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19.11.10 , 10:49 Uhr
B 90/Grüne

Marret Bohn zum Erhalt der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und zum Erhalt der hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob TOP 21 + 22 - Erhalt der Beteiligung von Kindern und Ju- Landeshaus gendlichen und Erhalt der hauptamtlichen kommunalen Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Gleichstellungsbeauftragten Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Dazu sagt die sozialpolitische Sprecherin Mobil: 0172 / 541 83 53 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, presse@gruene.ltsh.de Marret Bohn: www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 685.10 / 19.11.2010


Landesregierung will Gleichstellungsarbeit und Kinder- und Jugendbeteiligung schwächen
Bündnis 90/Die Grünen stehen für Gleichstellung, Bürgerrechte und Beteiligung. Wir sind stolz darauf, was in diesen Bereichen erreicht werden konnte durch Grüne oder Rot-Grüne Politik.
Schleswig-Holstein war das erste Bundesland, das mit Gisela Böhrk eine Frauenminis- terin hatte. Die Verankerung von Gleichstellungsbeauftragten in Schleswig-Holsteins Gemeindeordnung war ein Meilenstein in der Geschichte der Gleichstellung.
Aber einigen Parteien waren die Gleichstellungsbeauftragten schon immer ein Dorn im Auge. Wir Grüne haben bei jedem Versuch, die Gleichstellungsbeauftragten abzu- schaffen oder zu schwächen, dagegen gehalten.
Jetzt unternimmt das Innenministerium einen erneuten Versuch. Offenbar sollen die Vorgaben zur verpflichtenden Bestellung von Gleichstellungsbeauftragten geändert werden. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre und der finanziellen Situation der Kommunen ist zu befürchten, dass die hauptamtliche kommunale Gleichstellungsarbeit zukünftig durch ehrenamtliche ersetzt wird. Oder sich völlig in Luft auflöst.
Gut funktionierende Netzwerke würden zerschlagen und Qualitätsstandards gesenkt. Der verfassungsrechtliche Auftrag der Gleichstellung und die Umsetzung der EU- Strategien des „Gender Mainstreaming“ und „Gender Budgeting“ wären nicht mehr ge- währleistet. Ich sage Ihnen im Namen meiner Fraktion daher ganz klar: Das ist falsch, das ist kurzsichtig und das lehnen wir Grüne ab. Aber die Landesregierung geht noch weiter. Sie will auch die Kinder- und Jugendbeteiligung deutlich schwächen.
Seite 1 von 2 Zur Erinnerung: Schleswig-Holstein war Vorreiter mit seiner Demokratiekampagne und seinem Paragraphen 47 f der Gemeindeordnung. Die verpflichtende Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den Kommunen wurde bundesweit als Erfolg bewertet.
Und jetzt? Jetzt soll das alles überflüssig und wertlos sein? Die Kinder- und Jugendbe- teiligung eine einengende Vorschrift? Das sehen wir Grüne anders. Vom demografi- schen Wandel und mehr Bürgerbeteiligung reden nützt nichts, sie müssen sich in unse- rem politischen Handeln wieder finden.
Deswegen steht für mich fest: Wir brauchen nicht weniger Bürgerbeteiligung junger Menschen, wir brauchen mehr Bürgerbeteiligung! Und um das ganz deutlich zu sagen: Nicht nur einmal im Jahr, wenn gerade Jugend im Landtag ist. An jedem Tag ist Bür- gerbeteiligung angesagt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Mitwirkung und Beteiligung von BürgerInnen an Ent- scheidungsprozessen sind das Fundament unserer Demokratie. Das gilt für alle politi- schen Ebenen. Für Erwachsene, Volljährige, Wahlberechtigte ist das eine Selbstver- ständlichkeit. Für Kinder und Jugendliche nicht. Daran müssen wir arbeiten.
Und wenn die Umsetzung in den Kommunen noch nicht so gut ist, dann dürfen wir uns hiervon nicht entmutigen lassen. Ganz im Gegenteil. Wir müssen weiter werben, infor- mieren und unterstützen.
Wer Demokratie von klein auf kennen lernt, selber ausprobiert und mitmachen darf, der bleibt auch als Erwachsener aktiv. Wer in der Schule über Schulprofil, Projekte und Ar- beitsgruppen entscheiden kann, bekommt Spaß an der Mitbestimmung. Wer Jugendli- che fragt, welche Freizeitangebote sie sich vor Ort wünschen, erlebt Demokratie live und in Farbe. So entwickeln sich Kinder und Jugendliche zu mündigen, verantwor- tungsbewussten und aktiven BürgerInnen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Schleswig-Holstein hat mit seiner Kinder- und Ju- gendbeteiligung Maßstäbe gesetzt. Dieses hohe Gut sollten wir nicht mit Füßen treten. Es wäre fatal, jetzt eine Rolle rückwärts zu machen. Den Vorschlag der Regierung hal- ten wir für falsch.
Wir Grüne wollen auch weiterhin hauptamtliche Gleichstellungsarbeit und Kinder- und Jugendbeteiligung.

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