Anke Spoorendonk zu TOP 25 - Neuordnung der Universitätsmedizin
PresseinformationKiel, den 23. März 2012 Es gilt das gesprochene WortAnke SpoorendonkTOP 25 Neuordnung der Universitätsmedizin Drs. 17/2279Die Zukunft der Hochschulmedizin in unserm Land gehört zu recht zu den Dauerbrennern hier imLandtag. Die erste Antwort der Landesregierung war 2010, den Studiengang Medizin in Lübeckschließen zu wollen. Der Wissenschaftsminister meinte damals noch, es sei besser, Stücke ausder Hochschultorte herauszuschneiden als die Sahne von der ganzen Torte abzukratzen.Mit dieser Strategie ist die Landesregierung bekanntlich auf die Nase gefallen. Was blieb, war dieFrage, wie es mit der Hochschulmedizin weiter gehen soll.Daher war es trotz aller politischen Auseinandersetzungen sinnvoll, den Wissenschaftsrat um einGutachten zu bitten. Auf der Grundlage dieses Gutachtens haben sich nun mehr die CAU und dieUni Lübeck auf ein Konzept verständigt, das sehr verkürzt darauf abzielt, medizinische Forschungund Lehre in Kiel und Lübeck zu sichern. Beide Campi sollen eigene Vorstände erhalten und mitdem Land Zielvereinbarungen abschließen. Der letzte, nicht unerheblich Punkt in diesem Dreieckist das UK S-H.Die Vereinbarung der Universitäten sieht vor, dass die Verbindung künftig über eine Holdinggeregelt werden soll. Für den SSW zeichnet sich ab, dass mit dem vorgeschlagenen Konzept eingangbarer Weg aufgezeigt wird. Soll heißen: Wir stehen diesem erst einmal Weg offen 2gegenüber – wohl wissend, dass auch hier der Teufel im Detail steckt. Es könnte ganz klar zuProblemen kommen zwischen Forschung und Lehre auf der einen und Krankenversorgung aufder anderen Seite.Da ist es natürlich gut, dass beide Aspekte künftig im Vorstand dieser neuen Holding vertretensein sollen. Was der SSW aber unter keinen Umständen mittragen könnte, wärenEntscheidungen, die letztlich zu einer Zerschlagung des UK S-H führen würde. Wenn ich bedenke,wie viel die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzten Jahren geleistet haben, um das UK S-H zu retten, dann wäre das ein nicht hinnehmbarer Weg.Da wir seit Ende Februar wissen, dass nun auch der Wissenschaftsminister und derVorstandsvorsitzende des UKSH der Vereinbarung beigetreten ist – „die Akteure einigen sich aufeine klare Struktur für Wissenschaft und Krankenversorgung“, heißt es so schön in dergemeinsamen Pressemitteilung – dann meldet sich bei mir natürlich die Frage, was denn dertiefere Sinn des vorliegenden Berichtsantrages ist.. Aus Sicht des SSW ist es ein Unding, demLandtag so einen verdeckten Begrüßungsantrag unterzujubeln.Wir nehmen zur Kenntnis, dass an Stelle des Medizinausschusses künftig der erweiterte Holding-Vorstand die notwendige Koordinierung von Forschung und Lehre zwischen den Universitätenund dem UKSH wahrnehmen soll. Gleichzeitig sollen die Trägerkosten dem UKSH direktzugewiesen werden. Wie sich dieses konkret auswirkt, ist weiterhin offen. Das gleiche gilt dieFrage nach dem Abbau des Sanierungsstaus beim UKSH. Machen wir uns also nichts vor: Esbleibt noch genug zu tun.