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21.05.10 , 11:05 Uhr
B 90/Grüne

Rasmus Andresen zur Hochschulentwicklung und zur Uni Flensburg

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Es gilt das gesprochene Wort Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel TOP 31+36 – Hochschulentwicklung /Uni Flensburg Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Dazu sagt der hochschulpolitische Sprecher Mobil: 0172 / 541 83 53 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Rasmus Andresen: Nr. 289.10 / 21.05.2010


Nur eine plurale Hochschullandschaft ist eine gute Hochschullandschaft Die Debatte von eben gibt nur einen Sinn, wenn man Sie mit der Debatte von jetzt im Zusammenhang sieht. Gerade eben das Herumschwadronieren der Landesregierung zur Bildungsfinanzierung und jetzt die konkreten Auswirkungen. Nun soll es also mit großer Wahrscheinlichkeit, so deute ich jedenfalls die aktuelle Entwicklung, die Wirt- schaftswissenschaften der Universität Flensburg treffen. Und wenn es Sie trifft, dann trifft es den gesamten Hochschulstandort Flensburg.
Bildungspolitisch wäre nichts dümmer als die Wirtschaftswissenschaften in Flensburg zu streichen und die Universität zur Pädagogischen Hochschule zurückzustufen.Wie würde das eigentlich mit dem Ziel bis 2020 rund 10.000 neue Studienplätze zu schaffen zusammenpassen? Wo sollen die entstehen?
Die so vielbeschworene Öffnung der Universitäten auch für bildungsferne Schichten wird durch den Abbau von Studiengängen in Flensburg, aber auch Lübeck, nicht er- reicht. Eine Mehrheit dieser Schulabsolventen und Absolventinnen wählen ihre Studien- plätze nah am Heimatort. So wichtig die Stärkung der Fachhochschulen ist, wir unter- stützen dies, können nicht alle Studienplätze in den Regionen an Fachhochschulen ent- stehen.
Neben der Quantität spricht auch die Qualität gegen die Gedankenspiele vom Wissen- schaftsministerium und der Kommission des Schreckens. Die Wirtschaftswissenschaf- ten an der Universität arbeiten äußerst erfolgreich. Ein Nobelpreisträger, der in For- schung und Lehre richtig gute Arbeit leistet. Fragen Sie die Studierenden, die zu großer Anzahl heute im Landtag sind. Im bundesweiten CHE Ranking werden die European Studies, Energie- und Umweltmanagement und International Management, also die Studiengänge um die es konkret geht, sehr gut bis gut bewertet.
Seite 1 von 2 Nur die Ausstattung könnte besser sein. Aber das sind ja die Rahmenbedingungen für die wir als Politik verantwortlich sind. Bei einem Haushalt von 13 Millionen Euro einen Umsatzeffekt von 39,1 Millionen Euro und 562 Arbeitsplätze in der Region zu erwirt- schaften, muss doch Ihnen als Wirtschaftsminister, Herr De Jager, das Herz erwärmen? Der IHK Flensburg und dem Arbeitgeberverband tut es das jedenfalls.
Wir brauchen aber viel mehr als Einzelantworten. Jahrelang ist im Hochschulbereich nichts passiert. Und auch Sie setzen diese traurige Tradition fort. Statt einzelne Stu- diengänge anzugreifen, müssen Sie mit den Akteuren an ALLEN Hochschulen in Schleswig-Holstein gemeinsam ein zusammenhängendes hochschulpolitisches Konzept entwerfen. Wie soll die Hochschullandschaft in 10-15 Jahren in Schleswig-Holstein aus- sehen?
Credo muss sein, eine plurale Hochschullandschaft zu erhalten. Ob Stiftungsuni in Lü- beck, Europauniversität in Flensburg und die Frage nach regional verankerten Fach- hochschulen. Alles das muss eine Rolle spielen!
Stattdessen spielen sie die Universitäten gegeneinander aus. Es darf später nicht hei- ßen Lübeck gegen Flensburg oder Heide gegen Kiel. Nein, nur eine plurale Hochschul- landschaft ist eine gute Hochschullandschaft für das ganze Land.
Auch deshalb muss das Gutachten der wissenschaftlichen niedersächsischen Gutach- terkommission abgewartet werden. Ihnen im laufenden Verfahren den Boden unter ih- ren Füßen wegzuziehen, ist einfach nur dreist. Hochschulpolitisch würden Sie damit bundesweit Schlagzeilen machen. Und die werden nicht positiv. Dies hat Ihnen ja be- reits der Universitätsrat deutlich gemacht. Wir fordern deswegen: lassen Sie die Kom- mission arbeiten und ersparen Sie sich, dass sich das Land komplett lächerlich macht.
Kurz zum Schluss ein Kommentar zu der regionalpolitischen Bedeutung. Nach dem Landestheater, dem ersten Aufschlag zum Landesentwicklungsplan, der Justizvollzugs- anstalt Flensburg ist dies nun die vierte politische Diskussion, die sich gegen die Region Flensburg stellt.
Sie, Herr Carstensen, sind nur Ministerpräsident, weil Frau Herold den über 50 Jahre al- ten Flensburger SPD-Wahlkreis mit hauchdünnem Vorsprung gewonnen hat. Überlegen Sie sich als Ministerpräsident, der im Norden des Landes beheimatet ist, gut, welche Schritte sie tun und was Ihnen die Region, abgesehen von den Kappelner Heringstagen wert ist. Ihr Parteifreund und Bundestagsabgeordneter Wolfgang Börnsen macht es zu- sammen mit der Flensburger CDU vor.
Ein Satz zur FDP. Hören Sie in diesem Punkt bitte auf ihre Jugendorganisation, den Jungen Liberalen, die sich sehr eindeutig hinter die Universität Flensburg gestellt hat.



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