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23.01.14
16:01 Uhr
CDU

Katja Rathje-Hoffmann zu TOP 27: SPD, Grüne und SSW schaffen ein Erfolgsmodell ab

Sozialpolitik
Nr. 38/14 vom 23. Januar 2014
Katja Rathje-Hoffmann zu TOP 27: SPD, Grüne und SSW schaffen ein Erfolgsmodell ab
Seit 2005 gibt es das Projekt „Teilzeitausbildung“ in Schleswig-Holstein. Damit waren wir eines der ersten Bundesländer, die diese Art der Ausbildung ins Leben gerufen und gefördert haben. Im Jahr 2006 wurde es in das Zukunftsprogramm Arbeit übernommen und flächendeckend landesweit angeboten.
Die bisherige Arbeit zeigt, dass es durch die Einführung des Projektes „Teilzeitausbildung“ zu einer klassischen WIN/WIN – Situation gekommen ist.
Junge Eltern, und bisher waren es immer allein erziehende Frauen, erhalten die große Chance auf eine qualifizierte Berufsausbildung und damit die Chance auf Erfolg auf dem Arbeitsmarkt als Fachkraft.
Im Gegenzug haben Unternehmen die Möglichkeit auf eine motivierte und sozial kompetente junge Frau, die erfolgreich eine Berufsausbildung absolviert hat und somit den großen und benötigten Fachkräftebedarf decken kann.
Und das alles zumeist im normalen Ausbildungszeitraum von drei Jahren.
Das Projekt ist so gut, dass die Landesregierung in ihrer Antwort auf meine Kleine Anfrage (Drs. 18/209) im September 2012 schrieb:“ Nach Auffassung
Pressesprecher Dirk Hundertmark, Mareike Watolla Landeshaus, 24105 Kiel Telefon: 0431 988-1440 Telefax: 0431-988-1443 E-Mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de


Seite 1/3 der Landesregierung kann die Teilzeitausbildung künftig noch größere Bedeutung gewinnen, weil die Pflege der älteren Generation junge Menschen immer umfassender beanspruchen dürfte“. Das war 2012!
Dieses Erfolgsmodell der IHK Lübeck, Kiel und Flensburg und der Handwerkskammern Flensburg und Lübeck überzeugt durch seine Erfolge, die sich anhand von Zahlen ganz einfach verdeutlichen lassen:
Seit 2005 wurden ca. 800 junge Mütter erfolgreich in Teilzeit ausgebildet. 2012 absolvierten die Mitarbeiter des Projektes über 800 Betriebskontakte und akquirierten damit 267 Ausbildungsstellen und vermittelten 117 Bewerberinnen in die Teilzeit-Ausbildung.
Ein weiterer Beweis für den besonderen Erfolg des Projektes zeigt sich darin, dass in Schleswig-Holstein der Anteil der Ausbildungsplätze in Teilzeit bei 1 Prozent liegt – weit über dem Bundesdurchschnitt mit lediglich 0,2 Prozent.
Die Fachleute von den IHK’s und Handwerkskammern kennen sich aus und sind erwiesenermaßen erfolgreich und erfahren und genießen bundesweit hohe Anerkennung.
Sollte dieses erfolgreiche Projekt nicht in dieser Form fortgesetzt werden, ist zu befürchten, dass die Erfolgsstruktur zerbricht und die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse in Teilzeit auf Bundesniveau sinken wird.
Diese Entwicklung können und dürfen wir nicht zulassen!
Unser Ziel muss bleiben, möglichst viele Schulabgängerinnen in eine qualifizierte Berufsausbildung zu bringen. So schaffen wir die elementarste Voraussetzung für die jungen Mütter zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie – die wir ja alle wollen.
Gerade diese jungen Mütter brauchen diese Unterstützung durch das Projekt „Teilzeitausbildung“ zur langfristigen Sicherung ihres Lebensunterhaltes und finanzieller Unabhängigkeit ihrer kleinen Familien.
Gerade hier sind die Vernetzung und Erfahrung der geschulten Mitarbeiterinnen der Kammern für eine erfolgreiche Berufsausbildung unerlässlich.
Doch damit ist nun Schluss!
Die Förderung durch das Land Schleswig-Holstein wurde überraschend eingestellt. Die Kosten von rund 270.000 Euro im Jahr wurden nicht mehr

Seite 2/3 übernommen. 80 Prozent davon waren ESF Mittel und 20 Prozent, rund 55.000,- Euro, kamen vom Land. Die IHK und die Handwerkskammern waren schockiert, wie viele andere auch. Die IHK signalisierte dem Land gegenüber deutlich, dass sie bereit wäre, den Eigenanteil deutlich zu erhöhen, bis hin zur Höhe des Landesanteils.
Doch unverständlicherweise fand dieses Angebot kein Interesse im Wirtschaftsministerium.
Wir fordern die Landesregierung daher auf, das Projekt unverzüglich fortzusetzen und für eine langfristige und dauerhafte Finanzierung zu sorgen. Die Kosten sind eine hervorragende Investition in die Zukunft junger Frauen, gegen den von allen Seiten beklagten Fachkräftemangel jetzt und in der Zukunft und zudem eine gute Vorbeugung gegen Armut und Chancenlosigkeit.



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