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Jette Waldinger-Thiering zu TOP 7 - Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des schleswig-holsteinischen Schulgesetzes vom 24.Januar 2007
Presseinformation Kiel, den 22.08.2012Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-ThieringTOP 7 Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des schleswig- holsteinischen Schulgesetzes vom 24.Januar 2007 Drs. 18/75 (neu)Auf unserer ersten Landtagssitzung nach der Sommerpause, steht nun der Entwurf zurÄnderung des Schulgesetzes vom 27.Januar 2007 zur Debatte. Die damalige Änderung sorgtefür sehr viel Ärger und Unverständnis in den Kreisen. Und sie ging eindeutig auf Kosten derSchulkinder und deren Eltern, die sich an den Schülerbeförderungskosten beteiligen sollten.Dieses hat der SSW schon seit langem Kritisiert. Und der vorliegende gemeinsame Antrag vonFDP und Piraten, geht sehr wohl mit unserem Koalitionsvertrag einher.Für uns alle steht die Bildung unserer Kinder an erster Stelle. Sie sind unsere Ressourcen die wirmit einer guten Ausbildung von der Schule ins Leben und in den Beruf entlassen wollen. UnserZiel ist Bildungsgerechtigkeit. Unabhängig von ihrer sozialen Herkunft soll es Kindernermöglicht werden, einen qualifizierten Schulabschluss zu erlangen. Wenn wir aber bereits zuBeginn diesen Weg verbauen, indem eine zwingende Beteiligung an den Schulfahrtkostengefordert wird, dann stimmt hier etwas nicht. 2Fakt ist, dass es Elternhäuser gibt, die die 385 Euro für eine Jahresbuskarte nicht aufbringenkönnen. Und kann es nicht sein, dass ein Schüler einen Ferienjob annehmen muss, um sichdiese Fahrkarte selbst zu finanzieren. Es gibt sicherlich verschiedene Ansatzpunkte und Motivefür einen Ferienjob, aber ganz bestimmt nicht, um die Fahrt zur Schule zu finanzieren. Dennschließlich soll Bildung kostenfrei sein - das ist schon immer Position des SSW gewesen undfindet sich jetzt im Koalitionsvertrag wider. Den Kreisen wird die Möglichkeit gegeben, dieKosten der Schülerbeförderung wieder zu übernehmen.Somit werden wir heute gemeinsam mit Teilen der Opposition, unter anderem auch der FDPFraktion, die ja als ehemalige Regierungsfraktion den Unmut bei den Kreisen losgetreten hat,diesen Schnellschuss wieder rückgängig machen. Kreise die fürchterlich gerne ihren Anteil derSchülerbeförderungskosten übernommen hätten. Die Ditmarscher klagten und weigerten sich,diesen Schnellschuss der ehemaligen Landesregierung umzusetzen, denn dies war Politik diesie über die Fraktionsgrenzen hinweg nicht wollten! Der SSW zollt dem Respekt! Respekt vorallem auch, weil Schülerbeförderungskosten nicht einfach nur als ein Kostenfaktor angesehenwerden sollten.Das Land wird jetzt den Weg frei machen, und die Kommunalpolitik muss für Diskussion undUmsetzung sorgen. Die Kreise Dithmarschen und Nordfriesland, die sich dieser unsinnigenEntscheidung über Fraktionsgrenzen hinweg widersetzt hatten, können jetzt mit gutemBeispiel voran gehen. Es ist falsch Gesetze nicht einzuhalten. Aber es ist richtig und wichtig,dass die Kommunalpolitik sich dann zu Worte gemeldet hat, als die ehemaligeLandesregierung miese Politik vorgab, die die Reparatur der Schäden anderen vor Ort überließ.Man hatte durch die Zentralisierung des Schulsystems und das Schließen von kleinen Schulendie Probleme des ländlichen Raums auf die Kreise abgewälzt. Die Beteiligung der Eltern an denSchülerbeförderungskosten ist nicht nur unsozial sondern sie widerspricht eindeutig demPrinzip der kostenlosen Bildung und der Chancengleichheit. 3Wenn wir nun hier über die Elternbefreiung debattieren, will ich an eins erinnern: Diese mussselbstverständlich in gleichem Maße für die öffentlichen, Freien und dänischen Schulen gelten.Die FDP hat die ausgestreckte Hand der Koalitionspartner zu diesem Thema ergriffen. Schadeist, dass die CDU-Fraktion den Worten Ihres Landesvaters nicht mehr Gewicht schenkt undgerade bei diesem Thema, das für erhebliche Unstimmigkeiten mit den Kommunalpolitikern inihren eigenen Reihen geführt hat, nicht lernfähig sein will. Allerdings deckt sich diesesVerhalten dann doch mit den Aussagen des ehemaligen Abgeordneten und Vorsitzenden derCDA, nach der genügend Vorschläge vorlagen die das sozialpolitische Profil der CDU gestärkthätten – dies aber offensichtlich gar nicht gewollt ist.Die Zwangsgebühren die durch schwarz- gelb eingeführt wurden, werden jetzt mit einergroßen Mehrheit abgeschafft – damit sind wir nun endlich auf dem Weg, den Bereich Bildungsozialer und gerechter zu gestalten!Die Abgeordneten des SSWs werden dem Antrag zustimmen.