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29.08.03
15:40 Uhr
CDU

Caroline Schwarz:Haus der Geschichte zeitnah umsetzen

Nr. 350/03 29. August 2003
IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
PRESSEMITTEILUNG PRESSESPRECHER Torsten Haase Landeshaus, 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de


Bildungspolitik TOP 25 Caroline Schwarz: „Haus der Geschichte“ zeitnah umsetzen Am 22. Februar 2001 nahm die Diskussion um ein „Haus der Geschichte“ in und für Schleswig-Holstein seinen verheißungsvollen Anfang:
- mit unserem gemeinsamen Antrag, - mit der eingesetzten Kommission, - mit der intensiven Beteiligung der historischen Fachwelt im Lande – ich möchte an dieser Stelle noch einmal dankbar die Initiative der GSHG erwähnen, die im Internet unter www.geschichte.schleswig-holstein.de ein Bürgerforum einrichtete –, - mit den engagierten Bewerbungen von Kiel, Rendsburg/Büdelsdorf und Schleswig als künftigen Standort eines Hauses der Geschichte, - mit der hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion des Bildungsausschusses, die von einer großen Anzahl interessierter und fachkundiger Menschen besucht wurde, - und last but not least: damit, dass der Kollege Ulf von Hielmcrone schon anfing, Exponate zu sammeln, indem er dafür sorgte, dass unser ehemaliger Plenarsaal gescannt und ein Teil der Einrichtung für das Haus der Geschichte gerettet wurde.
Kurzum: das Vorhaben, die schleswig-holsteinische Geschichte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart in einem Haus der Geschichte darzustellen, war nicht nur von allen im Landtag vertretenen Parteien gemeinsam gewollt, sondern dieses Vorhaben wurde und wird von einer breiten Öffentlichkeit getragen.
Und dann kam die Pressemitteilung des Kollegen Jürgen Weber am 20. Mai. Wir schienen vor einem Scherbenhaufen zu stehen, oder, um im Bild zu bleiben, vor einem Haufen von Steinen und Mörtel, die nie die Chance bekommen sollten, zu einem Haus zusammengefügt zu werden.
Ein Haus der Geschichte sei jetzt nicht finanzierbar und könne erst in der nächsten Legislaturperiode wieder beraten werden, hieß es von Herrn Weber als Sprachrohr der SPD-Landtagsfraktion, von demselben Herrn Weber, der sich in der Landtagssitzung am 22. Februar 2001 ausdrücklich nicht in die Reihe der Finanzierbarkeits-Bedenkenträger stellen wollte.
Damit war eigentlich die Beerdigung 1. Klasse des Hauses der Geschichte von der SPD beschlossene Sache.
Aber dann kam am 15. Juli diesen Jahres der absolute Hammer: Frau Simonis versprach der Kieler OB das Haus der Geschichte für Kiel! Immerhin ist Frau Simonis auch SPD-Abgeordnete! Der Landtag hatte zwar weder über „ob“ noch über „wo“ entschieden, aber Frau Simonis verspricht Kiel das Haus der Geschichte!
Am 7. August stellten Anke Spoorendonk und ich der Presse vor, wie ein Haus der Geschichte trotz Finanznot des Landes schrittweise verwirklicht werden könnte und riefen damit sofort Herrn Hay auf den Plan, der u.a. die Ansicht vertrat, dass „freischwebende Organisationsstrukturen“, wie er unser Konzept bezeichnete, wenig sinnvoll seien.
Ich frage Sie dann aber, Herr Hay, wieso funktioniert das SHMF mit einer Struktur, die mit der in unserem Konzept vorgesehenen absolut vergleichbar ist und die Sie dann auch „freischwebend und wenig sinnvoll“ bezeichnen müssten?
Aber die Geschichte geht noch weiter: Den absoluten Vogel schossen dann die Kollegen Weber und Fischer vor kurzem ab, die – trotz ihres Fraktionsbeschlusses – die OB von Kiel presseöffentlich beschimpften, dass sie den Standort Kiel für ein Haus der Geschichte verschenke und lieber das Science Center nach Kiel holen wolle.
Das Chaos in der SPD zum Thema Haus der Geschichte ist nun offensichtlich perfekt!
