Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
20.10.04
14:27 Uhr
CDU

Sylvia Eisenberg: Schul-TÜV – der rot-grüne Bildungsbürokratismus nimmt kein Ende

Nr. 499/04 20. Oktober 2004


IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
PRESSEMITTEILUNG PRESSESPRECHER Torsten Haase Landeshaus, 24105 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de

Bildungspolitik Sylvia Eisenberg: Schul-TÜV – der rot-grüne Bildungsbü- rokratismus nimmt kein Ende „Glaubt man der Landesregierung, so ist der von ihr entwickelte Schul-TÜV EVIT (E- valuation im Team) ein Erfolgsmodell, das möglichst von allen anderen Bundeslän- dern nachgeahmt werden sollte. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus“, erklärte die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Sylvia Eisenberg, heute in Kiel.
Von den bisher durch den Schul-TÜV geprüften Schulen würden sich bereits jetzt die ersten zu Wort melden und den Schul-TÜV stark kritisieren. Der hohe zeitliche, per- sonelle und sächliche Aufwand für die Durchführung des Schul-TÜV’s stehe in keiner Relation zu den Ergebnissen, so Sylvia Eisenberg. Die vorgelegten Studien des Ex- pertenteams seien größtenteils völlig unbrauchbar für die Prozesse der internen Wei- terentwicklung schulischer Arbeit, da sie über theoretische Ansätze nicht hinausgin- gen.
Allein für das EVIT-Team, bestehend aus einem Vertreter der Schulaufsicht, des IQSH und des Schulleiters müsse ein zeitlicher Gesamtumfang von 30 oder 40 Zeit- stunden pro Teammitglied angesetzt werden. In dieser Zeit stünden die Betroffenen nicht für ihre eigentlichen Aufgaben zur Verfügung. Während der Zeitaufwand für den Bericht und die Rückkopplung mit den Schulen und der Schulaufsicht sehr groß sei, bestünde der eigentlich wichtige Schulbesuch nur aus zwei Tagen. Diese zwei vorher bekannt gegebenen Tage glichen eher einem „Tag der offenen Tür“, als dass sie ei- nen objektiven Einblick in den Schulalltag der Schule gewährten. Viele Unterrichts- methoden, außerschulische Angebote und auch das Engagement der Eltern, Lehrer und Schüler könne, so Sylvia Eisenberg, gar nicht erst erkannt werden. Hinzu kämen die Kosten, die in den Haushaltsjahren 2004 und 2005 jeweils 54.000 Euro betrügen. „Ich glaube nicht, dass die Ergebnisse des Schul-TÜV’s dem finanziellen und zeitli- chen Aufwand Rechnung tragen“, betonte Sylvia Eisenberg. „Zumal die Mängelbesei- tigung in Heimarbeit durch die Schulen ohne professionelle Unterstützung erfolgen muss.“
Auch kritisierte die bildungspolitische Sprecherin der CDU das Losverfahren, nach- dem die Schulen für den Schul-TÜV ausgelost werden. Unbegreiflich sei, warum eine Schule, mit der Eltern, Lehrer und Schüler zufrieden seien und die bei Vergleichsar- beiten überdurchschnittlich gut abgeschnitten hätten, ebenfalls mit einem solchen Aufwand überprüft werden müssten. Das sei nicht notwendig und bewirke zudem vielmehr das Gegenteil, nämlich Frustration und Demotivation bei der Lehrerschaft, den Schüler und den Eltern. Denn trotz ihrer guten Ergebnisse müssten sie sich der Kritik des Expertenteams aussetzen.
Die CDU werde aus den genannten Gründen den viel zu bürokratischen Schul-TÜV wieder abschaffen und statt dessen die Leistungen der einzelnen Schulen und des gesamten schleswig-holsteinischen Schulsystems durch transparente Schulleis- tungsvergleiche feststellen und vergleichen. Grundlage hierfür seien verbindliche Bil- dungsstandards, die für jede Schulart und Klassenstufe festgelegt werden müssten, so Sylvia Eisenberg. Zentrale Vergleichsarbeiten ab der dritten Klasse sollten zu- sammen mit den Durchschnittsnoten aus zentralen Abschlussprüfungen die Daten für den Schulleistungsvergleich liefern, der auf mittlerer Sicht in einem Ranking dar- gestellt werden könne. Beispielsweise im Internet sollten dann Schulporträts neben den Ergebnissen des Schulleistungsvergleichs die jeweiligen schulrelevanten Daten (Unterrichtsversorgung, Größe des Lehrerkollegiums, pädagogische Methoden, un- terrichtliche und außerunterrichtliche Angebote) darstellen. Auf dieser Basis könnten Eltern, Schüler sowie auch die Lehrerschaft die Aktivitäten an ihrer und anderer Schulen miteinander ins Verhältnis setzen. Nur die Schulen, die bei den Vergleichsarbeiten bzw. beim Schulleistungsvergleich schlecht abschnitten, sollten näher evaluiert werden. Ihnen müsse ganz konkret geholfen werden.
Dieses Verfahren sei nicht nur wesentlich Zeit sparender und sorge nicht nur dafür, dass die Lehrer mehr Zeit für den Unterricht hätten, sondern sei auch wesentlich ef- fektiver und zudem kostengünstiger. „Wir werden dem Bildungsbürokratismus der Landesregierung ein Ende machen“, so Sylvia Eisenberg abschließend.