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26.04.18
17:31 Uhr
FDP

Oliver Kumbartzky zu TOP 20 "Düngeverordnung nachbessern"

Presseinformation
Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt MdL Vogt, Vorsitzender Anita Klahn MdL Klahn, Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky MdL Kumbartzky, Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 128/2018 Kiel, Donnerstag, 26. April 2018
Landwirtschaft/Düngeverordnung



www.fdp-fraktion-sh.de Oliver Kumbartzky zu TOP 20 „Düngeverordnung nachbessern“ In seiner Rede zu TOP 20 (Grundwasser schützen: Düngeverordnung nach- bessern und effizient umsetzen!) erklärt der Parlamentarische Geschäftsfüh- rer und landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Oliver Kumbartzky: Kumbartzky :
„Manch einer erinnert sich vielleicht noch dunkel an den Chemieunterricht in der Schulzeit und das berühmte Haber-Bosch-Verfahren. Wir haben die- sem Verfahren viel zu verdanken. Seit der Erfindung des synthetischen Düngers konnte die Landwirtschaft enorm an Produktivität zulegen. Auf we- niger Fläche kann durch die Zugabe von Nährstoffen mehr wachsen. Es ist undenkbar, die heutige Weltbevölkerung ohne den Einsatz von Düngemitteln zu ernähren.
Allerdings müssen wir auch feststellen, dass ein unsachgemäßer Düngeeinsatz – besonders durch Wirtschaftsdünger aus der Tierhaltung – ein Problem darstellt. Wenn zu viele Nährstoffe nicht von den Pflanzen auf- genommen werden können, sondern in die Gewässer ausgewaschen wer- den, ist das schlecht für die Gewässer und gut für niemanden. Wir müssen das Ökosystem der Gewässer bewahren und Eutrophierungen verhindern. Wir wollen weiterhin Fische in unseren Gewässern sehen und nicht bloß Al- gen. Deswegen muss der Düngemitteleinsatz reguliert und reduziert wer- den. Wir sollten den Düngemitteleinsatz allerdings nicht verunmöglichen. Es wäre ein großer Verlust, wenn wir wertvollen Wirtschaftsdünger, der in den Mastbetrieben entsteht, wie toxischen Abfall behandeln müssten.
Die Düngeverordnung versucht einen Kompromiss zwischen der Notwen- digkeit zu düngen und dem Schutz der Gewässer. Wir als Freie Demokraten waren immer skeptisch, ob das anvisierte Ziel mit der vorliegenden Verord- nung tatsächlich erreicht wird. Wir als Freie Demokraten haben uns immer für ein praktikables und bewegliches Düngerecht eingesetzt. Das Ziel muss Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de sein, die Verwendung von Wirtschaftsdünger in den Regionen zu begünsti- gen, die bisher auf Mineraldünger angewiesen waren. Wenn es möglich würde, den unter hohem Energieaufwand erzeugten synthetischen Mineral- dünger durch den organischen Wirtschaftsdünger aus den Mastviehbetrie- ben zu ersetzen, hätten wir ein Szenario, in dem alle gewinnen. Damit das möglich wird, müssen aber manche bürokratischen Hürden fallen. Aber das ist nur eine Kritik aus einem ganzen Katalog, den wir an der im Bund be- schlossenen Düngeverordnung haben.
Es wird sich zeigen, ob die Düngeverordnung und alle von ihr abgeleiteten und begleitenden Verordnungen tatsächlich den selbstgesteckten Zielen ge- recht werden. Aber dafür muss man die neuen Vorschriften auch für eine Weile gelten und in Ruhe lassen. Wir als Freie Demokraten sahen zwar vie- les skeptisch, aber wir sind auch dafür abzuwarten, wie die neuen Vorschrif- ten – beispielsweise zur neuen Stoffstrombilanzierung – in den einzelnen Betrieben umgesetzt werden können. Wir sind nicht dafür, in diesem Au- genblick nachzusteuern und neue Steuerimpulse zu setzen. Das verunsi- chert nur alle Beteiligten. Wir werden sehen, was wir ändern müssen. Aber um das zu sehen, was wir ändern müssen, muss etwas Zeit ins Land gehen. Erfahrungen müssen gesammelt werden. Dann ist eine Evaluierung auch sinnvoll. Wir sollten, anders als von der SPD-Fraktion beantragt, den land- wirtschaftlichen Betrieben Zeit lassen, um sich in die neuen Vorschriften einzuarbeiten.
Im Übrigen wird auf Landesebene schon vieles gemacht. Die SPD-Fraktion braucht sich nicht einbilden, dass sie uns da treiben könnte. Die Jamaika- Koalition hat vereinbart, dass die Einhaltung der düngerechtlichen Vorschrif- ten wirksam kontrolliert werden soll. Dazu soll der Vollzugsbereich personell gestärkt und effizient gestaltet werden, um die neuen Anforderungen, die sich aus der Novelle des Düngerechts ergeben, angemessen zu erfüllen. Es sollen zudem entsprechende Schulungen und Fortbildungsprogramme an- geboten werden.
Natürlich sind wir für den Schutz der Gewässer. Natürlich werden wir sehen, welchen Verbesserungsbedarf es an der Düngeverordnung geben wird. Aber noch können wir nicht sagen, was im Einzelnen geändert werden muss. Deswegen stimmen wir für eine Überweisung des Antrags in den Aus- schuss.“



Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de