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18.03.15
13:20 Uhr
CDU

Hartmut Hamerich zu TOP 24: Schleswig-Holstein ist das ganze Jahr ein attraktiver Urlaubsort

Tourismuspolitik
Nr. 122/15 vom 18. März 2015
Hartmut Hamerich zu TOP 24: Schleswig-Holstein ist das ganze Jahr ein attraktiver Urlaubsort
Es gilt das gesprochene Wort Sperrfrist Redebeginn
Der Tourismus in Schleswig-Holstein boomt. Die Zahlen sprechen für sich, auch wenn das vergangene Jahr sicher allein vom Wetter her eine große Ausnahme bildete. Mehr als 6,7 Millionen Gäste und 26,3 Millionen Übernachtungen wurden in den gewerblichen Beherbergungsbetrieben gezählt.
Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Gästeankünfte um 430.000 und die gebuchten Übernachtungen sogar um 1,5 Millionen gesteigert werden. Das besonders erfreuliche ist, dass der Ganzjahrestourismus an Bedeutung stärker zunimmt. Tourismus in Schleswig-Holstein endet nicht mit dem Sommer, sondern Schleswig-Holstein ist das ganze Jahr attraktiv.
Dass der schleswig-holsteinische Tourismus diesen Weg gehen konnte, dafür liegen die Gründe schon einige Jahre zurück. Schleswig-Holstein hatte 2006 einen Wertschöpfungsverlust von 500 Millionen Euro pro Jahr durch den Rückgang bei den Übernachtungen um zehn Prozent in den Jahren 1996 bis 2005. Die seinerzeit von Roland Berger definierten Ziele mit eindeutigen Schwerpunkten und klarer Zielgruppenansprache der drei wirtschaftlich attraktivsten Zielgruppen war damals genau richtig. Und das über
Pressesprecher Dirk Hundertmark Landeshaus, 24105 Kiel Telefon: 0431 988-1440 Telefax: 0431-988-1443 E-Mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de


Seite 1/3 Wahlperioden hinweg. Damals wurde von der großen Koalition die Förderpolitik statt mit der Gießkanne gezielt auf diejenigen Gruppen konzentriert, die damals zwei Drittel des Marktvolumens von Privatreisenden in Schleswig-Holstein ausgemacht haben. Das ist jetzt zehn Jahre her. Zehn Jahre sind nötig gewesen,bis der schleswig-holsteinische Tourismus die Früchte seiner Arbeit ernten kann.
Das heißt aber auch: Zehn Jahre hat es bis heute gedauert, bis die Fehler von vor 20 Jahren bereinigt werden konnten. Tourismuspolitik läuft in langen Zyklen, Imageaufbau und Imagewandel brauchen im Tourismus ihre Zeit. Deshalb kommt der neuen Tourismusstrategie 2025 und den sich daraus ergebenden Förderschwerpunkten in Schleswig-Holstein eine entscheidende Rolle zu.
Herr Meyer, die EU-Strukturfonds sind von Ihnen strategisch neu ausgerichtet worden für die Periode 2014–2020: Nachhaltigkeit, Innovation und die Wettbewerbsfähigkeit der KMU sollen es sein. Dazu gehört ebenso eine bestmögliche Aus- und Weiterbildung für die Mitarbeiter in Hotellerie und Gastronomie, um einen hohen Servicestandard gewährleisten zu können und innovative Tourismusideen zu befördern.
Die Regionalförderung in der Hotellerie und Gastronomie muss weiter gestärkt werden. Hier können mit Förderanreizen Investitionen der Privatwirtschaft angestoßen werden. Aber jede noch so gute Idee steht und fällt mit deren Umsetzung: Es wird sich noch zeigen müssen, ob Sie beim Hafen Friedrichskoog Recht behalten werden, Friedrichskoog ohne Hafen zum touristischen Magneten machen zu können.
Genauso das Thema Tourismusabgabe: Diese langwierigen Diskussionen der Touristiker und Unternehmen vor Ort zum Beispiel in Lübeck, in Flensburg und anderswo sind auf Dauer nicht gut. Und ich befürchte, dass diese nach der Einführung 2016 in diesen Kommunen nicht von heute auf morgen enden werden. Da haben Sie den Kommunen mit der Abgrenzungsfrage ein schönes Ei ins Nest gelegt.
Und ob die Tourismusabgabe ein Erfolgsmodell ist, das sollte, Herr Meyer, in Schleswig-Holstein nicht durch diejenigen beurteilt werden, die davon zuvorderst profitieren, also den Kommunen, sondern von den betroffenen Unternehmern, die in den nächsten zwei Jahren Investitionssicherheit brauchen, sie aber nicht bekommen, weil sie nicht wissen, ob der eigene Betrieb nun schon Tourismusprofiteur ist oder nicht.
Die Tourismusentwicklung der nächsten Jahre hängt entscheidend von den Regularien ab, von den Richtlinien, ob und in welcher Höhe Tourismusprojekte

Seite 2/3 förderfähig sind. Es ist gut, dass Schleswig-Holstein beim Operationellen Programm schnell war, aber das bringt alles nichts, wenn die Regeln und die Kontrollmechanismen zu lange auf sich warten lassen.
In diesem Sinne freue ich mich auf weitere Beratungen im Wirtschaftsausschuss.



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