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Heinz Maurus: Die Landesregierung verschläft Schleswig-Holsteins Chancen im Gesundheitstourismus
LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.cdu.ltsh.de e-mail:info@cdu.ltsh.dePRESSEMITTEILUNG Nr. 352/01 vom 30. August 2001Heinz Maurus: Die Landesregierung verschläft Schleswig- Holsteins Chancen im GesundheitstourismusDie schleswig-holsteinische CDU-Landtagsfraktion wird die politische Debatte zum Thema Gesundheitstourismus massiv vorantreiben. Das ist das Ergebnis eines Treffens von CDU-Landtagsabgeordneten und Experten aus Medizin und Tourismus auf der Insel Sylt.„Die Landesregierung vernachlässigt einen boomenden Markt. Da den vollmundigen Erklärungen unserer Ministerpräsidentin vor einem Jahr, unser Land zu einer Gesundheitsadresse machen zu wollen, noch immer keine Taten gefolgt sind, wird unsere Fraktion das Thema aufgreifen, bevor wir den Anschluss auf dem Tourismusmarkt vollständig verlieren“, erklärte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Heinz Maurus, auf der abschließenden Pressekonferenz gerade im Hinblick auf die neuesten Übernachtungszahlen für Schleswig-Holstein.Während den konzentrierten und intensiven Gesprächen mit Professor Carsten Stick, (Leiter des Instituts für medizinische Klimatologie), dem Chefarzt der Dermatologischen Abteilung der Asklepios Nordseeklinik, Dr. Norbert Buhles, Dr. Volker Harms (Schleswig-Holsteinischer Heilbäderverband) und Westerlands Tourismusdirektor Peter Douven wurde schnell deutlich, dass große Standortvorteile im Land zwischen den Meeren bisher nicht genutzt werden.Mediziner und Politiker waren sich einig, dass die Einzigartigkeit des gesunden Klimas noch weiter herausgestellt werden muss: „Hier schlummert ein gigantisches Gesundheitspotential, dass uns von den Mitbewerbern abhebt“, verdeutlichte Heinz Maurus.Die Landesregierung habe jedoch auf den Trend Gesundheitstourismus noch keine Antworten: „Es gibt keine aktuelle, den Bedürfnissen entsprechende Tourismuskonzeption im Land. Die Landesregierung hat keine Konzepte, wie Schleswig-Hostein diesen Markt besetzen könnte“, kritisierte Maurus. Auch Hans-Jörn Arp forderte die Landesregierung mit konkreten Vorschlägen zum Handeln auf: „Die Zusammenarbeit zwischen Tourismusanbietern, Kliniken und Gastronomie könnte in der Weise gefördert werden, dass beispielsweise der Allergiker seinen Bedürfnissen entsprechend versorgt wird.“ Der Trend, dass Gäste im Urlaub freiwillig etwas für die Gesundheit tun, berge für unsere Tourismuswirtschaft eine Riesenchance, so Arp.Doch bisher fehlen solche vernetzten, zielgruppenorientierten Angebote. Medizinisch betreute Wohlfühl-Anwendungen aus dem Wellnessbereich, zusammengefasst in Kompaktangeboten, werden noch nicht vermarktet. Dabei wird schon heute ein Teil der potentiellen Gäste von qualitativ gleichwertigen Angeboten ins Ausland gelockt. Diese Selbstzahler, die ihren Kurzurlaub mit medizinischen Anwendungen verbinden, müssten zurückgewonnen werden.Bereits am 4. September werden die CDU-Politiker das Thema Gesundheitstourismus auf ihrer Fraktionssitzung weiter diskutieren. Geplant ist auch eine entsprechende Fachtagung, bei der alle Segmente dieses komplexen Tourismusthemas erfasst werden sollen. „Wir müssen die Chancen des Gesundheitsmarktes nutzen. Die Pfunde, mit denen unser Land wuchern könnte, sind gewaltig. Die Landesregierung ist aufgefordert, diese Entwicklungschancen zu erkennen und zu fördern“, verlangten die Abgeordneten.Nach neuesten Studien und Untersuchungen sind die Perspektiven für dieses Tourismussegment äußerst vielversprechend: • Laut einer aktuellen Prognos-Studie der „Zeit“ wird der Gesundheitstourismus mit fast 90 Prozent die höchste Steigerungsrate aller Urlaubsformen aufweisen. • In den nächsten drei Jahren interessiert Gesundheitsurlaub ziemlich sicher oder wahrscheinlich 18,5 % der Bevölkerung (=11,8 Mio.) (Quelle: NIT) • Erste Reiseveranstalter verbuchen bei Beauty- und Gesundheitsreisen Zuwachsraten von 50 Prozent. • Nach Prof. Meder von der Universität Bielefeld beträgt das Marktvolumen für Gesundheitsurlaub zur Zeit 25 Millionen Bundesbürger über 14 Jahre. • Der Deutsche Heilbäderverband (DHV) erwartet wieder steigende Übernachtungszahlen in den Kurorten („Der Kurort – Oase des Gesundheitstourismus“, Motto des 97. Bädertages des DHV). • 30 % der potentiellen Gesundheitsurlauber gaben Schleswig-Holstein als Reisezielinteresse an. (vgl. mit 21 % für Niedersachsen und 26 % für MV; Bayern gaben allerdings 36 % der Befragten an; Quelle: NIT).„Die Schonfrist für die Landesregierung ist in dieser Debatte nach einem tatenlosen Jahr abgelaufen“, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Werner Kalinka.