Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

22.02.02 , 10:51 Uhr
SPD

Hermann Benker zu TOP 24: Tourismuskonzeption

Sozialdemokratischer Informationsbrief

Kiel, 22.02.2002 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuell
TOP 24: Tourismuskonzeption

Hermann Benker

In der Tourismusentwicklung Meilensteine setzen

Die Tourismuskonzeption, deren erste Anhörung abgeschlossen ist, soll nun auch durch das Parlament begleitet werden. Dies ist erklärte Absicht aller Fraktionen im Landtag. Wir werden also den heute hier gehörten Bericht in den Agrarausschuss ü- berweisen, um dort abschließend die Stellungnahme des Parlaments einzuarbeiten.

Die Konzeption, die bewusst angelegt ist auf eine Neukonzeption, verzichtet auf den Begriff „sanfter Tourismus“, weil der jetzt gewählte Begriff der Nachhaltigkeit mehr be- inhaltet als nur sanften Tourismus. Die Konzeption enthält eine Reihe von Leitzielen, Strategische Handlungsfelder und Umsetzungsmaßnahmen.

In den Leitzielen werden mehr Bereiche berührt als gemeinhin im Agrarausschuss zu finden sind: Umwelt, Verkehr, Kultur, Energie – d. h., Tourismuspolitik ist Quer- schnittspolitik. Aus den Handlungsfeldern in Kapitel 4 ist die Qualitätsverbesserung das A und O in der Tourismuspolitik, von Anreise bis Unterkunft muss eine Ganzheitsbetrachtung Grundlage der Überlegungen sein. Ziele, wie der Ausbau von Kooperationsstrukturen und ein Zielgruppenmarketing für Schleswig-Holstein-spezifische Marktsegmente, werden von uns voll geteilt. Letzteres wird ja von der TASH gut bereedert, wie die Zunahme der Anfragen zeigt.
Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-



Aber, ohne die Diskussion im Ausschuss vorweg zu nehmen, sie sind mir noch zu abs- trakt, zu anonym in den Raum hinein gerichtet. Wir haben nicht umsonst gemeinsam in der Frage 3 unseres Tourismusantrags gefragt, „Wie erfolgt die Abgrenzung der Hand- lungsfelder im Tourismus zwischen TASH, Tourismusverband und Landesregierung?“

Dazu wird es erforderlich sein, in der Festschreibung der Konzeption und damit auch im Umsetzungskonzept konkrete Aufträge zu erteilen, nämlich wer macht wann was. Und zu der Beantwortung dieser Fragen gehört, dass die Aufgaben bis zu einem be- stimmten Zeitpunkt erledigt sein müssen. Auch wenn die Tourismusentwicklung ein fortwährender Prozess ist, so hat sich doch in der Vergangenheit gezeigt, dass Mei- lensteine gesetzt werden müssen, sonst bleibt es bei allgemeiner Willensbekundung. In der Auseinandersetzung um die Bezuschussung des Tourismusbereiches haben feste Fristen, d. h. letztlich der Sperrvermerk, erst zu konkreten Maßnahmen im dama- ligen Tourismusverband geführt.

Unsere Absicht muss es in diesem Zusammenhang auch sein, wegzukommen von dieser ewigen Diskussion um die Frage, wie viel Geld, wie viel staatliches Geld braucht der Tourismus, hin zu einer vernünftigen Alimentation der Marketingbemühun- gen in Schleswig-Holstein. Schleswig-Holstein hat nun einmal zu 50 % eine mittelstän- dische Struktur von Klein- und Kleinstvermietern und nicht große Unternehmen, mit denen sich leichter Vereinbarungen treffen lassen und die man als Wirtschaftsunter- nehmen auch am Aufwand für den Tourismus beteiligen könnte. Ob es uns gelingt, diese 50 % „Miniunternehmer“ auch in die Pflicht zu nehmen, wage ich zu bezweifeln.

Und - ich habe es in meinem letzten Beitrag zum Tourismus schon gesagt - es geht darum, wegzukommen von dem Konkurrenzdenken zwischen Mecklenburg- Vorpommern und Schleswig-Holstein. Statt dessen muss gegenüber den großen Rei- severanstaltern eine regionenübergreifende Vermarktung und Absprache erfolgen, die auf der Nordseeseite Niedersachsen und Schleswig-Holstein und auf der Ostseeseite Mecklenburg und Schleswig-Holstein einschließt. Nur dann werden wir mit der Desti- nation Norddeutschland auch einen internationalen Marktanteil erobern können. -3-



Und das sind letztlich die Ziele des Tourismus: • Menschen nach Schleswig-Holstein zu holen, die hier ihren Urlaub verbringen und hier ihr Geld lassen, • aus den Menschen, die Schleswig-Holstein besuchen, Investoren gewinnen, die ihr Geld anlegen, • Schleswig-Holstein so attraktiv zu machen, dass es selbstverständlich ist, dass man sich hier niederlassen kann, eine Existenz gründen kann oder hier arbeiten will, wo andere Urlaub machen.

Ich wünsche uns allen, dass aus dieser Konzeption und der größer werdenden Zahl von Anfragen auch konkrete Buchungen werden. Daran sollten wir nach diesem ge- meinsamen Berichtsantrag im Ausschuss auch gemeinsam arbeiten.

Download PDF

Pressefilter

Zurücksetzen