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31.05.06 , 12:29 Uhr
FDP

Heiner Garg: Pflegewissenschaft muss Thema der Pflegequalitätsoffensive werden

FDP Landtagsfraktion Schleswig-Holstein



Presseinformation Wolfgang Kubicki, MdL Nr. 172/2006 Vorsitzender Dr. Heiner Garg, MdL Stellvertretender Vorsitzender Kiel, Mittwoch, 31. Mai 2006 Dr. Ekkehard Klug, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Günther Hildebrand, MdL Sperrfrist: Redebeginn
Es gilt das gesprochene Wort!
Pflege/Pflegewissenschaft/Lehrstuhl
Heiner Garg: Pflegewissenschaft muss Thema der Pflegequalitätsoffensive werden In seinem Redebeitrag zu TOP 9 (Pflegewissenschaft und –forschung in Schleswig-Holstein) sagte der stellvertretende Vorsitzende der FDP- Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Dr. Heiner Garg:
„Immer wieder wurden in der Vergangenheit bei aufgedeckten Pflegeskandalen wirksame Kontrollen, eine bessere personelle Ausstattung von Pflegeheimen und die bessere Ausbildung in den Pflegeberufen eingefordert. Seltener spricht jemand in diesem Zusammenhang von Pflegewissenschaft und Pflegeforschung. Wer aber die Forderung nach einer qualitativ hochwertigen Pflege ernst nimmt, der kommt nicht länger an Pflegewissenschaft und Pflegeforschung vorbei.
Zwar wird in der Theorie längst akzeptiert, dass die Pflege nicht mehr Hilfsdisziplin der Medizin ist, sondern ein eigenständiges Berufsbild darstellt. Doch ist es eben auch notwendig, dies in der Praxis für die Pflegeberufe weiterzuentwickeln. Um diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden, kann die Pflege nicht mehr nach traditionellen Vorbildern organisiert und praktiziert werden. Effektives und effizientes pflegerisches Handeln erfordert wissenschaftlich abgesicherte Handlungsanleitungen statt herkömmlichen Erfahrungswissens. Veränderungen und Fortschritt in der Pflege sind auf die Forschung angewiesen.
Das setzt voraus:
1. Forschungsfreundliche institutionelle Rahmenbedingungen, um Forschungsprojekte erfolgreich durchführen zu können. 2. Die Förderung von Forschungsprojekten, um evidenzbasiertes Handlungswissen zu ermitteln.

Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, 1 Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ Darüber hinaus werden akademisch gebildete Pflegekräfte dringend gebraucht, wenn die Qualitätsstandards der Pflege bei gleichzeitig steigendem Pflegebedarf gesichert oder sogar angehoben werden sollen. Mit steigendem Pflegebedarf steigen nicht nur die Anforderungen an die Pflegekräfte, es werden immer mehr wissenschaftlich ausgebildete Pflegeexperten als Führungskräfte, als Pflegeberater sowie als Lehrkräfte benötigt.
Die FDP-Landtagsfraktion hat deshalb im vergangenen Jahr einen entsprechenden Antrag Jahr zur integrierten Ausbildung in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege eingebracht, der sich derzeit noch in der Anhörung befindet. Neben der Neustrukturierung der Altenpflegeberufe gehört auch die Möglichkeit durch neue Ausbildungs- und Spezialisierungsmodule die Ausbildung weiter fortzuentwickeln. Ein solches notwendiges Modul stellt deshalb in sinnvoller Weise die Möglichkeit des Studiums zum Pflegemanagement oder zu den Pflegewissenschaften dar.
Gleichzeitig kann hierdurch das Problem, dass die heutige Altenpflegeausbildung regelmäßig in einer beruflichen Sackgasse endet, gelöst werden.
Denn die Möglichkeit, sich mit diesem Thema auch wissenschaftlich auseinander zu setzen, fördert ein attraktiveres Berufsbild, als es derzeit besteht.
Der Antrag von Bündnis90/Die Grünen greift deshalb folgerichtig die Notwendigkeit auf, hierfür die entsprechenden Rahmenbedingungen zu setzen und das UK-SH bei der Einrichtung eines Hochschulinstitutes und eines entsprechenden Lehrstuhles von Seiten des Landes zu unterstützen.
Gerade, wenn es erklärtes Ziel der Landesregierung ist, die Pflegequalitätsoffensive fortzuführen und weiterzuentwickeln, darf man sich nicht damit begnügen sich lediglich auf die Anwendung von Forschungsergebnissen zu beschränken1.
Auch, wenn der Bereich der Pflegewissenschaft für die Landesregierung gegenwärtig „kein Thema der Gesundheitsinitiative“ sein sollte2 - sollte die Pflegewissenschaft ein Thema der Pflegequalitätsoffensive sein.
Insoweit ist der eilig nachgeschobene Prüfauftrag von CDU und SPD richtig.
Denn bereits heute müssen wir uns den Herausforderungen stellen, die im Zuge der demografischen Entwicklung auf uns zukommen werden.
Die wachsende Anzahl von Kleinfamilien und Single-Haushalten, die zunehmende Lebenserwartung, geringere Verweildauern in Krankenhäusern und andere weitreichende sozio-demografische Änderungen bedingen eine vermehrte Nachfrage nach professionellen Pflegeleistungen.
Unausweichliche Folge dieser Entwicklung werden Veränderungen im Verständnis, in der Ausübung und Organisation der Pflege sein.
Und dann wollen wir uns darauf verlassen, dass andere Länder für uns in entsprechende Vorleistungen im Bereich der Pflegeforschung gehen? Die Überlegungen des UK S-H zur Einrichtung zumindest eines pflegewissenschaftliches Forschungsinstitut bestehen bereits seit einigen Jahren – jetzt sollte ein entsprechender politischer Rückenwind diese Entscheidung positiv beeinflussen.
Der vorliegende Antrag gibt einen guten Anstoß.“
1 Bericht der Landesregierung zur Fortführung und Weiterentwicklung der Pflegequalitätsoffensive, Drs. 15/3904, S. 39: „Das UK S-H prüft die entsprechenden Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Vertretern der Universität Lübeck, Fachbereich Medizin. Dabei ist zu berücksichtigen, dass für eine weitere Professionalisierung der Pflege und für den Ausbau der Weiterbildung zunächst die Anwendung von Forschungsergebnissen im Vordergrund stehen muss.“ 2 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage der Abg. Monika Heinold vom 08.02.2006, Drs.: 16/544, S. 3 Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, 2 Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/

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