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Lars Harms: Profitieren werden durch das neue FAG die Bürgerinnen und Bürger, um die es eigentlich geht
Presseinformation Kiel, den 23. August 2013Es gilt das gesprochene WortLars Harms TOP 24 Folgen und Konsequenzen aus dem Gutachten zur Fortentwicklung des kommunalen Finanzausgleichs in Schleswig-Holstein Drs. 18/1031Vieles wurde schon zur Notwendigkeit einer FAG-Reform gesagt. Auch darüber, wiediese Reform aussehen könnte. Jedoch tauchen immer wieder Fragen auf, oftmals sindes wiederkehrende Fragen. Was wird sich ändern? Was wird sich zu Hause für unsereGemeinde ändern? Und natürlich wird gemunkelt und das ein oder andere Gerüchtmacht schneller die Runde als das Ministerium die Fakten zusammentragen kann.Deswegen kann es mit Sicherheit nicht schaden, sich noch einmal auf die Fakten zubesinnen.Der Finanzausgleich umfasst ein Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Euro, 960 Mio.Euro davon sind Schlüsselzuweisungen und 240 Mio. Euro nehmen die Vorwegabzügeein. Die Landesregierung hat hier einen 2Stufenplan entwickelt, der die Vorgehensweise genau beschreibt. Außerdem wurdedurch das Innenministerium und die Kommunalen Spitzenverbände ein unabhängigesInstitut – das niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung – beauftragt, einGutachten zur Reform des FAGs auszuarbeiten. Dies liegt nun seit gut einem Monatvor. Die Gutachter haben die Sachlage analysiert und sich grundsätzlich an denjeweiligen Aufgaben der Kommunen orientiert. Soll heißen, dass man sich von festenZuweisungsquoten verabschiedet hin zu einem Soziallastenansatz, der die Aufgabender Kommunen im Bereich der Sozialleistungen berücksichtigen soll. Das Gutachtenhat also eine Reform formuliert, die sich noch enger an den kommunalen Aufgabenorientiert. Natürlich beinhaltet diese auch Verschiebungen, doch die sindüberschaubar. Im Bereich der Gemeindeaufgaben wird es eine Verschiebung von 40%auf 42, 4 %, ebenso steigt der Topf für übergemeindliche Aufgaben von 11,41 % auf 13, 7% und letztendlich werden die Mittel der Kreisaufgaben von 48, 59% auf 43, 9 %herabgesetzt. Es wird hier niemanden der Boden unter den Füßen weggezogen.Die übergemeindlichen Aufgaben fanden im bisherigen FAG keinen ausreichendenPlatz und wurden generell unterschätzt. Die Gutachter haben nun dargestellt, dasseinige Kommunen in diesem Bereich enorme Aufgaben tragen. Und dieAufgabenvielfalt ist nicht zu unterschätzen, da wären beispielsweise Sozialarbeit undVolkshochschulen die vom gesamten Umfeld genutzt werden, was dann aber auchbedeutet, dass das gesamte Umfeld gleichermaßen profitiert. Es stellt sich heraus, dassdieser Aufgabenberg größer ist, als bisher angenommen. Deswegen ist eineEntlastung für solche zentralen Orte durchaus sinnvoll. Es werden deshalb nicht nurGroßstädte, sondern auch zentrale ländliche Orte mehr Geld erhalten. Profitierenwerden dadurch aber die Bürgerinnen und Bürger, um die es eigentlich geht. 3Es muss nun primär nicht mehr in Rathäusern, sondern in Regionen und Kooperationengedacht werden. Das Gutachten zeigt also einen Weg auf, in dem die Mittel dorthinkommen, wo sie gebraucht werden. Nur so kann der Bürger sich sicher sein, einMaximum aus seinen Steuerzahlungen erlangen zu können. Das kann nicht verkehrtsein.Zum Gutachten muss gesagt werden, dass es sich erst mal nur um ein Gutachten,sprich eine Analyse handelt. Der Arbeits- und Dialogprozess ist weiterhin im vollenGange. Im Ausschuss können sich alle Beteiligten zum Gutachten und späteren Gesetzäußern. Wie das Gesetz letztendlich aussehen soll, steht also noch gar nicht fest. DasGesetz soll 2015 planungsmäßig verabschiedet werden. Bis dahin ist noch ein wenigZeit.Ich kann daher nur an die Beteiligten appellieren, am Arbeits- und Dialogprozessteilzunehmen und ihre fachlichen Bedenken und Anregungen einzubringen. Damit amEnde ein moderneres, transparenteres und gerechteres FAG steht, von dem alleBürgerinnen und Bürger profitieren werden.