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16.11.01 , 10:07 Uhr
CDU

Claus Hopp: Beim Umweltminister ist der Groschen gefallen

LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N

Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.landsh.de/cdu-fraktion/ e-mail:fraktion@cdu.landsh.de
PRESSEMITTEILUNG
Nr. 470/01 vom 16. November 2001 TOP 35 Claus Hopp: Beim Umweltminister ist der Groschen gefallen Der uns vorliegende Forstbericht gibt Auskunft über die jetzige Organisation und Rechtsform unserer Forstwirtschaft im Lande und macht einige Vorschläge für die Zukunft.
In den letzten Wochen haben wiederholt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forstbetriebe vor dem Landeshaus demonstriert. Auch die Waldbesitzer und die Gewerkschaften haben ihre berechtigten Sorgen vorgetragen.
Es ist außerordentlich zu begrüßen, dass auch durch die Beratungen im Agrarausschuss ein Kompromiss zustande gekommen ist, der zumindest die Mittel der EU und des Bundes für unsere Forstwirtschaft sichert.
Es hat lange gedauert, bis der Groschen auch beim Umweltminister gefallen ist – aber was lange währt, wird manchmal endlich gut.
Zum Bericht: Unter anderem ist vorgesehen, die Förstereien von jetzt 49 auf 42 oder gar 40 Förstereien zu reduzieren. Dagegen ist im Grunde nichts einzuwenden, man muss aber wissen, dass es wieder zur erheblicher Unruhe bei den Betroffenen führt, wobei sich auch einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sorge um ihren Arbeitsplatz machen.
Die Reduzierung der Stellen von jetzt 189 auf 150 bedeutet, auf 1.000 Hektar 3 Forstarbeiter. Das Einführen eines Einstellungsstops kann auf den ersten Blick als Einsparung vielleicht begrüßt werden, man muss aber wissen, dass schon der jetzige Personalbestand von 189 unter erheblichen Einsparungszwang der vergangenen Jahre gestanden hat und bei 150 Mitarbeitern - sollte diese Quote erreicht werden – ganz sicher dringende Arbeit liegen bleibt. Wenn ausscheidende Mitarbeiter durch junge nicht ersetzt werden, erreichen wir zwangsläufig eine Veralterung der Belegschaft.
Auch wenn bei den Ausbildungsplätzen in allen Beschäftigungsgruppen gespart wird, muss auch dieses mit einem Fragezeichen versehen werden. Dass eine Einsparung bis 2010 um 15 % erreicht werden soll, ist unter Berücksichtigung der Bedenken, die ich angeführt habe, sicher mit einem weiteren Fragezeichen zu versehen.
Eines möchte ich grundsätzlich bemerken: Wenn die Politik meint, ständig in den Wald hineinregieren zu müssen, führt dieses zwangsläufig dazu, dass Unruhe unter den Betroffenen entsteht und eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Waldes nur zum Teil gegeben ist.
Die Forstwirtschaft endlich ungestört und in Ruhe arbeiten zu lassen, ist daher die beste Medizin, um dem Patienten Forstwirtschaft wieder auf die Beine zu helfen.
Wenn ich also im Wald weniger ernten soll, muss ich wissen, dass der Zuschussbedarf zunimmt.
Die jetzige Rechtsform scheint daher für die augenblickliche Situation der Forstwirtschaft in Schleswig-Holstein die richtige zu sein. Auch der Bericht kommt im wesentlichen zu diesem Ergebnis. Das schließt nicht aus, dass auch eine gewisse Flurbereinigung in den Wäldern stattfinden kann und abgelegene, unrentable Forstflächen durchaus auch veräußert werden können.
Der Privatwald mit über 50 % der Landesforstfläche ist das wichtigste Standbein der Forstwirtschaft in Schleswig-Holstein. Die Forstbetriebsgemeinschaften, die diesen Privatwald im wesentlichen betreuen, erfüllen daher eine wichtige Aufgabe und müssen weiterhin bezuschusst werden.
Dies gilt auch für den kommunalen Wald, deren Verwaltungen sich in der Regel Forstbetriebsgemeinschaften angeschlossen haben. Beim Kommunalwald sind besonders die Forstverwaltungen des Kreises Herzogtum Lauenburg mit über 9.000 Hektar Waldfläche sowie die Stadtforstverwaltung Lübeck mit 4.600 Hektar zu nennen, die eigene Betriebsleitungen haben. Alle übrigen kommunalen Wälder sind in forstlichen Zusammenschlüssen zusammengefasst und werden dort auch fachlich betreut.
Dass die Zuschüsse für die Landwirtschaftskammer vom Land Schleswig-Holstein, die vertraglich zugesichert waren, nicht erfüllt wurden, hat sich leider Gottes auch negativ auf die Betreuung und Pflege unserer Wälder ausgewirkt.
Ich beantrage für meine Fraktion, dass der Organisations- und Rechtsformbericht über die Forstwirtschaft in die zuständigen Ausschüsse überwiesen wird, wobei wir besonderen Wert darauf legen, dass der Agrarausschuss daran beteiligt wird.

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