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Uwe Greve: Ohne christliche Wertorientierung keine euro-päische Verfassung!
LANDTAGSFRAKTION S C H L E S WI G - H O L S T E I N Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.cdu.ltsh.de e-mail:info@cdu.ltsh.dePRESSEMITTEILUNG Nr. 474/02 vom 13. November 2002VII/1.1.1.1 Europapolitik TOP 15 Uwe Greve: Ohne christliche Wertorientierung keine europäische Verfassung!Der Großherzog Carl-Friedrich von Weimer war kein herausragender Herrscher. Er gehörte vielmehr zu den seinerzeit rechtmäßigen Herrschern die recht mäßig waren.Von ihm wird erzählt, da er einmal durch Weimar kam und sich ein bestimmtes Haus merken wollte. Als Merkmal behielt er eine Krähe im Gedächtnis, die zufällig auf dem Dach dieses Hauses saß. Als er zurück kam, sah er keine Krähe mehr und konnte deshalb das Haus nicht mehr finden.Was sagt uns diese kleine Geschichte im übertragenen Sinne? Menschen brauchen eine verlässliche und feste Orientierung. Über viele Jahrhunderte lieferte das Christentum in Europa den Menschen diese Grundorientierung.Nicht etwa, dass alle immer fleißige Kirchgänger gewesen wären. Aber die 10 Gebote und die christlichen Sittengesetze bestimmten in hohem Maße das Leben auf unserem Kontinent.Das Christentum und die christlichen Kirchen haben nicht nur für das Deutschland der Zukunft sondern ebenso für das Europa der Zukunft eine hohe Bedeutung.Die christlichen Kirchen sind Träger und Verkünder unverzichtbarer abendländischer Werte. Daran ändert nicht, dass manche unsere kirchlichen Institutionen sich zu stark dem Zeitgeist beugen.Vielleicht liegt das mit daran, dass manche evangelischen Geistlichen nicht mehr sagen:„Siehe, ich verkünde Euch große Freude“,sondern:„Siehe, ich verkünde Euch große Probleme“. Den Bedeutungsschwund der christlichen Kirchen zu untersuchen, gehört aber nicht zu den erstrangigen Aufgaben der Politik.Wohl aber, den Beitrag zu bewerten, den die christlichen Kirchen für die Zukunft unseres Kontinents leisten können.Ohne christliche Werte, wie sie sich in den 10 Geboten wiederspiegeln, wird es kein Europa mit Zukunft geben. • Der Schutz des ungeborenen Lebens, der Erhalt und die Förderung von Ehe und Familie, • die Achtung vor dem Leben und dem Eigentum des anderen, • die Liebe zum Nächsten, • unverzichtbare Tugenden, wie Treue, Barmherzigkeit, Hilfsbereitschaft, Solidarität, insbesondere aber auch die Ehrfurcht vor der Schöpfung.Dies sind nur die wichtigsten Werte, die die christlichen Kirchen in Europa bewirkt haben und auch in Zukunft bewirken müssen.Im umgekehrten Sinne sind die christlichen Kirchen ein starkes Bollwerk • gegen Rücksichtslosigkeit und grenzenlosen Egoismus, • gegen Gleichgültigkeit und Brutalität, • gegen die intellektuelle Vorstellung, dass der Mensch auch alles tun muss, was er kann, • gegen ein Erwerbsstreben, dass jeder ethischen Fessel entkleidet ist.Fachleute ohne Geist, Genussmenschen ohne Herz, Gesellschaft mit Spaß als oberstes Ziel – so darf Europas Zukunft nicht aussehen!Ein europäischer Rahmenvertrag oder eine europäische Verfassung ohne Wertorientierung aus unseren christlichen Wurzeln wären das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben stünden.Europa wird über all die wertvollen sprachlichen, historischen, mentalitätsmäßigen und institutionellen Unterschiede eine Wertegemeinschaft auf der Basis der christlichen Sittengesetze sein oder es wird nicht sein.Unterschätzen wir nicht den Einfluss der Religionen auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung auch in der Gegenwart und in der Zukunft.Überall außerhalb Europas erleben wir ein Wiedererwachen, insbesondere des Islams und des Hinduismus. Auf viele Menschen außerhalb Europas übt unsere religionslos werdende Kultur nicht nur keine Faszination aus, sondern sie verachten die Zerstörung und Aushöhlung unserer religiösen Traditionen als dekadent und kulturlos.Deshalb unterstützt die CDU-Fraktion diesen Antrag.Einige in diesem Hause werden sich wundern, dass ich den Islam nicht erwähnt habe. Die Debatte über den Islam in Europa der Zukunft ist von solch zentraler Bedeutung, dass sie selbständig auch in diesem Hause im nächsten Jahr ausführlich geführt werden muss.