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Lars Harms zu TOP 45 - Zukunft des Universitätsklinikums
PresseinformationKiel, den 24.04.2008Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 45 Zukunft des Universitätsklinikums Drs. 16/1956Nach der letzten Debatte im Februar, konnte man jetzt Anfang April seit langem mal wiederhoffen, dass im UK S-H Ruhe einkehrt. Nach zähem Ringen und für das UK S-H teuren Streikshaben sich die Tarifpartner geeinigt. Für die Beschäftigten des UK S-H ist sicher der größte Erfolg,dass politische Zusagen gemacht wurden, unabhängig vom Erreichen der viel beschworenenschwarzen Null im Jahr 2010. Der Teilausverkauf des UK S-H konnte damit vorerst gestopptwerden und die Privatisierung der Krankenversorgung ist bis 2015 vom Tisch. Soweit so gut.Doch dann Ende der vergangenen Woche der nächste Einschlag:Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Vorwurfs der Untreue und der Bestechlichkeit gegenjetzige und ehemalige leitende Mitarbeiter des UK S-H und seiner Tochtergesellschaften. Prof.Kremer, das letzte Mitglied des „alten“ Vorstandes, wird von Herrn Austermann sofort vom 2Dienst suspendiert - genau des Vorstandes, der sich vehement gegen die Privatisierungsplänedes Landes gestellt hat.Ohne mich hier zu laufenden Verfahren äußern zu wollen, möchte ich dennoch daraufhinweisen, dass der Presse auch die Frage zu entnehmen ist, ob hier Personen gezielt beschädigtwerden sollen. Nach meinen Informationen hatte das UK S-H bis zum 01.06. Zeit, sich zu denVorwürfen des LRH zu äußern und hat auch schon erste Stellungnahmen abgegeben. Ich fragemich, ob diese in die Bewertung der Vorgänge einbezogen wurden.Ich frage mich auch, in welchem Zustand befindet sich das UK S-H jenseits der durchwegnegativen Schlagzeilen wirklich? Immerhin handelt es sich hier um den größten Arbeitgeber imLand und um ein hochkomplexes Unternehmen, das trotz aller Turbulenzen von der aktuellenBerichterstattung ziemlich unbemerkt, jeden Tag Höchstleistungen erbringt. Ist es im Vergleichmit anderen vergleichbaren Krankenhäusern wirklich so unwirtschaftlich und sotherapiebedürftig, wie uns vordergründig vermittelt wird? Was ist Realität und was sindNebelbomben? Viele Fragen, die ein unbestimmtes ungutes Gefühl hinterlassen.In der letzten Debatte wurde auch darauf hingewiesen, wie immens wichtig einfunktionierendes Management für den wirtschaftlichen Erfolg des UK S-H ist. Bisher wurdenallerdings nach meiner Einschätzung Strukturen zerschlagen, ohne das neue tragfähigegeschaffen wurden. Die aktuelle Situation trägt sicher auch nicht zur Motivation derBeschäftigten bei, bei der Stange zu bleiben und sich für das Unternehmen einzusetzen. Einigewerden sich vermutlich auch fragen, wo es noch Loyalitäten gibt und wie es eigentlich mit derLoyalität des Landes zum UK S-H bestellt ist. 3Auch wenn ich weiß, dass ich mich hier wiederhole: Die Maßnahme, die Pflege durch dieVerlagerung von Verantwortung und Kompetenzen zu „entmachten“, ist aus Sicht des SSW eineklare Fehlentscheidung.Zusammenfassend fordere ich zum wiederholten Male, dass endlich Ruhe einkehren und dassdas Land sich eindeutig zum UK S-H positionieren muss. Dazu gehört auch die Bereitschaft diefinanziellen Mittel bereitzustellen, die benötigt werden, um die Infrastruktur zu verbessern unddie Prozesse zu optimieren. Außerdem erwartet der SSW, dass die Zusagen aus dem Tarifvertragungeachtet der aktuellen Situation Bestand haben.