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19.11.10 , 14:36 Uhr
B 90/Grüne

Bernd Voß zum Marketing für Schleswig-Holstein

Presseinformation

Es gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 27 – Marketing aus einer Hand Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt der agrarpolitische Sprecher Landeshaus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Bernd Voß: Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 692.10 / 19.11.2010

Chancen durch Kooperationen mit der Wirtschaft Die Überschrift des Antrages hört sich ja vielversprechend an, Marketing für das Land aus einer Hand, das klingt schön und reimt sich sogar. Leider ist das auch schon das einzig Positive, was ich dem Antrag abgewinnen kann. Er ist vermutlich mit heißer Na- del gestrickt, in erster Linie als Rettungsversuch für die TASH gemeint.
Bei der Absatzförderung ist es vor einem Jahr zu Umstrukturierungen gekommen, die ausgelöst wurden durch die Auflösung der CMA und die dadurch weggefallenen Mittel. Seit Anfang dieses Jahres wird die Gütezeichenarbeit der Landwirtschaftskammer im Rahmen der Selbstverwaltungsaufgaben wahrgenommen.
Alle übrigen Maßnahmen zur Absatzförderung, die vorher durch die Abteilung „Gütezei- chen“ der Kammer mit betreut wurden, sind jetzt, sofern sie nicht weggefallen sind, im Landwirtschaftsministerium konzentriert.
Daher hierzu ein kleiner Exkurs: Im Bereich der Absatzförderung sehen wir noch eini- ges an Einsparpotential. Das wird sich auch in unseren Haushaltsanträgen wieder fin- den. Die Förderung des Absatzes von Produkten ist nicht unbedingt staatliche Aufgabe. Das sollten eigentlich die Wirtschaftsunternehmen, in diesem Fall die Ernährungswirt- schaft, doch selbst übernehmen. Eine Ausnahme sehen wir im Bereich der Vermark- tungsförderung für kleine, besonders innovative Startprojekte regional erzeugter Pro- dukte.
Aber nicht jedes Produkt ist deswegen regional, weil es aus Schleswig-Holstein kommt, schon gar nicht, wenn es mit importierten Rohstoffen für den Export produziert wird. Exportförderung mit öffentlichen Geldern lehnen wir entschieden ab. Seite 1 von 2 Jetzt zum Gütezeichen: Die Landwirtschaftskammer ist Trägerin des Zeichens „Geprüf- te Qualität Schleswig-Holstein“. Dieses Zeichen ist etabliert und genießt grundsätzlich Anerkennung bei ErzeugerInnen, VerarbeiterInnen, im Handel und bei den Verbrauche- rinnen und Verbrauchern.
Die Aufgaben der Kammer beschränken sich jetzt auf die Betreuung dieses Zeichens. Im Wesentlichen ist das die Qualitätskontrolle, die Weiterentwicklung des Qualitätssi- cherungssystems, den Kontakt zum Handel zu halten, neue Partner zu gewinnen und Öffentlichkeitsarbeit.
Der Anteil der Beiträge wird in Zukunft zu steigern und der Anteil der Landeszuschüsse gesenkt werden müssen. Über die Gütezeichenarbeit gibt es eine eigene Zielvereinba- rung der Landwirtschaftskammer mit dem Land, die bis 2015 gilt. Die Zuschüsse neh- men laut Zielvereinbarung bis 2015 kontinuierlich ab.
Noch einige Bemerkungen zur TASH: Die Tourismusagentur Schleswig-Holstein wird derzeit noch mit knapp zwei Millionen Euro jährlich gefördert. Diese Zuschüsse sollen nach Haushaltsplanung der Landesregierung schrittweise reduziert werden, mit dem Ziel, dass die TASH in einigen Jahren ganz ohne Zuschüsse auskommt. Wir unterstüt- zen in diesem Punkt die Landesregierung in ihren Sparbemühungen.
Die TASH bietet ihren Partnern eine Serviceleistung an. Bei entsprechender Qualität dieser Serviceleistung sollten die Gesellschafter und Partner aus der Tourismusbran- che, die davon direkt profitieren, auch bereit sein, dafür die Kosten zu tragen.
Die institutionelle Förderung der TASH sollte daher mittelfristig runtergefahren werden. Das hindert die TASH nicht daran, projektbezogen Mittel einzuwerben. Wenn die TASH zukünftig die Zielgruppe der „anspruchsvollen Genießer“ mit Aktivitäten wie „Genießerland“, „Genusstour“, „Feinheimisch“ und ähnliches noch stärker ansprechen möchte, unterstützen wir das natürlich inhaltlich.
Die Vermarktung touristischer Produkte in Verbindung mit regionalen Erzeugnissen der Land- und Ernährungswirtschaft bieten auch Chancen für neue Finanzierungsmodelle durch Kooperationen mit der Wirtschaft. Diese Möglichkeiten sollten genutzt werden.
Den Antrag des SSW lehnen wir so ab, weil wir eine Übertragung der Aufgaben von der Landwirtschaftskammer auf die TASH nicht für sinnvoll halten. Beim Antrag der SPD enthalten wir uns, weil wir für den Erhalt der TASH sind, aber nicht den Spielraum für eine finanzielle Ausstattung aus institutioneller Förderung sehen.



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