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20.08.03
10:40 Uhr
CDU

Sylvia EisenbergKonzept für Bezirksfachklassen und Landesberufsschulen muss auf den Prüfstand

Nr. 322/03 20. August 2003


IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
PRESSEMITTEILUNG PRESSESPRECHER Torsten Haase Landeshaus, 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de
Bildungspolitik Sylvia Eisenberg Konzept für Bezirksfachklassen und Landesberufsschulen muss auf den Prüfstand

„Wir brauchen ein Gesamtkonzept und kein Stückwerk, wie von der Landesregierung geplant.“ Mit diesen Worten reagiert die bildungspolitische Sprecherin der CDU- Landtagsfraktion, Sylvia Eisenberg, auf die Pläne des Bildungsministeriums, an den Berufsschulen des Landes vermehrt Bezirksfachklassen und Landesberufsschulen einzurichten. Nach den Plänen der Landesregierung sollen danach verstärkt Berufsschulklassen aufgelöst und zu Bezirksfachklassen zusammengeführt werden, wenn weniger als 15 Auszubildende pro Berufsschulklasse zusammenkommen.
Der Ansatz, kleine Fachklassen an Berufsschulen zu Bezirksfachklassen zusammenzulegen, sei nach Ansicht Sylvia Eisenbergs, aus ökonomischer Sicht grundsätzlich richtig. Es sei aber davon auszugehen, dass aufgrund des engen Zeitplanes der Durchführung von der Landesregierung weder eine umfassende Analyse des Ist-Zustandes noch eine genaue Analyse hinsichtlich der Auswirkung einer stärkeren Zentralisierung durchgeführt worden seien. Deshalb warnte Sylvia Eisenberg vor den Folgen einer solchen Umstrukturierung.
„Eine vermehrte Einrichtung von Bezirksfachklassen und Landesberufsschulen verhindert die ortsnahe Beschulung, welche nicht nur für viele Ausbildungsbetriebe von erheblicher Bedeutung ist, sondern auch für viele Auszubildende,“ so Sylvia Eisenberg. Als Konsequenz würde einerseits die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe abnehmen, andererseits würden Jugendliche der Region nicht mehr Berufe ergreifen, deren Berufsschulunterricht nicht ortsnah erteilt werde. Aus diesem Grunde müsse 1. genau geprüft werden, ob die niedrige Schülerzahl einer Fachklasse konjunkturelle oder strukturelle Gründe habe, 2. abgeklärt werden, inwieweit Berufe aufgrund der stofflichen Inhalte in der Grundstufe und ggf. in der ersten Fachstufe gemeinsam beschult werden können und 3. sichergestellt werden, dass bei Einrichtung neuer Berufe die Schulen genügend Zeit bekommen, die geforderte Zahl von 15 Schülerinnen und Schülern zu erreichen.
Zudem, so Sylvia Eisenberg, bestehe die Gefahr der Konzentration der Bezirksfachklassen und Landesberufsschulen in den großen Städten und die Gefahr einer Ausdünnung in der Fläche. Der angedachte „Qualitätswettbewerb“ begünstige die großen Standorte. „Hier müssen klare und nachvollziehbare Kriterien gefunden werden, die auch Berufsschulstandorten in der Fläche die Möglichkeit eröffnen, Bezirksflachklassen einzurichten. Nur so kann die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe vor Ort erhalten bleiben,“ betonte Sylvia Eisenberg. Nicht zu vergessen seien auch die zusätzlichen verwaltungstechnischen und finanziellen Probleme, die im Rahmen des Schullastenausgleiches entstehen würden. So werde bspw. die Bereitschaft zur Bildung von Bezirksfachklassen bei den Schulträgern, die von der Auflösung einer Fachklasse betroffen sind, wegen der damit verbundenen Zahlung von Schulkostenbeiträgen nur gering sein. „Die vermehrte Einrichtung von Bezirksfachklassen und Landesberufsschulen kann daher nur mit einer Neuregelung des Schullastenausgleiches für berufsbildende Schulen im Einvernehmen mit dem Landkreistag, dem Städteverband und dem Gemeindetag gelingen,“ stellte die CDU-Politikerin heraus.
„Vor diesem Hintergrund wollen wir die Landesregierung auffordern, vor der weiteren Einrichtung von Bezirksfachklassen und Landesberufsschulen ein Gesamtkonzept in Form einer Schulentwicklungsplanung für Bezirksfachklassen und Landesberufsschulen vorzulegen, das u.a. die oben genannten Punkte beinhaltet,“ so Sylvia Eisenberg abschließend.