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Angelika Birk zum Lehrkräftemangel
PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988-1503 Fax: 0431 / 988-1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 268.08 / 16.7.2008Mehr Lehrkräfte und mehr Schulautonomie!Heute (16.7.08) haben SchülerInnen des Gymnasiums Johanneum aus Lübeck vor dem Kieler Landeshaus für mehr Lehrkräfte an den Schulen demonstriert. Auszug aus der Rede der bildungspolitischen Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, Angelika Birk:So wie hier alle Beteiligten des Johanneums für mehr Lehrkräfte vor das Landeshaus ziehen, werden im Herbst sicher noch viele öffentliche Protestveranstaltungen stattfin- den. Darauf deuten die Briefe hin, die wir aus dem ganzen Land erhalten. Aus allen Schularten erreicht uns der Ruf: Bildung braucht mehr Lehrerinnen und Lehrer.Wir Grünen haben deshalb in den letzten Monaten hierzu immer wieder im Landtag An- träge gestellt:1. Wir haben von der Landesregierung eine realistische Berechnung des Lehrerbedarfs, insbesondere für die Gymnasien gefordert, die den stark zugenommenen Anmeldungen und den Anforderungen des achtjährigen Gymnasiums auch tatsächlich Rechung trägt.2. Wir haben in der letzten Landtagssitzung eine sofortige Finanzspritze beantragt, damit die neuen Regional- und Gemeinschaftsschulen endlich Lehrerstellen zugewiesen be- kommen, um überhaupt loslegen zu können.3. Und wir haben uns für mehr Geld in der Lehrerbildung stark gemacht, damit Lehrerin- nen und Lehrer die Schulreform auch tatsächlich gestalten können.1/2 Alle diese Anträge für mehr Lehrerstellen wurden abgelehnt. Eine Neuberechnung mit belastbaren Zahlen über die tatsächliche Bedarfslage, gerade an den Gymnasien, liegt bis heute von der Landesregierung nicht vor.Im kommenden Doppelhaushalt 2009/2010 sind immerhin insgesamt 300 zusätzliche Lehrerstellen einplant. Dies ist ein erster Erfolg der Protestbewegung.Die Landesregierung musste zur Kenntnis nehmen, dass es einen akuten Bedarf gibt. Aber sie wartete zu lange mit der Umsetzung.Sie legt dem Landtag jetzt deswegen keinen Nachtragshaushalt mit zusätzlichen Lehrer- stellen vor, weil dann der Unterschied zwischen Haushaltsplanung und Haushaltsvollzug offen zutage treten würde. Denn das Land Schleswig Holstein ist trotz der jüngsten Steu- ermehreinnamen pleite. Auch wir Grünen können kein Geld drucken, aber wir werden weiter Druck machen, damit Bildung im Landeshaushalt noch mehr Priorität bekommt.Als Lübeckerin freue ich mich besonders über den musikalischen Beitrag des Johan- neums. Denn gerade die musische Bildung ist keine Nebensache, sondern ein Herzstück des Lernens. Das gilt für alle Schularten. Vielerorts fällt aber der Musikunterricht gänzlich aus und auch dort, wo es Musikunterricht gibt, hängt die musische Förderung der Kinder wesentlich vom Geldbeutel der Eltern ab. Dies wollen wir ändern.Wer mehr Bildungsgerechtigkeit will, darf nicht ganzen Schülergenerationen musische Bildung vorenthalten. Wer ernsthaft alle Kinder individuell fördern will, darf die inhaltli- chen Schulprofile nicht nivellieren und austrocknen.Gemeinsames Lernen braucht motivierte Lehrerinnen und Lehrer und mehr Selbstbe- stimmung an den Schulen. Nur dann ist in der Schulreform Musik drin. Hierfür streiten wir gemeinsam. ***