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Lars Harms zu TOP 46 - Umsetzung des Konjunkturpakets II in Schleswig-Holstein
PresseinformationKiel, den 18. Juni 2009 Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 46 Schleswig- Umsetzung des „Konjunkturpakets II“ in Schleswig- Holstein Drs. 16/2642Öffentliche Investitionen sind die Medizin, um sich gegen die Wirtschaftskrise im Land zuwehren und dazu gehören Investitionen in nachhaltige Maßnahmen - Sprich in energetischeSanierung von Gebäuden, in Krankenhäuser und Bildung sowie in den Ausbau von Infrastruktur.Der Bund stellt für die Länder Gelder in Milliardenhöhe zur Verfügung. Aber ich möchte deutlichmachen, dass auch Schleswig-Holstein und seine Kommunen ihren Teil beitragen zum Erfolg desKonjunkturpaketes und zur notwendigen Kofinanzierung. Der SSW hat den Nachtragshaushaltmitgetragen, weil wir davon überzeugt sind, dass dies der richtige Schritt ist, um den Motorzumindest am laufen zu halten. Für Schleswig-Holstein stehen damit über 430 Millionen Euro zurVerfügung. Der Bericht macht deutlich, wie und wofür die Mittel im Land investiert werden.Der Bund hat es den Ländern freigestellt, wie die Umsetzung der Investitionenvorgenommenwerden sollen. Aus diesem Grund fallen die Umsetzungsmodalitäten vonBundesland zu Bundesland unterschiedlich aus. 2Natürlich ist es nicht einfach, einen gerechten Verteilungsschlüssel zu erstellen und dann auchnoch dafür zu sorgen, dass die Gelder am besten schon gestern in die Investitionsmaßnahmengeflossen sind. Das Land hat durchaus Maßnahmen ergriffen, um die Verteilung der Mittel zuvereinfachen – Stichwort Änderung des Vergaberechts.Von Seiten der Wirtschaft werden insbesondere die Ausführungsrichtlinien und bürokratischenHürden für die kommunale Ebene kritisiert. Natürlich ist uns bewusst, dass die Betriebe dieAufträge dringend benötigen. Aber ich bitte die Wirtschaft um die notwendige Geduld, dennschließlich handelt es sich hierbei um Steuergelder, die nicht unkontrolliert rausgehauen werdenkönnen. Das Land hat ein derartiges Investitionsprogramm in der Kürze der Zeit noch nie vorheraufstellen müssen. Auf der anderen Seite ist es natürlich nachvollziehbar, dass die Wirtschaftjetzt nach den Investitionsgeldern lechzt. Schließlich ist das Konjunkturpaket II bereits seitMonaten bekannt.Ein weiterer Kritikpunkt von Seiten der Wirtschaft im Zusammenhang mit der schleppendenFreigabe der Maßnahmen ist, dass viele Kommunen ihre Projekte über die Kreise anmeldenmüssen. Ich denke, dass diese vorgeschaltete Kontrollinstanz durchaus seine Berechtigung hat,wenn es darum geht, eine Prioritätenliste zu erstellen. Ansonsten wären alle kommunalenAnträge ungesteuert an die Ministerien geflossen - und das hätte dann erst recht Zeit gefressen.Es kann aber nicht angehen - wie heute in der Flensborg Avis zu lesen ist - dass ein Bürgermeisterim Alleingang entscheidet, welche Projekte angemeldet werden - ohne die politische Ebene zubeteiligen. Dies ist nicht im Sinne des Erfinders. Daher wäre es interessant von derLandesregierung zu erfahren, wie sie einen solchen Alleingang bewertet.Aber unterm Strich können wir feststellen, dass die Maßnahmen der kommunalen Ebenedemokratisch beschlossen und zügig eingereicht wurden. Es hat den Anschein, dass die Projektenur in der Schublade auf das Konjunkturpaket gewartet haben. Und wie wir wissen, wurdenbereits die ersten Genehmigungen erteilt. Soll heißen, jetzt beginnt die Phase, wo dasKonjunkturpaket seine positiven Effekte einfahren kann. 3Da die zur Verfügung gestellten Mittel zu 50% im ersten Jahr aufgebraucht sein müssen undnicht zurückfließen dürfen, muss man natürlich dafür sorgen, dass die Investitionsmittelentsprechend abgerufen werden. Einen Verlust wegen Schlafmützigkeit können wir uns nichterlauben. Eventuell muss daher auch über die Investitionskriterien nachgedacht werden.In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass eben nicht alle Projekte soreibungslos vonstatten gehen, wie die der kommunalen Ebene. So hat das Land insbesondere beiseinen großen Projekten - ich denke hierbei z.B. an das UK S-H - Probleme bezüglich derUmsetzung. Hier sind es die umfangreichen Genehmigungsverfahren und die damiteinhergehenden langen Vorlaufverfahren, die die Projekte verzögern. Diese Projekte greifen erstviel später. Aber es muss gewährleistet sein, dass diese nicht aufgrund der 50%-Regel hintenrunterfallen.Trotzdem kann man alles in allem sagen, dass die Umsetzung des Konjunkturpaketes IIweitgehend vernünftig von statten gegangen ist und dafür gebührt der Landesregierung ein Lob.