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20.12.11 , 13:09 Uhr
B 90/Grüne

Bernd Voß zur Geflügelmast

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 718.11 / 20.12.2011 Antibiotikaeinsatz in der Geflügelmast: Landesregierung tappt im Dunkeln
Zur Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Einsatz von Antibiotika in der Geflügelmast (Drucksache 17/2053) sagt der agrarpolitische Sprecher, Bernd Voß:
In Schleswig-Holstein gibt es 36 Betriebe mit Hühnchenmast. Pro Jahr werden 17,5 Millionen Tiere gemästet, Tendenz steigend. Zum Einsatz von Antibiotika auf diesen Betrieben kann die Landesregierung jedoch keine Auskunft geben. Da tappt sie völlig im Dunkeln.
Anlass der Kleinen Anfrage war eine Studie zum Antibiotika-Einsatz bei Mastgeflügel in Nordrhein-Westfalen. Dort haben von 182 untersuchten Betrieben 164 Betriebe An- tibiotika eingesetzt. 96,4 Prozent der Tiere auf allen Betrieben haben Antibiotika ver- abreicht bekommen, lediglich 3,6 Prozent sind nicht behandelt worden.
Eine Untersuchung wie in NRW zu machen, hält die Landesregierung nicht für sinn- voll. Allerdings sagt sie auch: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass beim Ein- satz von Antibiotika in Hähnchenmastbetrieben Schleswig-Holsteins ähnlich wie in NRW verfahren wird.“ Wir fordern deshalb von der Landesregierung, Best Practice- Beispiele herauszustellen, in ein Antibiotika-Reduktionsprogramm einzusteigen und die Geflügelhaltung transparenter zu machen.
Masthühnchen werden nur fünf bis sechs Wochen alt. Sie verbringen ihr kurzes Leben in riesigen Stallanlagen, wo sie mit Tausenden Artgenossen meistens auf engem Raum zusammengepfercht sind. Regelmäßiger Einsatz von Antibiotika scheint in vie- len dieser Ställe systemimmanent zu sein. Diese Form der Tierhaltung ist weder um- welt- noch tiergerecht. Sie ist das Gegenteil von Qualitätslandwirtschaft, die den Be- dürfnissen von Tieren, AnwohnerInnen, VerbraucherInnen und LandwirtInnen gerecht wird.
Seite 1 von 2 Am 9. Januar 2012 lädt die Fraktion ein zur Veranstaltung „Tierfabrik geplant- wat nu?“, in der über Rechtsgrundlagen für große Tierhaltungsanlagen, Möglichkeiten der Einflussnahme durch Kommunen und BürgerInnen und Tierschutzaspekte diskutiert werden soll. ***



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