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Jost de Jager:Mit Prüfung und Praxisbezug Hauptschule profilieren
LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.cdu.ltsh.de e-mail:info@cdu.ltsh.dePRESSEMITTEILUNG Nr.215/01 vom 18. Mai 2001Jost de Jager:Mit Prüfung und Praxisbezug Hauptschule profilieren Mit dem Antrag „Perspektiven und Profil für unsere Hauptschulen“ will die CDU- Landtagsfraktion eine parlamentarische Entscheidung über die Weiterentwicklung der Hauptschulen in Schleswig-Holstein herbeiführen. Kernpunkte des CDU-Antrages sind die Einführung einer schriftlichen Abschlussprüfung, zwei verbindliche Betriebspraktika, die stärkere Einbeziehung handwerklicher Tätigkeiten in den Unterricht und ein deutliches Mehr an Zeit für die notwendige und eingehende Behandlung der Unterrichtsinhalte. „ Berufsbefähigung und Praxisbezug müssen im Mittelpunkt aller Bemühungen um die Weiterentwicklung der Hauptschule stehen“, sagte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Jost de Jager. Es gehe auch um Imageverbesserung und Profilschärfung.De Jager erinnerte daran, dass die laufenden Diskussionen durch die Hauptschulinitiative der CDU-Landtagsfraktion im vergangenen Sommer angestoßen worden sind. Als Ergebnis hat der Bildungsausschuss des Landtages eine eintägige Anhörung dazu durchgeführt. Die Beteiligten würden nach Angaben de Jagers jetzt auf die parlamentarische Umsetzung warten. Deshalb sollen die Fraktionen in der kommenden Landtagssitzung ihre Positionen auf den Tisch legen. In diesem Sinne wird die kommende Bildungsdebatte zu einem „high-noon“ für die Hauptschulen werden.Einer der strittigen Punkte zwischen CDU und SPD ist die Einführung einer schriftlichen Abschlussprüfung für die Hauptschule. Die Notwendigkeit einer Abschlussprüfung ist von der überwiegenden Mehrheit der Beteiligten an der Anhörung bestätigt worden. Nach dem Willen CDU-Fraktion soll diese Abschlussprüfung jeweils schriftliche Prüfungen in den Kernfächern Deutsch und Mathematik beinhalten sowie eine mündliche Prüfung in Englisch oder wahlweise eine praktische Arbeit. Zulassungsvoraussetzung soll die Teilnahme an mindestens einem Betriebspraktikum im neunten Schuljahr sein. Damit soll die Verlässlichkeit von Abschlusszeugnissen erhöht und die Berufsbefähigung des Abschlusses dokumentiert werden. Derzeit ist die Hauptschule die einzige weiterführende Schulart, die ohne Prüfung endet.De Jager kritisierte, dass die SPD-Fraktion genau wie die Bildungsministerin im Begriff seien, auf dem halben Weg stehen zu bleiben. Ein unverbindliches Abschlussge-spräch oder interne Prüfungen ohne Auswirkungen verwässern das selbst gesteckte Ziel der Hauptschulen, zu einem qualifizierendem Abschluss hin zu führen. „Wer den Hauptschülern Prüfungsleistungen nicht mehr zutraut, nimmt sie letztendlich nicht ernst genug.“ Zweck eines solches Abschlusses soll auch sein, den Leistungsbereiten in den Hauptschulen Motivation und Perspektive zu übermitteln.Inhaltlich fordert die CDU-Fraktion eine stärkere Konzentration auf das Grundlagenwissen und die Kernfächer einerseits und den Praxisbezug andererseits. Auch dies sei ein Ergebnis der Anhörung. Aus diesem Grund muss den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch in den Lehrplänen mehr Raum gegeben werden. Für die Wissensvermittlung an der Hauptschule muss in besonderer Weise das Prinzip der Gründlichkeit gelten. Dazu ist aber erforderlich, dass die Schulart, die besonders viel Zeit für Beschulung und Betreuung der Schülerinnen und Schüler braucht nicht am stärksten von der Unterversorgung mit Unterricht betroffen sein darf.Der Auftrag der Hauptschule beinhaltet die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und die Persönlichkeitsbildung. Die Hauptschule hat aber zusätzlich vor allem die Aufgabe, ihre Schülerinnen und Schüler entweder auf weiterführende Schulangebote oder eine Berufsausbildung vorzubereiten. Deshalb braucht die Hauptschule mehr Praxisbezug. Dies soll sich in den Lehrplänen durch größere Anteile praktischen Lernens – zum Beispiel durch Werkstattunterricht - niederschlagen. Wichtiger noch ist aber die verbindliche Vorgabe, dass jeder Hauptschüler in Schleswig-Holstein künftig mindestens zwei aufeinander aufbauende Betriebspraktika absolviert haben muss.„Die CDU glaubt an die Schulart Hauptschule und ihre Zukunftsfähigkeit. Sie ist nicht nur die Schulart, die Hauptansprechpartner für das Handwerk ist, sondern sie ist die dezentralste weiterführende Schulart in Schleswig-Holstein. Perspektive können wir der Hauptschule aber nur dann bieten, wenn wir ihr ein schärferes Profil geben. Dazu gehört auch eine Leistungsorientierung für Leistungsbereite an den Hauptschulen. Der Lackmustest für den Erfolg jeder Weiterentwicklung der Hauptschule wird darin liegen, ob sie erfolgreich auf Ausbildung und Beruf vorbereitet oder nicht. Wenn die Hauptschule eine erfolgreiche Schulart ist, wird sich von allein ihr Image ändern und wieder als Schulart attraktiv werden. Unser Ziel muss es sein, dass immer mehr Eltern wieder freiwillig und aus Überzeugung die Hauptschule als die beste Schulart für ihr Kind wählen,“ sagte de Jager.