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18.06.15
17:20 Uhr
FDP

Christopher Vogt zu TOP 23 (Unternehmensgründungen erleichtern): Wir brauchen zum Erhalt unseres Wohlstandes deutlich bessere Rahmenbedingungen für Gründungswillige

Presseinformation
Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Wolfgang Kubicki MdL Kubicki, Vorsitzender Christopher Vogt MdL Vogt, Stellvertretender Vorsitzender Dr. Heiner Garg MdL Garg, Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 239/2015 Kiel, Donnerstag, 18. Juni 2015
Wirtschaft/ Unternehmensgründungen



Christopher Vogt: Wir brauchen zum Erhalt unseres



www.fdp-fraktion-sh.de Wohlstandes deutlich bessere Rahmenbedingungen für Gründungswillige In seiner Rede zu TOP 23 (Unternehmensgründungen erleichtern) erklärt der Stellvertretende Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecher der FDP- Landtagsfraktion, Christopher Vogt: Vogt:
„Ein Unternehmen zu gründen und damit beruflich auf eigenen Beinen zu stehen, bringt jedem, der diesen Schritt wagt, eine gewisse Unabhängigkeit, aber – neben sehr viel Arbeit – auch ein gewisses Risiko. Ein solcher Schritt erfordert also sehr viel Mut. Es besteht immer die Möglichkeit, mit dem Schritt in die Selbständigkeit keinen dauerhaften Erfolg zu haben. Die Män- ner und Frauen, die sich für ein eigenes Unternehmen entscheiden und sich dafür vielleicht sogar aus einer sicheren Festanstellung herauswagen, leis- ten für unsere Gesellschaft, für unseren Wohlstand einen gewaltigen und nicht zu ersetzenden Beitrag. Ihre Unternehmen wachsen, schaffen Arbeits- plätze und zahlen Steuern.
Wenn man sich die Zahlen der Unternehmensgründungen anschaut, stellt man fest, dass es da noch sehr viel Luft nach oben gibt. Viele junge – und auch nicht mehr ganz so junge – Menschen scheuen bisher trotz vielleicht vorhandenem Interesse und guter Geschäftsideen diesen risikoreichen Schritt. Die junge Generation ist im Durchschnitt die wohl am besten aus- gebildete und mehrheitlich in großem Wohlstand aufgewachsen. Viele sind jedoch verunsichert und drängen eher in den Staatsdienst (oder sitzen in Parlamenten) anstatt über eine berufliche Selbständigkeit nachzudenken.
Wir brauchen zum Erhalt unseres Wohlstandes aus unserer Sicht einerseits deutlich bessere Rahmenbedingungen für Gründungswillige, um ein besse- res Gründungsklima in unserem Land zu schaffen, andererseits brauchen wir dafür aber auch ein Stück weit einen Kulturwandel: Scheitern sollte aus meiner Sicht in einer Sozialen Marktwirtschaft kein Makel sein. Scheitern bedeutet doch nicht, ein Leben lang versagt zu haben. Scheitern bedeutet, Dr. Klaus Weber, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de überhaupt erst einmal den Mut gehabt zu haben, etwas zu wagen. Viele Gründer bedeutender Unternehmen sind zuvor – teilweise sogar mehrfach – mit ihren Geschäftsideen gescheitert und haben danach einen neuen Anlauf gestartet.
Meine Fraktion und ich wollen mit dem vorliegenden Antrag die Vorausset- zungen für Gründungen spürbar verbessern. Uns geht es dabei nicht allein um innovative Start-Ups und den sog. ‚neuen Mittelstand‘, sondern z.B. auch darum, Betriebsübernahmen im Handwerk zu fördern. Unser Antrag umfasst insgesamt acht Punkte, die auf unterschiedlichste Weise Unter- nehmensgründungen unterstützen würden:
Dies soll bereits in der Schule beginnen. So sollen die Themen Selbständig- keit und Unternehmertum zukünftig in den Lehrplänen der Fächer mit Wirt- schaftsbezug ab Sekundarstufe I verstärkt und die Fortbildungsmöglichkei- ten für Lehrkräfte in diesem Bereich verbessert werden. Dort wird schließ- lich der Grundstein für die berufliche Orientierung gelegt. Wir wollen die Selbständigkeit als Option für die eigene berufliche Laufbahn überhaupt erst einmal in die Köpfe der jungen Menschen bringen. Sinnvoll sind da z.B. Pro- jekte, wo Unternehmer sich mit den Schülern darüber austauschen, was es heißt, ein eigenes Unternehmen aufzubauen und zu führen, Menschen zu beschäftigen usw.
Daran schließt sich unser Vorschlag an, die Rahmenbedingungen für wis- sens- und technologiebasierte Ausgründungen aus unseren Hochschulen zu verbessern. Ich weiß, dass es bereits große Bemühungen an unseren Hoch- schulen gibt, aber ein Mehr an Unterstützung und Interesse an dieser Stelle würde den Hochschulen gewiss helfen. Aber auch andere Bereiche, insbe- sondere die steuer- und finanzpolitischen Regelungen für Gründerinnen und Gründer, sind verbesserungsbedürftig. So sind eine Verkürzung der Aufbe- wahrungspflichten und die Abschaffung der monatlichen Umsatzsteuervor- anmeldungspflicht für Existenzgründer machbare Beispiele für erhebliche Erleichterungen für Gründerinnen und Gründer.
Es sind aber auch die Finanzierungsbedingungen, die wir für dringend ver- besserungswürdig erachten. Aktuellen Umfragen unter Experten ist zu ent- nehmen, dass diese die Verfügbarkeit von Eigenkapital in Deutschland ledig- lich als durchschnittlich beurteilen. Gerade technologieintensive Gründun- gen, die einen größeren Kapitalbedarf haben, sind neben Krediten von Ban- ken auf Wagniskapitalgeber angewiesen, da es ihnen natürlich an Sicherhei- ten fehlt. Die befragten Experten attestieren Deutschland bei letztgenannter Finanzierungsform, insbesondere bei der Bereitstellung von Venture Capital durch Business Angels sowie beim Zugang zu Börsenkapital erhebliche Schwächen. Deshalb wollen wir ein sinnvolles Venture-Capital-Gesetz anre- gen, wie es auch von der Allianz für Venture Capital aus 16 deutschen Ver- bänden gefordert wird. Ich freue mich sehr, dass nach zwei Jahren im Amt nun auch der Bundeswirtschaftsminister das Thema Existenzgründungen und deren Finanzierung für sich entdeckt und Initiativen seines Amtsvor- gängers aufgegriffen hat.
Ich möchte dafür werben, dass wir es im Hohen Hause bei diesem wichtigen Thema nicht bei Sonntagsreden belassen, sondern uns aktiv für Unterneh- mensgründungen einsetzen. Ich habe auch den Änderungsantrag der CDU- Dr. Klaus Weber, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de Fraktion zur Kenntnis genommen. Ich kann zwar nicht so richtig erkennen, was daran nun besser sein soll, aber ich denke, es würde Sinn machen, die vorliegenden Anträge im Wirtschaftsausschuss weiter zu beraten und im Rahmen einer Anhörung weitere Ideen zu entwickeln und das Thema voran- zutreiben.“



Dr. Klaus Weber, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de