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Schmalhans ist kein guter Arbeitsmarktpolitiker
Südschleswigscher Wählerverband Schleswig-Holsteinischer Landtag im Schleswig-Holsteinischen Landtag Düsternbrooker Weg 70 D - 24105 Kiel Tel. (0431) 988 13 80 Fax (0431) 988 13 82 SSW-LandtagsvertretungPRESSEINFORMATION Norderstr. 74 D – 24939 Flensburg Tel. (0461) 14 40 83 00 Fax (0461) 14 40 83 05 Kiel, d. 15.11.2001 Silke Hinrichsen Es gilt das gesprochene Wort„Schmalhans ist kein guter Arbeitsmarktpolitiker“TOP 20 Erfolgskontrolle ASH 2000 (Drs. 15/1352) TOP 36 Statistischer Arbeitsmarktbericht 2000 S-H (Drs. 15/1322)In der letzten Sozialausschusssitzung des Landtages präsentierte Staatssekretär Fischerdas Programm für ASH im Jahr 2002. Hierzu legte er ein umfängliches Papier vor, mitden Arbeitsergebnissen der Diskussion innerhalb des Ministeriums und mit den Trägernzu Revisionsgründen und -vorschlägen. Hintergrund ist zum einen die von der FDP immergeforderte Erfolgskontrolle, aber insbesondere die Evaluation der bisherigen ASH-Maßnahmen.Ein Teil der im FDP-Antrag geforderten Aufklärung wird bereits durch dieses Papiergeliefert. Insbesondere geht daraus hervor, welche Projekte bisher nicht realisierbar warenund eingestellt bzw. verändert werden. Problematisch ist jedoch weiterhin die Erfolgs-kontrolle, nämlich wie viele Personen tatsächlich für mehr als 6 Monate einenArbeitsplatz im ersten Arbeitsmarkt erhielten.Deshalb können wir dem Antrag der FDP insoweit zustimmen. Es soll eine Zusammen-stellung erfolgen, und dies lässt sich ja auch ohne viel Aufwand bewerkstelligen, weil dieDaten ohnehin im Ministerium zusammengestellt werden. Internet: http://www.ssw-sh.de; e-mail:info@ssw-sh.de Das vom Ministerium vorgelegte Arbeitspapier ist gleichzeitig eine Grundlage für diedurch die Landesregierung vorgeschlagene Kürzung im Bereich ASH. Dies ist unsererAnsicht nach der falsche Weg angesichts der jetzigen Konjunkturlage und den steigendenArbeitslosenzahlen. Ein Herunterfahren des Programms auf 27,5 Millionen DM nach denVorstellungen der Landesregierung ist nicht erträglich. Die Landesregierung wird denNachweis schuldig bleiben, dass sie mit 6,5 Millionen weniger als im Vorjahr dem Zielgerecht werden kann, eine Verbesserung für die Menschen und deren Lebenssituation zuschaffen.Das muss auch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass die Bemühungen im Rahmendes neuen ASH-Programms ohnehin schon zu sehr zurückgefahren worden sind. Schmal-hans ist kein guter Arbeitsmarktpolitiker. Der SSW steht zu seiner Kritik, dass diestarke Fokussierung auf die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt dazu führen kann,dass die Anstrengungen für nicht schnell vermittelbaren Personen zu wenig werden. Mandarf aber nicht jene aufgeben, die nicht die dafür erforderlichen Grundvoraussetzungenmitbringen. Besonders problematisch ist auch, dass die betroffenen Personen innerhalbvon 3 Jahren nur einmal gefördert werden können. Hier geht eine Chance verloren, dieErfolge, seien es auch Teilerfolge, zu stabilisieren und weiter zu entwickeln. Es machtwenig Sinn, dass die Betroffenen bestraft werden und den Kontakt zur Arbeitswelt solange verlieren. Deshalb müssen Ausnahmen möglich sein.Aber auch für diesen Bereich kann eine gründliche Evaluation Anhaltspunkte dafür geben,wie die noch vorhandenen Möglichkeiten für die im 2. Arbeitsmarkt befindlichen Perso-nen verbessert werden können. Der SSW lehnt es ab, gerade in Zeiten steigender Arbeits-losigkeit und schlechter wirtschaftlicher Perspektiven diese Mittel derartig zu kürzen. Internet: http://www.ssw-sh.de; e-mail:info@ssw-sh.de