Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Andreas Tietze zu Gigalinern und Parkplätzen für LKWs
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Es gilt das gesprochene Wort! Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus TOP 14 und 15 – Gigaliner und Parkplätze für LKWs Düsternbrooker Weg 70 24105 KielDazu sagt der verkehrspolitische Sprecher Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mobil: 0172 / 541 83 53 Andreas Tietze: presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 036.11 / 26.01.2011Monstertrucks sind keine ÖkolinerCDU und FDP wollen mit ihren Antrag zu den Gigaglinern aus Monstertrucks Ökoliner machen. Damit verballhornen Sie den Ökobegriff und machen wieder einmal eindring- lich deutlich, dass sie mit Öko wirklich nichts anfangen können.Gigaliner ziehen Verkehr von der Schiene ab und zerstören die Straßeninfrastruktur – auf Giga zu setzen ist und bleibt Gaga. Das Gebot der Stunde für den Güterverkehr in Zeiten des Klimawandels ist der Ausbau der Schiene.Wer wie Sie meine Damen und Herren von CDU und FDP im Bund und Land Investitio- nen für den Ausbau des Schienenverkehrs zusammenkürzt und gleichzeitig Monstertrucks auf deutschen Straßen fahren lassen will, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden.Die Zulassung von überlangen LKWs, die die derzeitig erlaubte Maximallänge von 18,75 Meter überschreiten und eine höchstzulässiges Gewicht von bis zu 60 Tonnen er- reichen, wird dem Schienengüterverkehr schaden und eine Rückverlagerung von Gü- terverkehren von der Schiene auf die Straße einleiten.Eine Studie von K+P Transport Consultants im Auftrag des Bundesverkehrsministeri- ums zur Zulassung von 60-Tonnen-LKWs kommt zu dem Ergebnis, dass es eine mas- sive Verkehrsverlagerung geben wird.Die Monstertrucks gefährden die Verkehrssicherheit, die längeren Überholvorgänge er- zeugen Unsicherheiten im Straßenverkehr, die auch durch neue Sicherheitsvorkehrun- gen nicht vermeidbar sind.Dieser Antrag zeigt: Sie bringen immer das Falsche ins Rollen. Seite 1 von 2 Neben der von uns nicht gewollten Verkehrsverlagerung sprechen auch die Folgekos- ten gegen die Zulassung der Monstertrucks. Die öffentliche Hand müsste für die Milliar- den-Schäden aufkommen, die von den 60-Tonnnern an der öffentlichen Infrastruktur angerichtet werden. Ein dauerhafter Einsatz von Gigalinern wird große Investitionen nach sich ziehen, Kreisverkehre, Kurven und Brücken müssen angepasst werden.Der Transport von Gütern auf der Straße ist immer noch konkurrenzlos billig gegenüber der Schiene. Die Schiene kann die vermehrten Güterverkehre gar nicht aufnehmen, die Trassen sind hoffnungslos verstopft – weil wir Güter und Personen noch über das glei- che Schienensystem wie vor 100 Jahren.Wenn sie nun mehr Parkplätze für LKWs fordern, lösen Sie nur ein kurzfristiges Prob- lem. Sie haben aber keine Strategie für die Herausforderung, wie die Güter im 21. Jahr- hundert, dem Jahrhundert des Klimawandels, CO2-vermindernd transportiert werden können.Für die kurzfristigen Probleme muss es natürlich auch Lösungen geben, aber bitte ver- siegeln Sie dazu wenigstens keine neuen Flächen – dies ist auch eine zentrale Forde- rung unseres Änderungsantrages.Wir Grünen fordern von der Landesregierung endlich ein Konzept für eine moderne Schienennetzpolitik 2025 in Schleswig-Holstein. Beseitigen sie die Engpässe in unse- rem Schienennetz, sie hemmen das Wachstum und verlagern den Verkehr auf die Straße – das halten wir für falsch.Der Erhalt des Schienennetzes muss auch Vorrang vor Neu- und Ausbau haben. Die DB Netz streicht hohe Gewinne ein – dieses Geld muss im Netz und in der Region blei- ben und darf nicht an den Mutterkonzern abgeführt werden, der dann in Stuttgart einen Bahnhof baut, den niemand braucht und will. Unser Bahnnetz muss endlich betreiber- neutral entwickelt und bewirtschaftet werden.Mein Fazit: Wir brauchen verkehrliche Investitionsentscheidungen, die konsequent am verkehrlichen Bedarf und an den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes ausgerichtet sind. *** 2