Wir bieten Ihnen daher um so lieber mit unserem Antrag die Chance, die Fäden in Ihrer Chaostruppe wieder zusammen zu bekommen!
Selbstverständlich muss man sich Gedanken machen über die Finanzierbarkeit und Finanzierung eines so anspruchsvollen Vorhabens, wie es ein Haus der Geschichte ist. Nicht umsonst haben wir der Veranstaltung des Bildungsausschusses damals den Titel gegeben: „Haus der Geschichte – Luxus oder Notwendigkeit?“.
Wir haben uns, insbesondere nach dieser Veranstaltung, nicht die Frage gestellt, ob wir ein Haus der Geschichte für Schleswig-Holstein bauen wollen – diese Frage haben wir in großer Einmütigkeit alle zusammen mehrfach mit „ja“ beantwortet und die Öffentlichkeit vertraut darauf–, sondern wir haben uns gefragt, wie wir das Haus bauen können. Wir stellen ein Haus der schleswig-holsteinischen Geschichte nicht in Frage, sondern wir haben uns gesagt: auch kleinere Schritte führen zum Ziel, wenn das Vorhaben erst einmal in Bewegung ist. Und dass es eine Bewegung für ein Haus der Geschichte in unserem Lande gibt, das wird wohl keiner abstreiten. Diese kleineren, aber dennoch zielführenden Schritte, einzelne Bausteine, die zudem noch Vorschläge aufgreifen, die im Laufe der Diskussion vorgebracht wurden, z.B. vom Kollegen Ekkehard Klug in seiner Pressemitteilung vom 30. Oktober letzten Jahres oder vom SHHB, haben CDU und SSW in ihrem Antrag festgehalten. Wenn man einen niedrigeren Gang einlegt, dauert es zwar etwas länger, bis man zum Ziel kommt, aber man ist unterwegs, erhält die Bewegung, und irgendwann kommt man an!
Sie dagegen, Herr Kollege Weber, Sie haben den Motor – eigentlich sind es ja viele engagierte Motoren im Land – brutal abgewürgt und Menschen, die sich ideell, emotional, fachkundig und auch materiell für ein Haus der Geschichte einsetzen, vor den Kopf gestoßen, und das als Historiker, von dem man in einer solchen für unser Land kulturpolitisch immens wichtigen Sache eher Herzblut erwartet als dürre Pressemitteilungen wie die Ihre.
Viele Menschen haben auch den Worten der Kultusministerin, die ja immerhin auch Ihrer Fraktion angehört, vertraut, als sie am 24. Januar 2002 im Zusammenhang mit den damals in Rede stehenden Investitionskosten von ca. 5 Mio. Euro und Folgekosten von ca. 250.000 Euro sagte: „ Das sollte uns dieses Projekt aber auch wert sein. Gerade die besondere Geschichte unseres Landes verlangt nach einem solchen anschaulichen Gedächtnisort“.
Frau Erdsiek-Rave sagte in dieser Rede vor dem Landtag auch: „Das Haus der Geschichte ist für uns alle da, es muss auf unser aller Schultern stehen und darf kein politischer Zankapfel sein“.
Wir sind – im Gegensatz zu Ihnen – nach diesen Worten verfahren und haben zunächst versucht, in einem gemeinsam gedachten Antrag das politisch Wünschenswerte mit dem finanziell Machbaren zu verbinden. Bis zur ersten Pressemitteilung der SPD sind wir fest davon ausgegangen, dass wir beim Thema Haus der Geschichte die bewährte große Übereinstimmung behalten könnten, die bisher die Debatte geprägt hat, zumal sich der Kreis der kulturpolitischen Sprecher diverse Male getroffen hat, um einen gemeinsamen Antrag zustande zu bringen.
Und wir haben die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben:
Wir bitten die Kollegen und Kolleginnen von der SPD und den Grünen herzlich, den in unserem Antrag beschriebenen Weg mit zu gehen, um gemeinsam zu dokumentieren: Wir wollen nach wie vor ein schleswig-holsteinisches Haus der Geschichte, alle zusammen, ohne Parteienstreit, und schaffen deshalb jetzt die ersten notwendigen strukturellen Voraussetzungen und machen dann weiter, Schritt für Schritt auf dem Weg zu unserem gemeinsamen Ziel.