Was die einzelnen Maßnahmen für die Beschäftigung und Qualifizierung von Langzeit-arbeitslosen, Sozialhilfeempfängerinnen und -empfängern im Rahmen von ASH 21betrifft, so überstiegen die Anmeldung in diesem Bereich das Budget um 100 %. Ausdiesem Grund wurde durch das Ministerium eine Lösungsmöglichkeit für den weiterenBestand dieses nachgefragten Bereiches gesucht und gefunden. Aber das ist nicht akzep-tabel. Aus den Vorbemerkungen zu diesem Bereich ergibt sich, dass die Zielverein-barungen nicht erreicht werden, weil die Vermittlung nicht individuell zielgerichtet undnicht am Bedarf des Arbeitsmarktes der Region orientiert erfolgte. „Das Ziel derVermittlung in den ersten Arbeitsmarkt ist bei vielen Trägern nach wie vor unzureichendberücksichtigt,“ heißt es. Das Ministerium sollte überprüfen, ob sie tatsächlich dieregionale Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes und die Beschäftigung von und mitbesonders schwierigen Zielgruppenangehörigen angemessen berücksichtigt hat.Die im Arbeitsmarktbericht enthaltenen Ausführungen zu ASH sind gut dargestellt undzeigen gleichzeitig auf, wie die Situation der Frauen berücksichtigt wird. Die imZusammenhang mit dem Papier zur ASH-Richtlinien-Revision genannten Zahlen überTeilnehmer zeigen, dass nicht einmal das Hauptziel erreicht bzw. ist aus den schriftlichenUnterlagen noch nicht erkennbar ist. Die hier von der FDP geforderte Evaluation istnotwendig.Bei einigen Projekten der bisher geplanten ASH 2000 hat sich gezeigt, dass diese nichtpraktikabel sind. Dies gilt für den Bereich Jobtransfer und der Beratung von Unter-nehmen. Dies zeigt, dass das gewählte Instrument im Rahmen der präventiven Arbeits-marktpolitik in der geschaffenen Form nicht angenommen wird. Für mich erhebt sich hierdie Frage, ob diese Instrumente wegen mangelnder Bekanntheit nicht nachgefragt wurden, Internet: http://www.ssw-sh.de; e-mail:info@ssw-sh.de oder ob die Bedingungen so schwer zu erfüllen waren, dass niemand ein Interesse zeigte.Das Ministerium schlägt vor, hier diese Programmteile bei den Maßnahme „Freie Förde-rung“ anzusiedeln, aber eine Lösung der Probleme des einzelnen ist hierdurch nichterkennbar.Der Arbeitsmarktbericht des Jahres 2000 setzt bedauerlicherweise nicht die positive Lage-beschreibung fort, die noch im Bericht für 1999 enthalten war. Insbesondere mussten diePrognosen, die noch im letzten Bericht sehr positiv waren, aufgrund der unerwartetenKonjunkturlage zurückgenommen und revidiert werden. Deshalb geht der Bericht mitdem Ausblick auf die Zukunft sehr viel vorsichtiger um.Erfreulich ist, dass sich die Dynamik des Arbeitsmarkts im nördlichen Landesteilverbessert hat. Die relative und absolute Arbeitsplatzdynamik im Bereich des Arbeits-amtes Flensburg ist auch einmal eine gute Nachricht für die Region. Grundsätzlich hatsich die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Jahr 2000 gegenüber dem Vorjahr verringertund liegt auch unter den Vergleichszahlen in Westdeutschland. Bedauerlich ist aber, dassder Anteil der Jugendlichen an den allen Arbeitslosen nicht gesenkt werden konnte undimmer noch oberhalb der Quote des Bundesgebiet West bewegt.Der Hinweis auf die kommende Überalterung unserer Gesellschaft und die damit einherg-ehendes sinkendes Arbeitskräfteangebot wird zukünftig dazu führen, dass altersgerechteGestaltung betrieblicher Arbeitsbedingungen und Qualifizierung zur notwendigen präven-tiven Arbeitsmarktpolitik aller Beteiligten führen muss. Hier gilt es auch offensiv über diezukünftige Gestaltung durch Zuwanderung nachzudenken. Internet: http://www.ssw-sh.de; e-mail:info@ssw-sh.de