13/2006 Kiel, 26. Januar 2006



Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus: Gedenk- veranstaltung im Landtag
Kiel (SHL) –Am Vorabend des erstmals weltweit begangenen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus findet heute ab 18:30 Uhr im Landes- haus eine Gedenkveranstaltung statt, zu der etwa 200 Gäste erwartet wer- den. Inhaltlich geht es um die Frage, mit welchen Konzepten der Gedenkstät- tenarbeit die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach gehalten werden kann.

In seiner Begrüßung hob Landtagspräsident Martin Kayenburg hervor, dass es mit wachsendem zeitlichem Abstand zu neuen Konzepten der Gedenkarbeit kommen müsse.
Der Landtagspräsident lobte die zeit- und regionalgeschichtliche Forschung. Sie habe in den letzten Jahren ein Bewusstsein dafür geschaffen, „dass Schleswig- Holstein keineswegs weit entfernt war von den eigentlichen Taten des Schreckens. Im Gegenteil: In unserer Umgebung wurde an vielen Orten – nicht zuletzt in den Außenlagern des KZ Neuengamme – gefoltert und gemordet. Es wurden Menschen verhaftet und deportiert, gedemütigt und ins Exil gezwungen.“
Heute gehe es aber weniger um Schuldzuweisungen: „Erinnern und gedenken – das bedeutet heute: sich der Verantwortung für unsere Gesellschaft und für ihre demokratische, menschenwürdige Gestaltung zu stellen“, so Kayenburg.