Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

28.08.03 , 16:46 Uhr
SPD

Dr. Henning Höppner zu TOP 10: Wir brauchen eine regionale Schulentwicklungsplanung

Sozialdemokratischer Informationsbrief

Kiel, 28.08.2003 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! aktuell Sperrfrist: Redebeginn

TOP 10 – Unterrichtsversorgung und Lehrerbedarf


Dr. Henning Höppner:

Wir brauchen eine regionale Schulentwicklungsplanung

Die FDP-Fraktion hat den Antrag gestellt, den Landesrechnungshof zu ersuchen, ei- nen Sonderbericht zur mittelfristigen Entwicklung in den Bereichen Unterrichtsversor- gung und Lehrerbedarf zu erstellen. Die SPD-Landtagsfraktion wird diesen Antrag un- terstützen. Ein solcher Bericht wird ein wichtiger Baustein einer ausführlichen Schul- entwicklungsplanung, die insbesondere die kommunalen Schulträger auffordert, der gesetzlichen Verpflichtung zur Aufstellung von Schulentwicklungsplänen nachzukom- men.

Die seit 1990 wieder kontinuierlich gestiegenen Schülerzahlen haben ihren H hepunkt an den allgemein bildenden Schulen im laufenden Schuljahr 2003/04 so gut wie er- reicht. Die Schülerzahl wird zum kommenden Schuljahr noch einmal um rund 1.500 Schülerinnen und Schüler steigen, das ist eine Steigerungsquote um rund 0,5 %. Aber in den folgenden acht Jahren wird die Anzahl der Schülerinnen und Schüler um ein g u- tes Zehntel sinken. iese wird sich insbesondere im Bereich der Grundschulen darste l- len. Hier wird die Anzahl von gegenwärtig rund 119.000 auf unter 100.000 sinken. Das werden nach den gegenwärtigen Klassenfrequenzen rund 550 Klassen weniger sein.

Ich erwähne das insbesondere, weil unsere Anstrengungen zur Weiterentwicklung der Grundschule in eine Phase eingeleitet werden, in der bei sinkenden Schülerzahlen Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/13 07 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-



deutlich mehr Personal und Unterrichtskapazitäten bereitgestellt werden. Es werden weniger Kinder geboren, und es kommen auch weniger ausländische Familien zu uns. Wir werden zwar nicht den Rückgang in der A nzahl der Kinder haben wie in den östli- chen Bundesländern oder auch in den Stadtstaaten, aber der Rückgang wird deutlich werden und sich regional in unserem Lande sehr unterschiedlich darstellen. Wir brau- chen daher in jedem Falle auch eine regionale Schulentwicklungsplanung.

Ich gebe Ihnen an dieser Stelle immer gern ein Beispiel aus meinem Landkreis: Dort haben wir vor wenigen Jahren noch fast 1.600 Einschulungen gehabt. Der Geburte n- jahrgang 2002, der regulär im Jahre 2008 zur Einschulung ansteht, hat nur noch eine Größenordnung von rund 1.000 Kindern. 500 Kinder weniger in einem Einschulungs- jahrgang sind über 20 erste Klassen weniger. Das wird sich deutlich in einigen der heute 31 Grundschulen des Kreises darstellen. Die Kurve wird noch weiter nach unten gehen: die Geburtsjahrgänge 2003 und fo lgende werden noch kleiner werden, so dass wir noch deutlich unter das Tal der Anzahl der Geburten vor 1990 fallen werden.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, das schafft auc h Chancen im Bildungsbereich, wenn wir einen relativ konstanten Bestand an Lehrkräften zukünftig halten und finanzieren rfen hier nicht die Fehler aus den 80er Jahren wiederholen, indem wir damals die Augen zu gemacht haben, die Entwicklung nicht vorausberechnet ha- ben und damit Strukturen konserviert haben, die noch heute die Grundlage unserer ausgesprochen kleinteiligen Schullandschaft bestimmen. Es ist in jedem Falle notwendig, eine regionale Schulentwicklungsplanung zu betrei- ben, nicht nur wenn Schülerberge prognostiziert sind, sondern wenn schwache Jahr- gänge vor der Schultür stehen. Wir werden, wie angedeutet, Ihrem Antrag, Herr Dr. Klug, zustimmen.

Download PDF

Pressefilter

Zurücksetzen