verantwortlich handelt. Es ist auch bei einer Haushaltskonsolidierung nicht notwendig, einensozialen Kahlschlag durchzuführen. Das unterscheidet uns in der Sichtweise denn doch sehrvon manch anderem. Wir wollen beides, den Haushalt nachhaltig sanieren und gleichzeitigsozial verantwortlich handeln. Der Haushalt, der Ihnen heute vorgelegt wird, zeigtüberdeutlich, dass dies möglich ist.Im Landtagswahlkampf warb die CDU mit einem Plakat, das darstellte, dass eine mögliche„Dänenampel“, wie sie es nannte, einen Schlingerkurs fahren würde. Passiert ist das Gegenteil,meine Damen und Herren: Mit der Küstenkoalition geht es geradewegs in eine positive undsozial gerechte Zukunft! Und daran werden wir auch in den kommenden Jahren kontinuierlichweiter arbeiten!