Nr. 172/06 04. Mai 2006


IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
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Es gilt das gesprochene Wort Bildungspolitik Niclas Herbst zu TOP 20: Ein Schelm, der an den „Einheitslehrer“ denkt
Auf geht’s in die nächste Runde!!! Nachdem ein „Austausch der Standpunkte“ über die Grundsätze der Neuordnung der Lehrerbildung im September hier im Plenum stattgefunden hat, nach einer sich an- schließenden öffentlichen Diskussion im Bildungsausschuss mit begleitenden schrift- lichen Stellungnahmen, ist es mir eine große Freude, über den gleichen Antrag zur Strukturierung eines BA/MA-Studienganges auf Wunsch der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erneut zu reden. Hier wird nach dem Motto verfahren “Lass´ uns ´mal drüber reden“. Hier wird die Ple- nartagung sinnvoll mit Arbeit gefüllt! Vom Verfahren sind wir eigentlich schon eine ganzen Schritt weiter als es der Antrag der Grünen hergibt. Grundsätzliche Überlegungen sind bereits in konkrete Modelle eingeflossen. Das Wissenschaftsministerium wird dem Bildungsausschuss eine Synopse über mögliche Konstruktionen des BA/MA- Studienganges vorlegen, die zurzeit auf Kul- tusministerebene diskutiert werden. Diese gilt es dann eingehend zu beraten und – abzustimmen - vor allem mit unseren norddeutschen Nachbarländern. Lassen Sie mich, damit auch der letzte der noch Anwesenden es nachvollziehen kann, noch einmal zusammenfassen: - Alle Fraktionen haben sich (nicht erst in dieser Legislaturperiode) zum Bologna- Prozess bekannt! - Wir sind uns einig, dass der Praxisanteil der Lehrerausbildung insgesamt erhöht werden muss. - Wir wissen um das Problem der Integration der 2. Lehrerausbildungsphase in das Masterstudium. - Es ist auch deutlich geworden, dass es nicht praktikabel ist, alle Abschlüsse über den „Markt“ zu gestalten. - Uneinig - und dass wird sich (sicherlich) auch inhaltlich nicht ändern – sind wir uns über den von den Grünen geforderten „Stufenlehrer“. - ein Schelm, der an den „Einheitslehrer“ denkt! Der Koalitionsvertrag schreibt das gegliederte Schulwesen als das Schulsystem der 16. Legislaturperiode fest. Daran wird sich auch nach 2010 nichts ändern. Die CDU- Fraktion wird sich auch weiterhin dafür stark machen, dass schleswig-holsteinische Lehrkräfte nach den Anforderungen der jeweiligen Schulform ausgebildet werden. Der von den Grünen propagierte „Universallehrer“ soll künftig die „Knirpse“ der Grundschule bis hin zum Gymnasium unterrichten, der in die Oberstufe wechselt. Erklären Sie mir doch bitte einmal - werter Herr Hentschel - wie der Unterricht eines Neuntklässlers der Hauptschule mit einem Neuntklässler des Gymnasiums von dem von ihnen gewünschten „Einheitslehrer“ pädagogisch, aber vor allen Dingen fachlich, in der Praxis umgesetzt werden soll?! Das ist unseres Erachtens nur durchführbar, wenn - wie offenbar billigend von Ihnen in Kauf genommen - die Bildungsqualität für den Gymnasiasten darunter leidet.

So sieht also eine qualifizierte Schulbildung aus. Das machen wir nicht mit! Die CDU steht für: eine bessere Grundlagenbildung unserer Schülerinnen und Schü- ler, für ausbildungs- und studierfähige junge Menschen, die auch in die Lage versetzt werden ein Studium erfolgreich abzuschließen. Dafür ist es zu allererst notwendig, den Stellenwert der Bildung insgesamt in den Mit- telpunkt zu rücken und weiterhin gut qualifizierte Lehrkräfte auszubilden, die der Ga- rant für ein hohes Bildungsniveau sein müssen. Geben wir den angehenden Lehramtsstudenten mit einer gelungenen Reform der Lehrerbildung die Möglichkeit, dieses hochgesteckte Ziel umzusetzen.