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24.01.01 , 11:34 Uhr
CDU

TOP 16 Claus Hopp: Gütezeichen ist für Ernährungswirtschaft unverzichtbar

LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N

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PRESSEMITTEILUNG Nr. 19/01 vom 24. Januar 2001

TOP 16 Claus Hopp: Gütezeichen ist für Ernährungswirtschaft unverzichtbar

Wie es der Name schon sehr richtig sagt, handelt es sich um das Gütezeichen „Hergestellt und geprüft in Schleswig-Holstein“ – ein sehr wichtiger Begriff für die Ernährungs- und Landwirtschaft in Schleswig-Holstein.
Schon seit 35 Jahren gibt es dieses Gütezeichen und es ist deshalb gar nicht verwunderlich, dass über 60 % aller Bundesbürger und über 90 % aller Schleswig- Holsteiner dieses Herkunftszeichen kennen.
Wenn man über ein solches Werbekonzept verfügt, muss man dieses unbedingt fördern. Dieses gilt besonders aufgrund der jetzigen Diskussion beim Rindfleisch und neuerdings auch beim Schweinefleisch.
Es gehört zu unseren allerersten Aufgaben, das verlorengegangene Vertrauen wieder herzustellen. Dieses kann nur gelingen, wenn wir am Markt präsent sind und auf die Qualitätsmerkmale hinweisen. Auch der Besuch von Messen gehört dazu.
Die heimische Ernährungswirtschaft unternimmt hier allergrößte Anstrengungen und scheut auch vor einen erheblichen finanziellen Aufwand nicht zurück. So hat am Wochenende ein Wursthersteller aus Schleswig-Holstein in einer namhaften bundesweit gelesenen Zeitung eine Anzeige für 400.000,-- DM geschaltet. Auch aus der Sorge heraus, dass die Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich verloren gehen. Zur Zeit sind 3.500 Arbeitsplätze von Kurzarbeit betroffen und wenn nicht ganz schnell eine Wende kommt, steht zu befürchten, dass diese Arbeitsplätze verloren gehen. Es steht außerdem zu befürchten, dass weitere 12.500 Arbeitsplätze in der Ernährungswirtschaft in Schleswig-Holstein längerfristig in Gefahr sein könnten. Wer sich die Finanzierung des Gütezeichens einmal ansieht, kommt sehr schnell zu dem Ergebnis, dass hier in den letzten Jahren drastisch gespart wurde. Waren es 1992 noch 2,3 Millionen DM, die das Land Schleswig-Holstein im Haushalt zur Verfügung stellte, so sind es in dem jetzt laufenden Haushalt nur noch 0,5 Millionen DM, für nächstes Jahr sind noch 250.000,-- DM vorgesehen und im Jahre 2003 soll die Förderung auslaufen.
Ich spreche hier die Kolleginnen und Kollegen der sozialdemokratischen Partei noch einmal besonders an. Sie haben – als Sie den Haushalt 2001 beraten haben – noch nicht wissen können, welche schwierige Situation speziell für die Rindviehalter in Schleswig-Holstein und somit auch für die ganze Ernährungswirtschaft entstehen würde. Darum darf ich Sie herzlich bitten, die Kürzungen für das Gütezeichen noch einmal zu überdenken und in der jetzigen Situation davon Abstand zu nehmen.
Ich war im letzten Wochenende in Berlin auf der Grünen Woche und habe mit den Ausstellern der Ernährungswirtschaft aus Schleswig-Holstein gesprochen und habe deshalb erfahren, welche enormen – auch finanzielle – Belastungen die Betriebe auf sich nehmen. Ein Aussteller aus Schleswig-Holstein hat mir berichtet, dass er für 36 qm Ausstellungsfläche einen Preis von 15.000,-- DM zu entrichten hat, und es kommt noch einmal etwa die gleiche Summe an Personalkosten und Ausstatten des gesamten Standes dazu.
Wenn das Land Schleswig-Holstein sich völlig von einer Finanzierung zurückzieht, ist zu befürchten, dass viele Aussteller sich die finanzielle Belastung einer Messeteilnahme auf der Grünen Woche in Berlin nicht mehr erlauben können.

Finanzsituation • Zuweisung des Landes 1992 2,3 Millionen DM • Zuweisung des Landes 2001 0,5 Millionen DM • geplante Zuweisung 2002 0,25 Millionen DM • ab 2003 Einstellung der Zuweisung • Anteil der Wirtschaft erhöhte sich seit 1992 von 43,4 % auf 65 % im Jahr 2000

Bedeutung des Gütezeichens • Erstes regionales Qualitäts- und Herkunftszeichen in Deutschland • Steht seit 35 Jahren für neutral kontrollierte Qualität bis hin zu Qualitätssicherungssystemen • Hohe Bekanntheit durch kontinuierliche Werbemaßnahmen und Gemeinschaftsmarketing • Instrument der Wirtschaftsförderung für 80 Unternehmen mit rund 12.000 Arbeitsplätzen und über 1.000 Produkten • Orientierungshilfe für die Verbraucherschaft durch hohe Akzeptanz im Sinne des Verbraucherschutzes • Entscheidungshilfe für den Lebensmittelhandel • Image- und Sympathieträger für das ganz Land Aufgabenbereiche des Gütezeichens • Organisation und Koordination der Produkt- und Prozesskontrollen • Beratung bei der Einführung und Weiterentwicklung von Qualitätsmanagementsystemen • Werbemaßnahmen und Verkaufsförderungsaktionen • Gemeinschaftsbeteiligungen auf Fachmessen und Präsentationen • Öffentlichkeitsarbeit und PR-Maßnahmen • Markenprogramme für die Landwirtschaft in Verbindung mit dem Handel • EG-Kontrollstelle für ökologische Produkte


Perspektiven für das Gütezeichen • Hohe Akzeptanz zur Wiederherstellung des positiven Images des Landes nutzen • Weiterentwicklung der Qualitätssicherungssysteme im Sinne einer besseren Transparenz der Produktionsabläufe • Nutzung des Zeichens zur Vertrauensbildung beim Verbraucher im Sinne des Verbraucherschutzes • Europa der Regionen eröffnet Chancen für regionales Agrarmarketing

Ich beantrage deshalb für die CDU-Landtagsfraktion, dass der Agrarausschuss sich erneut mit dem Gütezeichen beschäftigt und appelliere an alle Mitglieder dieses Hauses, in dieser besonderen Situation der Ernährungswirtschaft ihren Standpunkt noch einmal zu überdenken.

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