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29.06.06
16:54 Uhr
CDU

Heike Franzen zu TOP 24: Das paralympische Tourismus-, Sport- und Freizeitzentrum bietet eine einmalige Chance

Nr. 251/06 29. Juni 2006


IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
PRESSEMITTEILUNG Pressesprecher Dirk Hundertmark Landeshaus, 24105 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de
Es gilt das gesprochene Wort Sozialpolitik Heike Franzen zu TOP 24: Das paralympische Tourismus-, Sport- und Freizeitzentrum bietet eine einmalige Chance
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben und gegebenen Falls auch noch etwas lernen. So hat der Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion unseren schö- nen Kreis Schleswig-Flensburg bereist und konnte lernen, welche vielfältigen Aktivi- täten man dort an einem einzigen Tag kennen lernen kann und plötzlich interessiert sich die FDP für die Belange im Kreis. So wird dort seit geraumer Zeit an dem Projekt eines barrierefreien paralympischen Tourismus-, Sport- und Freizeitzentrums gear- beitet, was die FDP nun unterstützen will.
Ich begleite die Entwicklung dieses Projektes in Kappeln jetzt seid gut einem Jahr und kann ihnen sagen, dass der Minister Austermann, der Ministerpräsident und in der letzten Woche der Chef der Staatskanzlei schon vor Herrn Kubicki in Kappeln waren und ihre Unterstützung zugesagt und umgesetzt haben. Nun hat auch Herr Kubicki den Weg nach Kappeln gefunden. Ich kann nur sagen, herzlich willkommen im Club.
Der Antrag der FDP-Fraktion, hat sich schon längst überholt. Und ich bin der Landes- regierung außerordentlich dankbar, dass sie die von der Auflösung von Bundes- wehrstandorten außerordentlich stark betroffene Region Kappeln nach Kräften unter- stützt.
2003 waren 6.6 Mio. Menschen in Deutschland von einer Behinderung betroffen, dass entspricht rund 8% der Gesamtbevölkerung. Aus Studien wissen wir aber, dass 30 -35 % der Bevölkerung von einer Mobilitäts- bzw. Aktivitätsbeschränkung betrof- fen sind. Die sportlichen und touristischen Angebote für diese Menschen sind sehr begrenzt und eine Kombination aus beiden Bereichen gibt es schon gar nicht.
Bei der Organisation von Sportwettkämpfen für Athleten mit Behinderungen ist die barrierefreie Unterbringung der Sportler die größte Herausforderung. Oftmals sind kilometerweite Anfahrten zu den Wettkampfstätten nötig, weil sich in der unmittelba- ren Nähe nicht genügend barrierefreie Unterkünfte befinden. Die Anlage in Kappeln wäre einmalig in Europa und würde beste Rahmenbedingungen für nationale und internationale Wettkämpfe des Behindertenbreiten- und spitzensports in fast allen Sportarten bieten. Schleswig-Holstein hat mit dem barrierfreien paralympischen Tou- rismus-, Sport- und Freizeitzentrum eine einmalige Chance, sich im Sport über die Landesgrenzen hinaus einen guten Namen zu machen.
Die Sportstätten werden internationalen paralympischen Ansprüchen genügen und das IPC hat bereits bekundet, dass es an einer zukünftigen Zusammenarbeit interes- siert ist und an die Gründung einer paralympischen Akademie in Kappeln denkt. Ich bin im Übrigen davon überzeugt, dass diese Anlage darüber hinaus für alle Sportler attraktiv sein wird.
Daneben bietet die Anlage ein breites Spektrum an barrierefreier touristischer Infra- struktur. Umfragen haben ergeben, dass ca. 40 % der Menschen mit einer Behinde- rung keinen Urlaub machen, weil es für sie keine passenden Angebote gibt. Davon haben 48 % angegeben öfter verreisen zu wollen, wenn das barrierefreie Angebot größer wäre.
Das ist ein Kundenpotenzial, das für unseren touristischen Markt noch nicht er- schlossen ist und dass wir auch aus wirtschaftlichen Aspekten nach Schleswig- Holstein und nach Kappeln locken sollten.
Im Übrigen bin ich der Auffassung, dass, wenn schon Investoren mit rund 25 Mio. € privatem Kapital vor unserer Tür stehen, sollten wir sie herein bitten und sie fragen, was wir für sie tun können und zwar als Dienstleister. In diesem Sinne müssen jetzt folgende Ziel führenden Maßnahmen umgesetzt wer- den: - Prüfung von Hilfen zur Umsetzung des ÖPP Projektes in Zusammenarbeit mit der Investitionsbank - Feststellung der Voraussetzungen für die Förderung des Projektes als öffentli- che Infrastruktur - Feststellung der Voraussetzungen für die Förderung der geplanten Sport- und Entertainmentanlagen als touristische Infrastruktur - Feststellung der Voraussetzungen für die Förderung des Projektes als einzel- betriebliche Investition und - Die Feststellung der Voraussetzungen für die Gewährung eines Darlehens aus dem KIF für die Errichtung der Sportstätten.
Selbstverständlich ist, dass der Investor bei der Umsetzung der Auflagen zu unter- stützen ist.
Die CDU-Fraktion hätte diesen Handlungsleitfaden gerne in einem Änderungsantrag als Auftrag an die Landesregierung gegeben, um das Verfahren zu unterstützen und zu befördern. Die SPD-Fraktion konnte sich unverständlicherweise zu einer solchen konkreten Unterstützung für dieses einmalige Projekt nicht durchringen. Ich gehe dennoch davon aus, dass die Landesregierung das so umsetzen wird und deshalb stimmen wir selbstverständlich dem Antrag der FDP-Fraktion zu.