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23.01.04
12:41 Uhr
CDU

Uwe Greve: Konkurrierende Eliten fördern Bildung und Demokratie

Nr. 49/04 23. Januar 2004
IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
PRESSEMITTEILUNG PRESSESPRECHER Torsten Haase Landeshaus, 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de

Bildungspolitik TOP 20 Uwe Greve: Konkurrierende Eliten fördern Bildung und Demokratie Es ist gut, dass der Begriff „Elite“ jetzt endlich wieder aus der Tabuzone der Verdächtigungen gerückt wird. In der Frage nach Eliten hatten SPD und Grüne lange Zeit das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Aus dem Kampf gegen totalitäre Eliten wurde die Verneinung jeglicher Elite.
Nur einige wenige Äußerungen seien zitiert. Björn Engholm schrieb in einem „Spiegel“- Essay: „Der Begriff der Elite ist historisch besetzt, einige wenige Beispiele verheißen Gutes, zu viele zeigen, dass Eliten keineswegs immer das Gesamtwohl im Auge und gefördert haben. Kurz ist der Weg von Elite zu elitär.“
Willy Brandt schrieb im Sozialdemokratischen Magazin 4/1984: „Wann immer für Eliten getrommelt wurde, marschierte im Geiste die Verachtung für das „gemeine Volk“ mit.“
Peter Glotz schrieb im „Spiegel“ von der „radikalen Trennung von Elite und Masse, die die bürgerliche Soziologie hervorbrachte und die der Nationalsozialismus exekutierte.“
Begriffe müssen aber an ihrem Kerninhalt gemessen werden und nicht an ihrem Missbrauch.
Gut erinnere ich mich auch an die 68er-Revolte in Frankfurt. Da trugen Studenten, die heute zum Teil einflussreiche Politiker der Grünen sind, auf Demonstrationen Plakate „Wissen ist Macht, nichts wissen macht nichts!“
Wissen aber ist der einzige Rohstoff der Deutschen, der nur durch eigenes Versagen verloren gehen kann. Zugleich der wichtigste, den wir heute besitzen.
Das Ergebnis der bildungspolitischen Umsetzung dieser Geisteshaltung ist, dass Deutschland, das weit über 100 Jahre lang Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker in alle Welt entsandte, heute in Entwicklungsländern um Computer-Experten betteln muss.
Die rot-grüne Antwort auf den Missbrauch des Elite-Begriffs in der NS-Zeit war vom Grundsatz her falsch! Sie hätte nicht lauten dürfen: „Weg mit den Eliten!“, sondern „Aufbau und Förderung konkurrierender Eliten“. Zum Wesen einer funktionsfähigen Demokratie gehören konkurrierende Eliten, und zwar nicht Kraft Geburt oder Kraft Geldes, sondern Kraft Könnens. Konkurrierende Eliten haben den großen Vorteil, dass sie sich gegenseitig beobachten und keine Alleinvertretungsansprüche entwickeln können. Und wo wachsen solche Eliten besser heran, als an hervorragend ausgestatteten Universitäten, die im Wettbewerb miteinander stehen.