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Anke Spoorendonk zu TOP 14 - Ausreichend Studienanfängerplätze sicherstellen und Strukturen für zusätzliche StudienanfängerInnen schaffen
Presseinformation Kiel, den 24. März 2011 Es gilt das gesprochene WortAnke SpoorendonkTOP 14, 30 Ausreichend Studienanfängerplätze sicherstellen und Strukturen für zusätzliche StudienanfängerInnen schaffen Drs. 17/1338, 1372Der erste Hochschulpakt war für die schleswig-holsteinischen Universitäten undFachhochschulen genau wie im restlichen Deutschland ein voller Erfolg. Bis 2010 sollten 3.970zusätzliche Studienanfänger hier im Land aufgenommen werden. Die Hochschulen habendieses Ziel um 4% überschritten und sogar 4.128 neue Plätze geschaffen. Allerdings mussdarauf hingewiesen werden, dass vor allem die Fachhochschulen vom Hochschulpakt Iprofitiert haben. Es gibt Universitäten, wie zum Beispiel die Flensburger, die die Zielzahlennicht erreicht haben und somit von dieser zusätzlichen Finanzquelle abgeschnitten sind.Dass es von 2011 bis 2015 einen zweiten Hochschulpakt gibt, ist eine logische und sinnvolleKonsequenz aus der nach wie vor steigenden Nachfrage nach Studienplätzen. In Schleswig-Holstein geht es um insgesamt 9.687 neue Plätze, die durch Land und Bund bis 2015 finanziertwerden sollen. Uns allen liegt die Idee der Landesregierung, die schleswig-holsteinischen Plätzean andere Bundesländer zu verschachern, wahrscheinlich noch schwer im Magen. Für das LandSchleswig-Holstein als Wissenschaftsstandort war diese Idee mehr als peinlich. Der Bund 2musste schon eingreifen, um die Medizin-Studiengänge an der Uni Lübeck zu retten. Undanschließend signalisiert die schwarz-gelbe Landesregierung auch noch, dass für zusätzlicheStudienanfänger kein Geld da ist und an hochqualifizierten Fachkräften im Land damit auchkein Interesse besteht. Mit anderen Worten, der Ruf des Wissenslandes Schleswig-Holsteinwurde nicht nur lächerlich gemacht, sondern auch beschädigt.Die Landesregierung hat die Finanzierung der ersten zwei Jahre des Hochschulpaktes II imDoppelhaushalt verankert. 33,4 Millionen Euro sollen in 2011 für 2.192 und in 2012 für 2.082neue Studienplätze ausgegeben werden. Dies ist viel Geld. Aber es ist wenig Geld, wenn mansich vor Augen hält, wie schlecht die finanzielle Ausstattung der schleswig-holsteinischenHochschulen ist. Und ich möchte diesen Beschluss auch nicht allzu hochjubeln, weil dieFinanzierung der letzten drei Jahre des Hochschulpaktes noch nicht gesichert ist, sondernerneut unter Berücksichtigung des Konsolidierungspfades beraten wird. Anscheinend hat dieschwarz-gelbe Landesregierung immer noch nicht verstanden, dass sich Investitionen inBildung rentieren und die Zukunft unseres Landes ausmachen.Dementsprechend muss die Landesregierung dringend auf die Aussetzung der Wehrpflichtreagieren. Der SSW begrüßt ganz ausdrücklich, dass die GemeinsameWissenschaftsministerkonferenz Anfang dieser Woche eine Erhöhung der zusätzlichenStudienanfängerzahlen im Hochschulpakt II beschlossen hat und damit auf die Aussetzung derWehrpflicht reagiert. Es wird mit 45.000 bis 59.000 zusätzlichen Studienanfängern in dennächsten fünf Jahren gerechnet, die der Bund mit 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro teilfinanzieren wird.Die andere Hälfte der Finanzierung muss allerdings von den Ländern kommen.Da die schleswig-holsteinische Landesregierung schon versucht hat, die bisherigenStudienplätze aus dem Hochschulpakt II an andere Bundesländer zu verschachern, bleibtabzuwarten, wie mit den jetzt zusätzlich beschlossenen Plätzen umgegangen wird und obdiese finanziert werden. Wenn in den nächsten zwei Jahren zwischen 400 und 700 zusätzliche 3Studierwillige an die Türen der schleswig-holsteinischen Hochschulen klopfen, kann derNumerus Clausus aber nicht die einzige Antwort der Hochschulen sein.Deutschland nimmt im internationalen Vergleich immer noch zu wenig junge Menschen insStudium auf. Und auch die Bildungsausgaben sind im Vergleich gering. Es glaubt wohlniemand mehr daran, dass Bund und Länder ihre Ausgaben für Bildung auf 10% des BIPerhöhen werden. Vorbildländer wie Korea und Dänemark liegen bei 7% - alleine diese zuerreichen, käme in Deutschland schon einem Wunder gleich. Die Landesregierung hat jetzt dieMöglichkeit, ein deutliches Signal zu setzen und den jungen Menschen dieses Land eineHochschulausbildung zu sichern. Spätestens 2016 werden mit den doppelten Abiturjahrgängennämlich wieder neue Herausforderungen auf uns zukommen.