Zum ersten Mal war der Landtag Teil der Museumsnacht in Kiel – und hat sich gleich bei der Premiere als Besuchermagnet entpuppt. Schon bevor sich die Türen um 19 Uhr öffneten, bildete sich vor dem Eingangsportal eine Menschentraube. Am Ende haben die Pförtner 1723 Menschen gezählt, die zum abendlichen Rundgang ins Landeshaus gekommen sind.
Schauspieler Andreas Schauder nahm Interessierte einmal in der Stunde mit auf eine Tour durch Erdgeschoss und erste Etage mit Stopps in bekannten und weniger bekannten Ecken des Gebäudes. Auf seinem Rundgang, der unter dem Motto „Wahres, Gelogenes und Erstaunliches“ stand, gab er unterhaltsame Geschichten und Anekdoten aus den vergangenen Jahrzehnten schleswig-holsteinischer Landespolitik zum Besten – Einblicke in das Dienstzimmer des Landtagspräsidenten inklusive. Bei stündlich angebotenen Vorträgen mit Bilderpräsentation zur Landesgeschichte und der Geschichte des Hauses nahmen bis zu 80 Menschen auf den Stühlen der Abgeordneten im Plenarsaal Platz oder kamen in den Glaskubus, um selbst am Rednerpult zu stehen und ein Selfie zu machen. Auch die bunten Kabinen des Paternosters in der Eingangshalle waren ein beliebtes Fotomotiv.
Streifzug durch die Kunstsammlung
Ein weiteres Highlight: „Kunst und Kurioses“, eine extra für die Museumsnacht zusammengestellte Ausstellung mit verschiedenen Objekten aus der Kunstsammlung des Landtages. Zu sehen gab es neben Gemälden und Skulpturen auch ungewöhnliche Gegenstände, die Staatsgäste als Gastgeschenke mitgebracht haben. Darunter etwa ein aus Perlmutt gefertigtes Abbild des Abendmahls oder ein Segelschiff aus Fischknochen. Bei Führungen gab es fachkundige Erläuterungen dazu.
„Überrascht und begeistert“, seien sie gewesen, berichten zwei Frauen aus Kiel, die zum ersten Mal ins Landeshaus gekommen sind. „Ganz große Klasse“, so das Fazit einer anderen Besucherin. Viele waren zum ersten Mal im Parlamentsgebäude – und wollen wiederkommen. Die nächste Gelegenheit gibt es am Montag, 30. September. Um 18 Uhr lädt der Landtag wieder zum Offenen Besucherabend. Die Führung, die jeder kostenlos und ohne Voranmeldung besuchen kann, dauert etwa eine Stunde.