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Der Landtag ist sich im Grundsatz einig: Spitzensportler im Land müssen mehr gefördert werden. Der Vorstoß der SPD nach einem Konzept für mehr vom Land geförderte Ausbildungsplätze für Spitzensportler stößt allerdings bei CDU, Grünen, FDP und AfD auf Skepsis. Sportminister Hans-Joachim Grote (CDU) erklärte, die Nachfrage der Sportler nach so einem Angebot sei bisher „äußerst gering“.
Die Athleten sollen zunächst Berufseinstieg und ausgiebiges Training optimal verbinden können und nach ihrer Sportkarriere in der Landesverwaltung durchstarten. Davon würde das Land „langfristig profitieren“, sagte die Sozialdemokratin Kathrin Wagner-Bockey. Bisher gebe es eine Sportförderung im Land, „die keiner kennt und die keinen praktischen Nutzen hat“. Nötig seien nun eine „konzeptionelle Weiterentwicklung und passgenauere Ausbildungsangebote“. Minister Grote erklärte dagegen, Spitzensportler aus Schleswig-Holstein, vor allem Segler, Ruderer und Beachvolleyballer, entschieden sich trotz „sehr guter Möglichkeiten für eine Ausbildung beim Land“ überwiegend für ein Studium.
Ein Knackpunkt in der Debatte waren die von der SPD geforderten fünf vom Land geförderten Ausbildungsplätze für junge Leistungssportler. Das sei „unflexibel“ und „eher eine Verschlechterung“ für den Sport, sagte Barbara Ostmeier (CDU). Zudem sei Spitzensportförderung Bundes- und nicht Ländersache. Ähnlich äußerte sich auch Rasmus Andresen (Grüne). Er nannte den Vorstoß „ein zu starres Instrument“.
Jörg Hansen (FDP) wunderte sich, warum die SPD auf der einen Seite grundsätzlich weniger Stellen in der Verwaltung fordere, auf der anderen Seite aber fünf neue Stellen für die Sportförderung wolle. Das passe nicht zusammen. Claus Schaffer (AfD) erklärte, die SPD wolle „bevormundend eingreifen“. Stattdessen sollten bestehende Maßnahmen verbessert werden.
Der Vorstoß klinge „realistisch und ausbaufähig“, erklärte hingegen Lars Harms (SSW) und unterstützte das von der SPD geforderte Sportförderungskonzept. Dabei sollten aber „nicht nur olympische Sportarten“ mit berücksichtigt werden. Angaben der Landesregierung zufolge treiben in Schleswig-Holstein rund 850.000 Menschen in rund 2.600 Vereinen Sport. Nach Artikel 13 der Landesverfassung ist die Förderung des Sports Aufgabe des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände.
Der Innen- und Rechtsausschuss und mitberatend der Wirtschaftsausschuss werden sich mit dem Thema weiter beschäftigen.
Die SPD macht sich für den Spitzensport stark. Die Fraktion regt fünf vom Land geförderte Ausbildungsplätze für junge Leistungssportler an. Die Athleten sollen so zunächst Berufseinstieg und ausgiebiges Training optimal verbinden und später nach der Sportlaufbahn Karriere in der Landesverwaltung machen können. Vor diesem Hintergrund wird die Landesregierung dazu aufgerufen, ein entsprechendes Konzept „zur dualen beruflichen Förderung von paralympischen und olympischen Spitzensportler*innen im Landesdienst zu schaffen“.
In dem Konzept sollen auch mögliche Anreize für Arbeitgeber aus der Privatwirtschaft behandelt werden. Als fachkundige Partner soll sich die Landesregierung den Landessportverband, den Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein und die Hochschulen ins Boot holen. In der Begründung ihres Antrag für die berufliche Förderung junger Athleten schreibt die SPD: „Die grundlegenden Eigenschaften von Leistungssportler*innen wie Disziplin, Verlässlichkeit, Teamgeist und Respekt stellen ideale Grundvoraussetzungen für ein Berufsleben dar“. Davon würde das Land „langfristig profitieren“.
Angaben der Landesregierung zufolge treiben in Schleswig-Holstein rund 850.000 Menschen in rund 2.600 Vereinen Sport. Nach Artikel 13 der Landesverfassung ist die Förderung des Sports Aufgabe des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände. So gehöre neben der Förderung des Breitensports „beispielsweise die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für die Leistungssportler dazu, insbesondere in den Schwerpunktsportarten Segeln, Rudern und Beachvolleyball“.
(25. März 2019)
Vorherige Debatte zum Thema:
Oktober 2017 (Sportentwicklungsplan)